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101) ECLL800. Ersatztypen und prüfen von Gebrauchtware.
Leider passen solche Adapterlösungen nicht in jedes Gerät. Mir wurde auch von Kombinationen ELL80 und EC92 berichtet.
Wer sich auf Trödelmärkten oder Sammlertreffen mit Ersatz eindecken will, sollte über meinen Bauvorschlag für einen speziellen portablen ECL800-Röhrenprüfer nachdenken.
Besonders ist auch auf gewisses sogenanntes "Luftziehen" der ECLL800 zu achten. Die betroffenen Röhren neigen dabei zu einem bläulichen Leuchten und zeigen u.U. auch eine Verfärbung der Getterstellen.
Die ECLL800 ist eine Röhre, die sich recht schnell verbraucht und auch ansonsten störanfällig ist. Es ist davon auszugehen, daß der enge Aufbau mit 3 Systemen, zwei davon Leistungs-Stufen, thermisch innstabil ist.
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102) Warum gehen alte Radios so "schnell" kaputt?
Die Geräteentwickler haben sicher nicht für Jahrzehnte Lebendsdauer geplant. Ein Radio von damals wurde bestenfalls für ca. 10 Jahre geplant (vielleicht 20 Jahre), aber wir haben jetzt Radios, die durchaus 80 Jahre alt sein können. Die Bauteile trocknen aus, verspröden, verharzen, oxydieren, usw. Im Gerät liegen an Bauteilen bis zu 350 Volt Spannung an und belasten Isolierungen. Röhren und Skalenbirnen sind per Definition Verbrauchsartikel. Kontaktsätze "wollen" oxydieren und kracheln.
Bildmitte: Heizkreis-Vorwiderstand --->
Deshalb gehen alte Radios so "schnell" kaputt. Wenn wir ehrlich sind, müssen wir zugeben, dass kaum einer unserer Oldtimer wirklich fehlerfrei ist. Kontaktprobleme zumindest hat er immer oder nur kurzzeitig nach einer immer wieder notwendigen Kontaktpflege nicht. In diesem Kompendium wird auf diese Dinge immer wieder hingewiesen. Der Rat, einen Oldtimer nicht ohne Überwachung laufen zu lassen, kommt nicht von Ungefähr.
Auch an dieser Stelle darf der Rat nicht fehlen: Betreiben Sie alte Radios NIEMALS ohne Aufsicht. Verlassen Sie das Zimmer, schalten Sie das Radio aus!
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103) Allstrom-, Gleichstrom-, Wechselstrom-Geräte für welche Stromnetze?
Gleichstrom: Es wurden Geräte gebaut die NUR an Gleichstromnetzen betrieben werden konnten. Das waren die Gleichströmer. An der Geräterückseite wird das oft mit dem Wort "Gleichstrom" oder "Nur für Gleichstrom" oder "Nur "Gleichspannung" oder auch nur einem Strich "-" (wie das Minuszeichen) deklariert. Diese Geräte dürfen NIEMALS am Wechselstromnetz angeschlossen werden. Oft hatten diese Netze nur 110 Volt.
Gleichstromradio: Volksempfänger VE301G -->
Wird ein Gleichstromgerät "falsch" herum in die Steckdose eines Gleichstromnetzes gesteckt, passiert nichts. Es gibt nur keinen Empfang. Es hat auch deshalb Netzstecker und Netzsteckdosen mit einer Markierung für den Plus-Pol (+ oder Rotpunt) gegeben. Es soll bis Ende der Sechziger Jahre noch vereinzelte Gleichstrom-110V-Netze in Deutschland gegeben haben. Heutzutage gibt es keine solchen Netze mehr. Im PKW gibt aber noch quasi ein kleines 12 Volt-Gleichstromnetz.
Wechselstrom: Modernere Netze wurden und werden mit Wechselspannung (in Deutschland mit 50 Hz) betrieben. Radios hierfür sind zumeist mit einem Transformator ausgerüstet. Auf der Rückwand steht z.B. "Wechselspannung" oder "Wechselstrom" oder "nur für Wechselstrom", usw. Eine liegende Schlange "~" (auch übereinander doppelt) kann ebenfalls ein Hinweis sein. Wechselstromgeräte dürfen NIEMALS an Gleichstromnetze angeschlossen werden. Bis 1987 war in Deutschland die mittlere Spannung 220 Volt, danach 230 Volt.
Allstrom: Diese Geräte können sowohl an Gleichstrom- wie auch an Wechselstromnetzen betrieben werden. Auf der Rückwand gibt es Hinweise wie: "Allstrom" oder "Für Gleich- und Wechselstrom", usw. Symbolisiert wird das durch ein horizontalen Strich "-" über der Schlangenlinie "~". Wird ein Allstromstromgerät "falsch" herum in die Steckdose eines Gleichstromnetzes gesteckt, passiert nichts. Es gibt nur keinen Empfang. Das wahrscheinlich letzte Allstromradio wurde mit der Philips Philitina I Box19U im Jahr 1963 in der Bundesrepublik angeboten.
Allströmer und Gleichströmer haben immer galvanischen Kontakt zum Stromnetz, dadurch gibt es Sicherheitsprobleme. Als Beispiel wird hier die sogenannte "Netzantenne" genannt. Dabei wird über einen Kondensator das Stromnetz als "Antenne" genutzt. Schlägt dieser Kondensator durch, kann es gefährlich werden.
Radio-Modellbezeichnungen weisen oft (aber nicht immer) die zu verwendende Stromart für ein Gerät aus. Ist dem Modellnamen ein W zugeordnet, ist es für Wechselstrom, ein G für Gleichstrom, ein GW für Allstrom (also Wechsel- und Gleichstrom). So gilt z.B. für einen Volksempfänger VE301W (Wechselstrom), für einen VE301G (Geichstrom), für einen VE301GW (Allstrom).
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104) Allstromröhren, Serienheizung
In diese Serienkreise wurden auch die Skalenbirnchen integriert. Für die U-Röhren zumeist die 18V / 0,1 A-Typen. Einschaltstromstösse der im kalten Zustand sehr niederohmigen Heizfadenwiderstände wurden mit temperaturabhängigen Vorwiderständen (z.B. Urdoxwiderständen) kompensiert. Bei sehr preiswerten Geräten wurde allerdings auf Kosten der Lebensdauer der Röhren auf diese Heissleiter verzichtet. Man ging dabei davon aus, dass ein Heizvorwiderstand an sich den Einschaltstromstoss bremsen würde. Wenn sich eine günstige Kombination von einem relativ hochohmingen Vorwiderstand und wenigen Röhren ergibt, ist eine Stromstossbegrenzung weniger notwendig.
In der Praxis war der Heizkreis aber komplizierter aufgebaut. Ein typischer Heizkreis für die Philips Philetta BD273U bildete sich beispielsweise aus den Röhren UCC85 (26V), UCH81 (19V), UF89 (12,6V), UBC80 (19V), UL84 (45V), UY85 (38V), zwei Skalenbirnen in Reihe a 12 V / 0,1A. Daraus ergibt sich eine theoretische Gesamtspannung von 183,6 Volt. Das würde für eine der beiden Betriebsspannungen des Radios (220V) mit einem zusätzlichen Vorwiderstand ausreichen, nicht mehr für 110 Volt. Also wurde der Heizkreis in Abhängigkeit der gewählten Betriebsspannung geteilt. Es wurden weiter zwei temperaturabhängige Widerstände (R5 und R6) eingebaut und mit einem Widerstandsnetzwerk verknüpft. Mittels eines Schaltes und einer Umklemmung konnte also die Netzspannung geändert werden. Die Skalenbirnern waren Bestandteil des Heizkreises, fiel eine aus, änderte (veringerte) sich die Versorgungsspannung des Teilheizkreises.
Die alten Urdox-Heissleiter lassen sich nur schwer mit modernen Bauteilen im Reparaturfall ersetzen. Moderne gut erhältliche Heissleiter treffen selten die benötigte Kalt/Heiss-Widerstandskombination.
Darüberhinaus wurden auch Eisenwasserstoffwiderstände zur Kompensation von Netzspannungsschwankungen eingesetzt.
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105) Potentiometer: Anzapfungen / Gehörrichtige Anzapfung / Linear - Logarithmisch / Stereo / Trimmer
Folgende Bautypen kamen zum Einsatz:
Typischer Aufbau eines Standard-Potentiometers mit Anschlußfolge. An Punkt 2 wird der veränderliche Wert abgegriffen.
Potentiometer und Trimmer. Beispiele.
Üblich waren 6 - oder 4 mm -Achsentypen. Auf diese Achsen wurden Bedienknöpfe montiert, zum Teil mit "Madenschrauben" fixiert. Für Stereogeräte gab es Doppelpotentiometer (Lautstärkeregelung). Dabei wurden mit einer gemeinsamen Achse beide Widerstandsstrecken synchron eingestellt. Bei anderen Doppelpoti-Typen war auf einer scheinbar gemeinsamen Achse über die vorn aufgeschraubten Bedienknöpfe zwei Widerstandsbahnen getrennt einstellbar. Anwendung: z.B. Höhen / Tiefenregeleung.
Das menschliche Ohr hört bei geringen Lautstärken tiefe Frequenzen im Vergleich zu hohen Frequenzen schlechter. Die frequenzabhängige Lautstärkeregelung oder gehörrichtige Lautstärkeregelung konnte das kompensieren. Wird ein Lautstärkeeinsteller (früher nannte man sie Lautstärkeregler, obwohl sie nichts regelten, sondern nur etwas stellen konnten) im unteren Viertel (von Masse aus gesehen) eingestellt und verfügt das Lautstärkepotentiometer über eine Anzapfung, kann hier eine Reihenschaltung eines Widerstandes und eines Kondensators nach Masse (Zeitkonstante) angeschlossen werden. Die Höhen werden in diesem Bereich bedämpft. Für das Ohr werden also die Tiefen scheinbar etwas angehoben.
Übrigens hatten die Lautstärkepotentiometer eine logarithmische Widerstandstrecke, der Widerstandswert änderte sich nicht linear. Solche logarithmischen Potentiometer mit Anzapfung sind heute neu kaum noch zu beschaffen. Wird ein lineares Poti ohne Anzapfung als Ersatz verwendet, ändert sich das Einstellverhalten und Klangbild deutlich. Es gibt auch keine wirklich funktionierende Ersatzschaltung für alte log. Anzapf-Potis.
Tonblendenpotentiometer waren linaer aufgebaut.
Bevor ein altes Potentiometer ersetzt werden muss, sollte deshalb geprüft werden, ob eine Reparatur möglich ist. Die alten Typen sind kaum noch zu bekommen. Mit etwas Geschick können die Potigehäuse geöffnet werden. Ein Ausbau ist aber dafür meist notwendig. So kommt man an die Achsen zum Ölen heran, kann Nietprobleme an den Übergangsstellen Kontakt - Schleifbahn beheben, Bahnunterbrechungen mit Leitlack umgehen, Wakos beseitigen, fehlende Schleifer-Kontaktgeber aus Restbeständen ersetzen, usw. Sinnvoll istdabei die genaue Aufzeichnung der Leitungsanschlüsse.
In einzelnen Fällen kann es auch helfen, mit Leitlack (stromleitend) schlechte Nietübergänge von den Potianschlüssen zur Schleifbahn die Unterbrechung aufzuheben. Es leichtes Nachschlagen der oft eingesetzen Nieten an den Kontaktübergabestellen kann helfen. Die kleinen Kontaktstellen-Einsätze, die den Kontakt von der Schleifbahn zur variablen Abnahmestelle sicherstellen, können verbraucht sein. Vielleicht kann man sie durch einen Ersatz aus einem anderem Poti reparieren.
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106) Warum gibt es im Netzteil manchmal Zweiwegleichrichter?
Einweggleichrichter lassen nur eine Halbwelle der Wechselstrom-Sinus-Vollschwingung durch. Dadurch fliesst während der Hälfte der Zeit kein Strom. Am Ausgang des Gleichrichters steht also nur zur Hälfte der Zeit eine Spannung an (pulsierende Gleichspannung). Der Ladeelko und die Siebdrossel oder der Siebwiderstand und der folgende Siebelko glätten zwar diese Ungleichmässigkeit, aber es bleibt ein geringes Restbrummen von 50 Hz übrig. Wird dagegen eine Doppelgleichrichtung verwendet, wird jede Halbwelle der Wechselstromschwingung genutzt, es liegen pro Vollschwingung von 50 Hz ZWEI Halbwellen gleicher Polarität am Ladeelko. Das ergibt quasi 100 Hz. Bei 100 Hz hat aber die Siebkette (Ladeelko, Siebdrossel oder Siebwiderstand, Siebelko) eine höhere Wirkung. Das Ergebnis ist ein wesentlich weniger pulsierender Gleichstrom (Gleichspannung) mit einem deutlich geringeren Restbrummanteil. |
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107) Austausch von seltenen Germaniumdioden und Germaniumtransistoren
Germaniumdioden (z.B. OA9, OA95, AA122, usw) sind sehr wärmeempfindlich. Die Lötkoblentemperatur sollte so gering wie möglich sein (heute in Zeiten der neuen bleifreien Lote ein Problem). Es ist UNBEDINGT erforderlich, dass mit einer kleinen Zange oder Pinzette die Hitze des Lötkolbes über den Anschlussdraht kommend, von der Diode fern gehalten wird. Kurz und gezielt löten!
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108) Lötkolben, löten
Ein guter Lötkolben in der Radiowelt hat eine geringe Leistung um ca 20-30 Watt, ist in der Hitze regelbar (einstellbar), ist elektrisch geerdet und hat eine kleine verzundergeminderte austauschbare Spitze. Gut sind elektronisch oder magnetisch geregelte Lötstationen. Schwere und stromstarke Lötkolben sollten nicht verwendet werden. Heute sollten stromlose Lötkolben (vielleicht unter Ausnahme der kompakten Gas-Brenner) nicht mehr verwendet werden.
Als Lot darf nur "Lötzinn" mit integriertem säurefreien Lötverbesserer zum Einsatz kommen. Heutiges Lötzinn hat eine deutlich höhere Schmelztemperatur (weil der umweltgefährdende Legierungsbestandteil Blei substituiert wurde), alte Bauteile werden also temperaturmässig stärker belastet. Früher mußte man das Flußmittel zusätzlich zur Lötstelle bringen, bald gab es aber auch Lötzinn, bei dem innen im "Lötdraht" das Flußmittel als Pulver oder Paste eingebracht war.
Beim eigentlichen Löten werden erst beide zu verbindende Metallteile vorverzinnt. Die eigentliche Lötung muss schnell und trotzdem ausreichend erhitzend vor sich gehen. Wenig, aber ausreichend, kurz und konsequent löten. Der Lötverbesserer in dem Lötzinn verdampft schnell und die Verlötung ist dann nicht mehr stabil und dauerhaft. Lötklumpen und Kleckse zeigen den Laien. Die Oberfläche der Lötstelle soll nach dem Löten glatt und "sauber" erscheinen. Löttropfen und Lötverbesserertropfen sind sofort aus dem Radio zu entfernen. Am Ende der Lötung dem Material verwacklungsfrei genügend Zeit zum Abkühlen geben.
Nach dem Löten ist die Lötspitze mittels Wasserschwämmchen sofort zu reinigen. Beginnt sich die Lötspitze aufzulösen (an einer unklaren Oberfläche zu erkennen) muss sie getauscht werden.
Lötzinn (altes Lötzinn: Legierung aus Zinn und Blei. Neues Lötzinn: Legierung z.B. aus Zinn und Silber, usw.) kann sich unter bestimmten Umständen (am ehesten bei niedrigen dauerhaften Temperaturen unter + 13 Grad) verspröden. Dabei beginnen sich Lötstellen aufzulösen oder werden porös und damit kann es Kontaktprobeme geben. Dieses Schadbild wird auch schon mal (etwas ungenau) als "Zinnpest" oder Zinnfraß bezeichnet. Ob es eine echte Zinnpest oder eher ein Zerbröseln der alten Lötstelle duch ungünstige Flußmittel ist oder schlechte Lot-Bestandteile, wird unterschiedlich beurteilt. Es gibt auch Lötstellen, die oberflächlich blank sind, innen aber zerbröseln . Mir sind mehre Geräte - die Jahrzehnte in einer Scheune lagerten - bekannt, wo Lötstellen wie beschieben aussahen. Ob hier tatsächlich die "Zinnpest" Ursache war, kann nicht abschließend geklärt werden.
Betroffene Lötstellen kann man u.U. retten in dem das alte Lot gründlich entfernt (vielleicht abgesaugt) und ordentlich neu verlötet wird.
Zinnpest, Zinkpest, Zinnfraß, Zinkfraß: Zinn und Zink können, wie schon angedeutet, Materialzersetzungen erleben. Dabei kann man sich gern über die Begriffe streiten. Jedenfalls sind die Materialumwandlungen zerstörend und können eigentlich nicht gestoppt werden. Es gibt allerlei Rezepte zum Thema, wirksam sind sie aus meiner Sicht kaum. In vielen Radios waren Zink oder Zinklegierunen eingebaut. Vom Drehkondensator über Schiebestangen bis hin zu Vermittlungsrädern reicht die Anwendungspalette.
... mehr zu "Löten - aber bitte richtig"
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a -- Volksempfänger VE301W brummt und generell Bauteile tauschen?
b-- Volksempfänger V301GW brummt und generell Bauteile tauschen? ad a -- VE301W. Diese Aufstellung geht von einem Netzbrummen oder unbestimmbaren Brummen aus, während das Gerät aber ansonsten funktioniert. Beachten Sie auch bitte, dass der VE301W ein gewisses leises Restbrummen ( 2-5 % der Zimmerlautstärke) schon immer hatte. Die Kapazitäten der Siebkette im Netzteil ist eben etwas knapp bemessen.
Wenn Sie ein Voltmeter haben, sollten Sie folgende Spannungen messen, um eine Übersicht zu gewinnen. Fliesst aus irgendeinem Grund zu viel Strom über das Netzteil, wird das Brummen auch lauter. Kein Sender eingestellt, Rückkopplung pfeift nicht, keine Antenne, keine Erde. Die Spannungen werden bei einem modernen Digi-Meter ca 10-15 % höher sein. Die Spannungen werden gegen E (Erde) gemessen.
Es könnte sein, dass das Brummen gar kein Netzbrummen, sondern eine HF- oder NF-Einstrahlung ist. Solche Einstrahlungen sind zumeist in ihrem Ton strukturierter (schnarrender) als ein reiner 50 Hz-Ton. In Frage kommen elektrische Geräte in der Nähe des Radios (Fernseher, Computer, WLAN, drahtloses Telefon, FAX-Gerät und und und.
Kümmern wir uns zuerst um reines Netzbrummen: Erster Schritt: Entbrummer. Ist der Entbrummer (100 Ohm) richtig eingestellt? Man kann diesen Trimmer auf Brumm-Minimum einstellen. Das gelingt aber nicht immer. Ausserdem wurde der Trimmer später aus Kostengründen durch Festwiderstände mit Anzapfung ersetzt. Mit einem Trimmer lässt sich das Brummen besser kompensieren.
In den meisten Fällen wird bei starkem 50 Hz - Netzbrummen einer der beiden (oder beide) Kondensatoren im Netzteil (Ladekondensator 2 uF und Siebkondensator 4 uF) Kapazitätsverlust haben. Achtung: Die original eingebauten Kondensatoren sind KEINE Elektrolytkondensatoren! Wie prüfe ich den Kapazitätsverlust? Ein Elektrolykondensator mit ca. 4-10 uF und ausreichender Spannungsfestigkeit von ca. 350 Volt wird mit richtiger Polarität testweise zusätzlich angeschlossen. Dabei gilt: Beim Ladekondensator 2 uF: Prüf-Kondensator parallel zum 2 uF, Minus an die korrespondierende Seite des 700 Ohm-Widerstandes, die Plus-Seite an die richtige Seite des 3000-Ohm-Siebwiderstandes. Beim Sieb-Kondensator 4 uF: Prüf-Kondensator parallel zum 2 uF, Minus an die korrespondierende Seite des 700 Ohm-Widerstandes, die Plus-Seite an die richtige Seite des 3000-Ohm-Siebwiderstandes. Ist das Brummen weg, werden die Prüfkondensatoren fest eingebaut.
Ist das Brummen immer noch da? Jede der Röhren kann das Brummen ebenfalls verursachen: Deshalb wird jetzt die Audionröher REN904 gezogen und das Gerät in Betrieb genommen. Ist das Brummen jetzt weg? Dann dürfte diese Röhre einen Fehler haben. Es könnte aber auch ein Fehler an der Kombination 2 MOhm und 100 cm vorliegen (falscher früherer Austausch oder Feinschluss des 100 cm Kondensators. Das Rückkopplungspfeifen muss sich sicher wegdrehen lassen. Schwingt die Audionstufe und / oder die Lautsprecherverstärkerstufe, kann ebenfalls ein Brummen hörbar werden.
Ist das Brummen noch da? REN904 wieder reinstecken, dafür die RES164 raus. Brummen noch da? Dann könnte ein Fremdeingriff oder eine unqualifizierte Änderung vorliegen. Ist das Brummen weg? Dann ergeben sich mehrere Möglichkeiten:
Ist das Brummen immer noch da? Die Gleichrichterröhre RGN354 könnte defekt sein. Kein Ersatz? Testweise reicht auch eine moderne SI-Diode mit der entsprechenden Spannungsfestigkeit. Bitte nur mit einem 3 Watt 10 Ohm-Widerstand in Reihe testen, auf richtige Polarität achten. Der Strich der Diode muss zum Ladekondensator uF zeigen.
Brummen immer noch da? Der Netztrafo könnte einen Feinwindungsschluss haben (selten). Er würde sich alsbald erwärmen und dann erhitzen. Kommt das Brummen garnicht aus dem Lautsprecher? Wenn der Lautsprecher abgelötet wird, brummt es immer noch? Mechanisches Brummen des Netztrafos (garnicht so selten). Gibt es schmierige Reinigungs- oder Kontaktverbesserungs-Mitteln am Chassis und den Röhrensockeln und Fassungen? Alter fettiger Staub? Weg damit. Kümmern wir uns nun um HF-NF-Einstrahlungen (strukturiertes, schnarrendes Brummen: Das Gerät mal ohne Antenne und Erde, Rückkopplung voll weg in einem anderen Zimmer, in einer anderen Wohnung betreiben.
Brummen immer noch da? Hilft das Umdrehen des Netzsteckers?
Gibt es schmierige Reinigungs- oder Kontaktverbesserungs-Mitteln am Chassis und den Röhrensockeln und Fassungen? Alter fettiger Staub? Weg damit.
Geht das Brummen ohne Antenne und / oder Erde weg, könnte u.U. eine Schaltungsergänzung helfen: Parallel zum Siebkondensator 4 uF einen 5 nF Kondensator und / oder parallel zur Diodenstrecke der RGN354 mit guter Spannungsfestigkeit (ca.400 Volt) legen.
Sonstige Fehlermöglichkeiten: Jetzt wird es langsam schwierig. Ist wirklich kein Fremdeingriff oder eine sonstige Verschlimmbesserung vorgenommen worden (gar nicht selten)? Sie glauben es nicht, was so in 75 Jahren alles an einem VE301W so alles gemacht wurde. Auch die nachträgliche Installation eines Schukosteckers MIT angeschlossener Schukoleitung zum Chassis wäre eine solche Verschlimmbesserung. Genauso der nachträgliche Einbau einer Netzantenne. Auch der Einbau eines Tonabnehmeranschlusses kann Brummen erzeugen. Erdanschlüsse liefern gern Zusatzbrummen. Langdrahtantennen lieben Störfelder, die sie dann direkt zum Empfängereingang liefern.
Sind wirklich alle Bauteile noch vorhanden? Gern verschwindet mal der 60 cm Kondensator an der Anode der REN904 nach Erde. Weitere Abknippskandidaten sind der 150 cm Kondensator parallel zur Sekundärwicklung des NF-Trafos oder der dicht dabei liegende 0.1 uF an der "kalten Seite" dieses Trafos.
Brummen endlich weg? Fein. Wenn nicht: Es gibt auch noch andere "verrückte" Fehler, die man aber vernünftigerweise in einer Handlungsanleitung wie dieser hier nicht alle aufführen kann.
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VE 301W. Genereller Bauteiletausch. Heute - nach mehr 70 Jahren stellt sich immer wieder die Frage: Sollte man generell alle Kondensatoren des VE301 tauschen?
Diese Frage läßt sich mit einem klaren Jein beantworten. Soll heißen: Kommt darauf an. Die Kondensatoren im großen Kasten-Block kann man zwar auch extern einzeln ersetzen, allerdings wird dadurch das Erscheinungsbild verändert. Man kann neue einzelne Kondensatoren in den entleerten Kondensatorblock einbauen (macht Arbeit). Die restlichen Kondensatoren würde ich jeweils prüfen, ob ein Tausch nötig wird. Wahrscheinlich käme nur der 5000 pf in Frage.
Beim Kondensatortausch auf die Spannungswerte achten (möglichst hohe Werte nehmen = 400 Volt oder mehr). Bei den 1 / 2 / 4 uF - Kondensatoren können Elkos verwendet werden (auf Polarität achten: 4 u. 1 uF Minus an Masste u. bei 2 uF Minus an 700 Ohm), bei den beiden 100 nF -Kondensatoren im Block und bei dem bei dem 5000 pF würde ich Folienkondensatoren empfehlen. Der 100 pF und 80 pF braucht eher selten getauscht zu werden. Widerstände: Die Widerstandswerte sind zumeist nicht kritisch, Abweichungen von 10 - 15 % sind oft tolerierbar.
Die beiden 100 nF und der 5000 pF können Feinschlüsse aufweisen (ist aber selten). Wie man das prüfen kann, wird hier beschrieben.
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ad b -- VE301GW. Brummen beim VE301GW an Wechselstromnetzen. Das Netzteil ist anders aufgebaut als beim VE301W. Der Netztransformator entfällt zwar, aber auch hier kann der Lade - und / oder Sieb-Kondensator ( 2 x 4 uF) Kapazitätsverlust haben, was zum Brummen führen kann. Sinngemäß gilt auch hier, was zum Brummen beim VE301W (--a) gesagt wird. Auch die Röhren könnten Feinschlüsse zum Heizkreis haben, was u.u. zum Brummen führen kann. Es gibt keinen Entbrummer.
Die Kondensatoren im Kondensatorblock (ausser der 0,1 uF) können heute gegen Elektrolyt-Typen 2 x 4 uF, 1 uF, 2 uF (mit passender Spannungsfestigkeit (350 Volt)) getauscht werden. Dabei auf Polarität achten, Minus der Elkos an Geräte-Masse (nicht an den Erde-Anschluß! Der 0,1 uF und der 60 pf und der 100 pF (mit = 400 Volt oder mehr) können gegen Folienkondensatoren getauscht werden, was aber kaum nötig sein wird.
Beim VE301GW generell Bauteile tauschen? Diese Frage läßt sich mit einem klaren Jein beantworten. Soll heißen: Kommt darauf an. Die Kondensatoren im großen Kasten-Block kann man sicherheitshalber auch extern einzeln ersetzen, allerdings wird dadurch das Erscheinungsbild verändert. Man kann neue einzelne Kondensatoren in den entleerten Kondensatorblock einbauen (macht Arbeit). Die restlichen Kondensatoren würde ich jeweils prüfen, ob ein Tausch nötig wird. Widerstände: Die Widerstandswerte sind zumeist nicht kritisch, Abweichungen von 10 - 15 % sind oft tolerierbar.
Der 100 nF und der 60 pF , sowie die beiden Kondensatoren am Erde-Anschluß 4 nF und 5 nF können Feinschlüsse aufweisen (ist aber selten). Wie man das prüfen kann, wird hier beschrieben. Die beiden Erde-Kondensatoren sollten erneuert werden. Es sollten d hier Typen mit hoher Gleichspannung und Wechselspannungs-Festigkeit sein, z.B. 400 V AC u, 600 V DC oder besser !!! Warum? Weil sie das Gerät galvanisch von Antenne und Erde trennen zur Vermeidung von Stromschlägen.
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110) Audion / Kraftaudion /Einkreiser / Mehrkreiser / Neutrodyne / Geradeausempfänger / Rückkopplung / Anodengleichrichtung
In der Frühzeit der Radiotechnik war der Audioneinkreiser das Mittel der Wahl um einen Empfänger zu realisieren. Im Gegensatz zum erst später verwendeten Super (Superhetempfänger) kam hier anfangs nur ein Schwingkreis zum Einsatz, der den Empfänger auf die Senderfrequenz abstimmte. Die Selektion war dadurch begrenzt, allerdings etwas besser mit Rückkopplungs-Audion-Einkreiser. Starke Nachbarkanal-Ortssender konnten "durchschlagen" Man versuchte das mit dem Einsatz von zusätzlichen Sperrkreisen zu begrenzen. Der Volksempfänger VE301W zum Beispiel hatte neben dem eigentlichen Schwingkreis noch eine (für jeden Wellenbereich) Antennenkoppelspule und über den 200 pF kommende Rückkopplungsspule.
Die Audionschaltung (in unserem Beispiel bei der REN904) vereinigte mehrere Funktionen. Zum einen verstärkte sie das Hochfrequenzsignal bei gleichzeitiger Gleichrichtung (Demodulation) an der Gitter-Kathodenstrecke (deshalb auch Gittergleichrichter genannt) und ebenfalls gleichzeitiger Niederfrequenzverstärkung. Allerdings ergaben sich in Abhängigkeit der Senderfeldstärke und des Sender-Modulationsgrades gewisse Verzerrungen der entstehenden Niederfrequenz, sowie eine gewisse NF-Höhen-Beschneidung.
Der Arbeitspunkt lag ohne HF-Signal beim C-Punkt der Kennlinie, also am oberen Sättigungspunkt der Röhrenkennlinie. Die Audiongleichrichtung erfolgte mit Hilfe des Koppelkondensators von z.B. 100 pF und des Gitterableitwiderstands z.B. 2 M Ohm und der Gitter-Kathodenstrecke der Röhre REN904. Bei Empfang eines Senders bildet sich zwar eine negative Vorspannung am Steuergitter aus, aber die Gleichrichterwirkung bleibt erhalten. Mit einer Röhre konnte ein kompletter Empfänger (ohne Netzgleichrichterröhre betrachtet) aufgebaut werden.
Es hat um 1931 Versuche gegeben, die kritische Gitter-Widerstands/Gitterkondensator-Kombination (insbesondere bei damals aufkommenden Groß-Sendern) durch eine feste Gittervorspannung zu ersetzten, um Signale unverzerrter wiederzugeben (Funkschau 1931, Heft 7, S.55, Hertweck). Aus meiner Sicht ist das aber ein Übergang vom Audioprinzip zur einer Art Anodengleichrichtung. Auch spielt dabei der Modulationsgrad eines Rundfunksenders eine Rolle.
Im Falle des VE301W wurde das gleichgerichtete und verstärkte Niederfrequenzsignal (NF) noch einer Extra-Lautsprecherverstärkerstufe zugeführt. Dem Vorteil des Audions (hohe Empfangsempfindlichkeit gegenüber einer reinen Anodengleichrichtung, leichte Rückkopplungsrealisierung, gleichzeitige HF- und NF-Verstärkung) steht als Nachteil die leichte Übersteuerbarkeit der Röhrenkennlinie bei starken Signalen und die nicht einfach realisierbare Schwundregelungsmöglichkeit (siehe Körting Novum) gegenüber. Das veranlasste die Industrie um 1930 (siehe z.B. Mende 100W) umschaltbare Audion / Kraftaudion-Konstruktionen anzubieten.
An der Anode der Röhre entsteht eine verstärkte gleichgerichtete NF-Spannung und eine trotz Gleichrichtung verstärkte HF-Spannung aus. Die HF-Komponente kann bei Rückkopplungsempfängern in der richtigen Phasenlage in den Eingangskreis rückgekoppelt werden. Die Eingangsempfindlichkeit wird dadurch deutlich angehoben, der Empfänger kann nun auch weiter entfernte Sender empfangen. Wird die Rückkopplung zu stark gemacht, beginnt die Stufe zu "schwingen", sie wird zu einem Sender. Das zeigt sich durch ein starkes Pfeifen. Es wird auch in der Umgebung bei anderen Empfängern als Störung hörbar. E
in weiterer positiver Nebeneffekt bei Rückkopplungsempfängern ist die verbesserte Selektion, insbesondere bei Einstellung derselben kurz vor Schwingungseinsatz. Der Empfänger kann dann starke Nachbarstationen besser unterdrücken. Der kleine Kondensator 60 pF von den Anode nach Masse soll dem NF-Signalweg dem restliche HF-Anteil entziehen. Er könnte insbesondere bei weiteren NF-Stufen dort Störungen hervorrufen. Die Rückkopplungsfeineinstellung konnte über eine schwengbare Spule, einen Drehkondensator oder bei Schirmgittergeräten über die Änderung der Schirmgitterspannung vorgenommen werden.
Es gab auch Empfänger, die nur als Audion ohne Rückkopplung arbeiteten. Sogar, nach Einführung der Superhetempfänger, gab es noch für die Gleichrichtung der Zwischenfrequenz vereinzelt Audion-Stufen. Auch reine Anodengleichrichter kamen (im geringen Maße) zum Einsatz, dabei wurde die (vielleicht sogar verstärke) HF an einer Röhren- oder Kristalldiodenstrecke gleichgerichtet und einem NF-Verstärker zugeführt. Der Vorteil (aber auch der Nachteil) dieser Schaltung ist weiter oben des Themenpunktes 110 beschrieben. Es hatte sich damals eine Bezeichungssystematik für diese Geradeausempfänger herausgebildet. Beispiele:
Alle Empfänger ohne Mischstufe wurden als Geradeausempfänger bezeichnet. Zur Steigerung der HF-Verstärkung und der Selektion wurden auch Geradeausempfänger mit mehr als einer HF-Stufe gebaut, die Mehrkreiser. Schwierig war hier die Erreichung des Gleichlaufes der abgestimmten Empfangskreise. Es gab Geräte, wo man jeden Kreis eigenständig (und für Laien kompliziert) abstimmen musste. Bessere Geräte koppelten die Schwingkreisdrehkondensatoren auf eine Abstimmachse, allerdings gab es dann oft Abgleicheinrichtungen , um diesesen Gleichlauf sicherzustellen.
Als Beispiel sei der Mende 100W genannt (Bei diesem Zweikreiser diente der rechte Drehknopf an der Frontseite zur Abstimmung beider Kreise, der linke Drehknopf konnte zur Erzielung des Gleichlaufes verstellt werden. Diese Gleichlaufeinstellung war erforderlich, da die einzelnen Kreise durch unterschiedliche kapazitive Belastungen beim gemeinsamen Verstellen des Drehkondensators auf unterschiedlichen Frequenzen in Resonanz waren. Geradeausempfänger mit hoher Stufenverstärkung konnten bei vernünftigen Aufwand nur als Neutrodyne-Empfänger realisiert werden.
Typische Fehler in Audionstufen: Röhre, Koppelkondensator, Gitterableitwiderstand defekt Typische Fehler in Rückkopplungseinkreisern: Röhre, Spulen, Schalter, Röhrenkontakte, falsche Betriebsspannungen.
... weitere Informationen zum Audion (Audion-Varianten, wie z.B. Kraftaudion) hier.
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111) Drehkondensatoren. Reparaturen. Verbogene Platten, Kurzschlüsse Drehkondensatoren dienen der Frequenzabstimmung oder der variablen Antennenankopplung oder der Rückkopplungsstärke-Einstellung oder sonstiger Frequenzeinstellungen (z.B. bei Sperrkreisen). Es gibt Ausführungsformen, wo die Isolierschicht zwischen den Stator- und Rotorplatten aus Luft besteht (Luftdrehkondensatoren) und Typen, wo diese Isolierung aus verschiedenem Vollmaterial besteht.
Rechts: Hochwertiger Quetscher-Drehko vo Hego, 500 pF -->
Diese zumeist kompakten Typen werden auch "Quetscher" genannt, wobei ursprünglich nur die Folientypen damit gemeint waren. Bei den Folientypen wurde die Kapazitätsänderung durch Eindrehen der Kondensatorfolien erreicht: Beispiel.
Die allgemeine Kurzbezeichnung für Drehkondensatoren ist Drehko. Drehkos werden oft zu Paketen (Mehrfachdrehkos) zusammengefasst.
Die Stator-Platten sind zumeist rechteckig. Dagegen können die (beweglichen) Rotorplatten unterschiedliche Geometrie-Profile aufweisen. Es gibt hier u.a. die Begriffe:
Kapazitäts-linear (kapazitäts-gerade, halbkreisförmig), frequenz-linear (frequenz-gerade), wellen-linear (wellen-gerade, wellen-linear, meter-linear, nierenförmig), logarithmisch (Mittellinien-Typ).
In Abhängigkeit dieser Geometrie ergeben sich verschiedene Frequenzänderungs-Wirkungen, wenn man die Strecke X am Drehknopf verstellt.
Bei Superhetempfängern (also Geräten mit zumindest zwei Drehkondensatoren auf einer Achse für leicht versetzte Frequenzbereiche des Vorkreises und des Oszillatorkreises, kam noch das Problem des Gleichlaufs des Vorkreises und des Oszillatorkreises hinzu. Um diesen Gleichlauf möglichst exakt hinzubekommen (2-Punkt / 3-Punkt - Abgleich) wurden die Rotor-Geometrien noch komplizierter. Es gab hier Doppeldrehkos mit unterschiedlicher Geometrie für Vorkreis und Oszillatorkreis! Man griff sogar teilweise noch in die Stator-Geometrie ein.
So können die Skalenwege linearisiert werden, was zu einer besseren Lesbarkeit führt. Es gibt hier die Drehkondensatoren mit symmetrischen Halbkreis-Rotorschnitten, wobei auch die Drehachse symmetrisch liegt. Diese Bauform führt zu einem nicht-linearen Skalenweg.
Will man Skalen frequenz-linear oder Meter-Angaben-linear machen, muß man spezielle Rotor-Geometrien entsprechend wählen (siehe Skizze 111-1). Hier ist die Drehachse nicht symmetrisch positioniert (also nicht kapazitäts-linear), sondern mitten-versetzt. Weiter haben die Rotorplatten entweder eine reine Halbkreisform oder Fast-Halbkreisform oder leichter oder stärkerer Nierenform-Varianten).
Skizze 111-1 Für bestimmte Aufgaben werden auch "Schmetterlings-Drehkondensatoren" und "Differential-Drehkondensatoren" verwendet. Dabei kommen die Differenz-Drehkos z.b. für Antennenankopplungen oder Rückkopllungen in Betracht, diese Typen haben zwei Stator-Pakete.
Einige Luft-Drehkondensatoren haben an den äußeren Rotorplatten geschlitzte Bereiche. Hier konnten letzte Feinverbiegungen zum Gleichlauf erreicht werden.
Danke für Hinweise zu den Rotor-Geometrien an die Nutzer des Wumpus-Gollum-Forum: "Wolle", WoHo"
In Superhet-Empfängern besteht ein typischer Drehkondensator aus zwei Einzeldrehkos, die über eine Achse fest verbunden sind. Davon wird ein Plattenpaket zur Abstimmung des Eingangkreises, das andere Paket zur Frequenzabstimmung des Superhets-Oszillators verwendet. Eine Variante für bessere Empfänger ist der Dreifachdreko. Hier übernimmt das weitere Paket die Abstimmung des Vorstufenkreises.
Man findet Mehrfach-Drehkondensatoren mit exakt gleichen Plattenpaketen, aber auch Modelle, wo sich die Pakete hinsichtlich der Plattenlamellenzahl und des Plattenabstands und der Kapazität unterscheiden. Damit konnten Gleichlauf- und Frequenzstabilitäts-Probleme besser kompensiert werden. Dabei kann es auch sein, dass das "kleinere" Paket die größere Kapazität hat.
Bei den Drehkos ist die gute Kontaktgabe des drehbaren Teils (Rotor) besonders wichtig. Diese Kontaktweiterleitung kann über einen flexiblen kurzen Draht vom Rotor zum Chassis (Masse, Erde) des Drehkos sichergestellt werden oder über eine Kontaktschleifstrecke. Diese Kontakte können bei alten Drehkos viele Probleme machen. Beim Drehen werden starke Kratzgeräusche im Radio hörbar, der Empfang kann sogar aussetzen. Hier ist eine Reinigung mit z.B. Kontakt 60 notwendig. Notfalls muss sogar vorsichtig der mechanísche Federspannung der Kontaktzungen nachjustiert werden, was aber leider oft eine Demontage des Drehkos erfordert.
<-- links: Typischer AM/FM-Doppel-Dreho für Standard-Super-Empfänger, also mit vier Paketen: 2 x AM (LW,MW, KW), 2 x FM (UKW).
Leider können die Kratzgeräusche beim Drehen eines Quetscher auftreten. Eine Abhilfe ist hier kaum möglich. Die Drehlager können verharzen und der Drehko ist u.U. nicht mehr drehbar. In diesen Fällen muss das alte verharzte Fett oder Öl entfernt werden und vorsichtig neu geölt oder gefettet werden. Auch in diesem Fall ist gegebenenfalls eine Demontage nötig. Man kann natürlich ersteinmal versuchen mit einem Tropfen Öl die Verharzung aufzulösen. das dauert etwas. In vielen Fällen bleibt der Drehko dann auf Dauer beweglich. Das klappt aber nicht immer. Wie verbogene Drehkoplatten justiert werden können oder Plattenschlüsse beseitigt werden, können Sie hier und hier nachlesen.
Lagern Sie nicht eingebaute Drehkondensatoren immer so, dass der der Rotor eingedreht ist. So wird ein Verbiegen verhindert. Das sollten Sie auch bei Reparaturen machen, wenn Sie das Chassis eines Radios aus- und einbauen! (Vielen Dank für diesen Tipp an meinen alten Ausbildungsmeister, Herrn Lipowski. Ein wirklich "goldener" Tipp).
Muss ein Drehko demontiert werden oder muss das Skalenseilrad angenommen werden, notieren Sie sich die genaue Lage des Rades in Bezug zur Drehkoachse.
Bei Radioselbstbauten achten Sie darauf, dass der Rotor - wenn das schaltungsmässig möglich ist - immer an Masse liegt.
Auch können Drehkoachsen verharzen. Die Gleitöle oder Fette trocknen aus und so kann das Drehlager um die Drehknopfachse festgehen. Das kann vorsichtig mit einem Fettlöser oder auch mit Kriechöl in kleinen Dosen (auch wiederholt) wieder beweglich gemacht werden.
Fett / Öl / Verharzung / Festgehen Man kann zuerst versuchen, das Festgehen ohne Demontage des Drehkos aufzuheben. Es sollte dann möglichst viel von dem alten Fett / Öl abgetragen werden und neu geölt / gefettet werden (vielleicht auch altes Fett oder Öl zuvor mit Waschbenzin oder Spiritus auf einem Q-Tipp abtragen. Vorsicht Entzündungsgefahr!). Ausserdem hilft oft auch ein Erwärmen (50-60 Grad) des Drehkos, z.B. mit einem stark gerichten Föhn. Beim Erwärmen und Nachfetten immer versuchen, leicht die Achse zum Drehen zu bringen. Es gibt leider auch den Fall, wo nach Abkühlung das (die) Lager wieder festgeht. Wirklich dauerhaft hilft hier nur: Komplettes Entfernen des alten Öls / Fetts. Das ist oft aber fast nur nach Ausbau des Drehkos und dessen Demontage möglich. Es kann nach Erfolg auch sein, daß nach einigen Tagen oder Wochen nochmal nachgearbeitet werden muß.
Bei Luftdrehkos ist u.u. auch ein Reinigen des demontierten Kondensators im Ultraschallbad möglich.
Bei Quetschern können die Metallpakete aufquellen (z.B. Rosteffekte) und die Platten zwischen den Isolierschichten verkeilen. In einigen Fällen hilft auch hier Kriechöl . Das ist aber mit gewissen Risiko verbunden, aber mehr als endgültiger Verlust droht nicht.
Thema Drehkondensatoren Übersicht
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112) Wackelkontakte, Aussetzfehler. Es gibt verschiede typische Kontaktprobleme in Radios. Aussetzfehler sind im Grunde auch Kontaktprobleme:
Aussetzer an regulären Kontaktstellen können durch reinigen, justieren und nachfolgender Konservierung behandelt werden. Echte Aussetzter müssen durch einsetzen neuer Leitungen, nachlöten von Lötstellen oder der Reparatur oder Austausch von Bauteilen beseitigt werden.
Aussetzfehler sind u.U. schwer ermittelbar. In diesem Kompendium wird an mehreren Stellen darauf eingegangen werden. Stichworte: Ausgetrocknete Lötstellen , Wo finde ich die Stelle des Aussetzfehlers , Wie sprühe ich Kontakt 60 oder andere Kontakt-Sprays? , Alte Sicherungen und Sicherungshalter
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113) Aussetzfehler bei Röhren. Röhren können Aussetzfehler verursachen. Zum einen können die Kontakte der Röhre Probleme bereiten, auch Schraubanschlüsse. Bei einigen Röhren gibt es zusätzliche Schraub- und Steckanschlüsse, die auch Aussetzfehler verusachen. Auch Abschirmungen gehören zu diesem Thema.
Zum anderen gibt es interne Aussetzer oder Wackelkontakte. Hier ist in der Regel nichts zu reparieren.
Kann man einen vermuteten Aussetzfehler durch Klopfen hervorrufen? Ja, aber das muss ganz VORSICHTIG erfolgen. Dieses beklopfen sollte eigentlich eine Art streicheln sein. Ein kleiner Madenzieher kann schon zu brutal sein. Ein kleiner Bleistift zwischen Zeigefinger und Daumen, das ist schon die schärfste "Waffe". Zartes Beklopfen des Glaskolbens bringt bei erwärmten Röhren schnell Aussetzfehler oder Krachen oder Prassen oder Rauschen hervor.
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Sowas macht doch Keiner? DOCH, SOWAS KOMMT IMMER WIEDER VOR ! Der Katalog ist nicht abschliessend und wird von Fall zu Fall ergänzt. Er kann Sie aber schon jetzt vor dem schlimmsten Fehlern bewahren.
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115) Drehbare Teile sitzen fest (Potis, Drehkos, Drehschalter, Sender-Abstimmungen, Tastensätze, usw) Neben den schon an anderen Stellen des WK angesprochenen Punkten hier eine Zusammenfassung: Potentiometer (Lautstärke, Klang, usw), Drehkondensatoren (Luftdrehkos, Quetscher), Drehschalter (Klangblenden, Wellenschalter), Tastensätze (Bandumschaltungen, Klangregister, usw) können "festgehen". Das heisst, man kann die beweglichen Teile nicht mehr bedienen.
Ursachen: Weitere Ursache kann eingedrungene ehemalige Feuchtigkeit sein. Das kann zu Rost oder anderen Oxydationen auf der Oberfläche der Lagerteile führen. Rost deht sich aus und verkeilt Lagergänge. Es sind auch "richtige" mechanische Fehler möglich, wie z.B. Bruch oder Verbiegung von steuernden mechanischen Teilen des Bauteils, Federn können gebrochen sein. Abhilfe:
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116) Tonabnehmer für Plattenspieler
Als Tonabnehmer kamen eletromechanische Abnehmer und Kristallabnehmer in Frage. Letztere waren preiswerter, hatten aber klangliche Nachteile. Die Nadeln wurden durch Saphire und (teuere, aber länger haltene) Diamant - Spitzen ersetzt. Hierbei wurde unterschieden zwischen N (Normal) - Nadeln die für die alten 78 Schellackplatten und deren Rillenprofil optimiert waren und M ( Mikro) für die neueren Vinyl-Platten (33, 45, 16 Umdrehungen pro Minute). Wurde eine Vinylplatte mit N abgespielt, sprang die "Nadel" aus der Rille - weil das Profil des Schliffes nicht passte. Umgekehrt waren die M - "Nadeln" nicht für 78 er Platten gut geeignet.
Es haben sich in den Fünfziger Jahren umschaltbare Tonabnehmer mit N und M Saphir oder Diamant durchgesetzt. Gegen Ende der Fünfziger Jahre wurden die M-Nadeln für Stereotonabnehmer Standard. Der Tonabnehmer hatte dabei zwei Erregersysteme, die die beiden Toninformationen der Rille (an den Seiten der Rille im gegenseitigen 45 Grad-Winkel geschrieben) vom gemeinsamen Saphir erhielten.
Neben den preiswerten Kristalltonabnehmern kamen die klanglich besseren elektromagnetischen Abtaster (MM *) zum Einsatz. Dabei bewegte sich ein kleiner Magnet im Takt der NF an den Aufnehmerspulen vorbei. Die gelieferte Energie war deutlich kleiner als bei Kristallsystem. Ein wurden deshalb dafür Vorverstärker nötig, die bei vielen HiFi-Anlagen direkt eingebaut waren oder extern als Zusatzkomponente betrieben wurden. Die Vorverstärker mussten auch den Frequenzgang anpassen, da sich dieser deutlich von dem des Kristallabnehmers unterschied und wurden deshalb auch Entzerrer-Verstärker (zur Deemphasis) genannt.
Erst mit Einführung der noch klanglich besseren MC-Abnehmer * (eine kleine und sehr leichte Spule bewegte sich in einem Permanent-Magnetfeld. Verzerrungen waren noch geringer, aber die Generatorspannung erforderte nochmals höherer Vorverstärkungen. Die MC-Systeme waren ein Nischen-Produkt für spezielle HiFi-Freaks. Nachteilig war die zum Teil fehlende Möglichkeit, die "Nadel" (Saphir oder Diamant) allein austauschen zu können.
* = MM: Moving Magnet. MC: Moving Coil.
Weitere Informationen zum Thema Plattenspieler hier.
Vielen Dank für die Photos an Klaus aus dem Wumpus-Gollum-Forum
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117) Urdox-Widerstände (Urdoxwiderstand) (Heissleiter, Heißleiter) (NTC), Eisenwasserstoffwiderstand zur Stromregelung. Uran-Röhren.
In Glasrohre gebettet - ähnlich wie Radioröhren wurden Urdox-Widerstände in Allstrom- und Gleichstromgeräten mit Serienheizkreisen zur Kompensation des Einschaltstromstosses der ebenfalls in Reihe liegenden Skalenbirnen eingesetzt ( die Skalenlampen - aber auch einige Radioröhren - haben eine andere Erhitzungskurve als die meisten Heizfäden der Röhren). Die Heizfäden in Radioröhren und die Glühfäden der Skalenlampen haben im kalten Zustand einen geringeren Widerstand (Ohmwert) als im glühenden Zustand. Das konnte Auf die Dauer zu einer Überlastung beim Einschalten führen. Der Urdox-Widerstand hatte im kalten Zustand einen hohen Ohmwert, der sich bei Erwärmung deutlich reduzierte. Radioröhren waren teuer. Es kam den damaligen Geräte-Entwicklern darauf an mit den Urdox-Heissleitern die Röhren vor vorzeitigem Heizfadenbruch zu schützen.
Eingesetzt wurden diese Bauteile hauptsächlich in den Jahren 1935-1945. Nach dem 2. Weltkrieg endete weitgehend der Einsatz der echten Urdox-Widerstände und man ging zu Typen über, die nicht mehr im Glaskolben gelagert waren. Bei einfachen (preiswerten) Radios mit Allstromversorgung wurden diese Schutzbauteile auch gern weggelassen, was durchaus zu einem erhöhten Verbrauch von Skalenlampen führte. Nicht immer ist ein eingebauter Netztransformator und damit Einsatz als Wechselstromgerät ein sicher Hinweis auf NICHT verbaute URDOX-Widerstände: Es gab Wechselstromgeräte mit Spartrafos, usw, die trotzdem Röhren direkt über Vorwiderstände aus dem Ortsnetz heizten und Urdox-Widerstände hatten.
Einige Urdox-Typen, Eisenwasserstoff-Typen, Kombi-Typen:
- Alle Angaben ohne Gewähr -
Solange man das radioaktive Strahlen am unbeschädigten Urdox nicht erkennen kann, sollte man sicherheitshalber von der strahlenden Variante ausgehen.
Denken Sie daran, auch in Geräten, die nach 1934 gebaut wurden, kann jemand einen alten, frühen und strahlenden Urdox als Ersatzteil eingebaut haben! Ich werde immer wieder gefragt: Uran ist doch nur ein Alpha-Strahler, die Strahlung kommt doch nicht durch Glas durch. Stimmt, aber beim Uran sind auch immer Anteile von Gamma-Strahlung dabei. Außerdem wird ein Alpha- oder Beta-Strahler in dem Augenblick gefährlich, wenn man ihn mit den Händen berühren kann oder kleinste Teil in den Körper bekommt. Die Hand-Mund-Kette schaft das schnell. Geht das Glas defekt, hat man ein ernstes Problem.
Nachtrag 08:02.2013 und 08.04.2013. Ich konnte heute mit qualifizierten Strahlungsmessgeräten, die Beta - und Gamma-Strahlen detektieren konnten und darüber hinaus auch Angaben über die strahlenden Stoffe (Amplitude und Isotopen-Art) machen konnten, Messungen durchführen.
Es wurden von mir insgesamt 38 (und später weitere 6) Urdoxwiderstände in Glaskolben geprüft. Die gute Nachricht: Nur ein Urdox machte seinen Namen "Ehre" und gab eine signifikannte Strahlung ab. Die 37 (und 6) anderen Urdoxe strahlten NICHT. Der radioaktive URDOX trug auf der Verpackung die Bezeichnung "Ausgleichwiderstand W1218". Ob JEDER W1218 radioaktiv ist oder ob es auch nicht-strahlende Varianten gibt, ist derzeit noch ungeklärt. Er sieht exakt genauso aus, wie einige nicht-strahlende Typen. Nun zweite gute Nachricht (Stand 08.04.2013): Auch mit einem eher durchschnittlichen Geigerzähler ist die Radioaktivität EINDEUTIG erkennbar. Ich verwendete bei der Referenzmessung neben einem guten empfindlichen (und teueren) Ereigniszähler mit großer Zählfläche) auch ein Durchschnittsgerät mit einem Zählrohr ähnlich dem ZP1320 und diesen Kenndaten: Gammastrahlung 10 hoch -3 bis 10 hoch 1 /R/h. Betastrahlung größer 0,3 MeV. Weiter kam das Gerät FH40T zum Einsatz. Und schließlich ein Smart Phone HTC EVO 3D (mit einer speziellen APP, die mit Hilfe eines der Camera-Bildsensoren Radioaktivität nachweisen kann). Alle vier Geräte erkannten den Unterschied zwischen normaler Null-Strahlung und der Strahlung des radioaktiven Urdox!
Zählergebnisse beim radioaktiven Urdox:
Wer also alte Urdox-Widerstände im Glaskolben hat und hinsichtlich der Strahlung sicher gehen will, kann eigentlich mit jedem Geigerzähler (oder sonstigem echten Strahlen-Detektor) eine Prüfung vornehmen. Es kommt dabei nicht so sehr auf absolute Ergebnisse an (wie Messung der Dosis), reine Ereignis-Zählung reicht VÖLLIG. Zuerst "misst" man die Normalstrahlung im Raum.
Dazu wird bei einfachen (und damit unempfindlichen) Geräten 10 x eine Minute gestoppt und die Knackgeräuschen gezählt. Nehmen wir an, wir haben in den 10 Minuten einen Durchschnittwert von 10 Ereignissen / Min ermittelt. Nun legen wir den Urdox-Widerstand dicht an die Zähleinheit des Strahlungsdetektors.
Wieder werden 10 Minuten die Ereignisse pro Minute ermittelt und der Durchnittswert bestimmt. Beispiel 30 Ereignisse. Das ist grob der dreifache Wert, ergo haben wir einen strahlenden Urdox erwischt. Steigt der Wert aber nicht an, ist der Urdox harmlos.
--> (Rechts) Geigerzähler FHT 111E (das Gerät könnte auch Beta-Strahlung anzeigen, allerdings ist hier derzeit ein Sensor eingesetzt, der nicht "gespült" werden muß und keine Beta-Strahlungs-Empfindlichkeit hat)
So könnte ein defekter echter Urdox-Widerstand mit beschädigtem Glas aussehen. Achtung: Es gibt aber Urdox-Widerstände, wo der gesamte Glaskörper gleichmäßig "milchig" ist, das ist dann kein Fehlerhinweis.
Es ist schon bemerkenswert, dass wohl die damaligen Hersteller "klammheimlich" das Uran gegen nicht strahlende Stoffe tauschten, aber die Bezeichnung "URDOX" beibehielten. Jedenfalls stand bei vielen der Nichtstrahler URDOX drauf.
Überlegen Sie sich, ob Sie überhaupt Radios mit strahlnden Urdox-Widerstand-Varianten oder Urdox-im-Glas in Größenordnungen in Wohnräumen lagern wollen. Jedenfalls sollten strahlende Urdoxe-im-Glas - Varianten nochmals gesondert gegen mechanische Beschädigungen geschützt gelagert werden und ausserdem Luftdicht in Folie gebracht werden. Das gilt übrigens sinngemäß auch für Asbest im Radio.
Es kommt auch vor, dass Glashüllen defekt sind und das Innere "Luft gezogen" hat (siehe Photo weiter unten). So käme u.U. Urandioxid bei strahlenden Varianten mit Luft in Verbindung.
Neben den "echten" Urdoxwiderständen (immer durch Glaskolben geschützt) gibt es noch Heissleiter, die auf Nicht-Uran-Basis beruhen. Die sind ohne Glaskolben angeboten worden und aus Sicht der folgenden Warnungen harmlos. Das ist aber nur eine Einschätzung von mir, da mir derzeit die genaue Zusammensetzung der unechten Urdoxwiderstände nicht bekannt ist (2.12.2008). Diese Substitute wurden einfach (zumeist) am Heizvorwiderstand angschraubt oder angehartlötet oder angeschweisst. Optisch haben sie in etwa das gleiche Aussehen wie echte Urdoxe , aber ohne Glas. Ab ca. 1945 kamen nicht-radioaktive Heissleiter auf den Markt, die nicht in einem Glaskolben gelagert waren. Heissleiter auf Nicht-Uran-Basis.
Nicht im Glaskolben. Aus Schaub Libelle 54. Wird dort (wie die Skalenlampe) als 18 Volt / 0,1 A bezeichnet.
Ersatz der Eisenwasserstoffwiderstände: Heute werden diese Urdoxe und / oder EW-Widerstände immer schwerer beschaffbar. Als KOMPROMISS können sie deshalb auch durch einen [b]ausreichend belastbaren[/b] Widerstand ersetzt werden. Hierbei müsste in Anlehnung an einen Kompromiss ein Widerstandwert gewählt werden, der im erhitzten Zustand des Heizkreises den Röhrenstrom auf den Sollwert begrenzt. Also bei einem U-Röhrenkreis nicht mehr als 100 mA. Das Problem ist jetzt auch nicht mehr so gross, da die Ortsspannungen in der Regel ganz gut eingehalten werden. Die Belastbarkeit kann man GROB so rechnen: Abfallende Spannung über den Widerstand im Betriebszustand (heissen Röhren) x Strom durch den Kreis. Grob gerechnetes Beispiel: es fallen 30 Volt ab in einem U-Röhrenheizkreis , also 30 Volt x 0,1 Ampere = 3 Watt. Mit Reserve würde ich einen 6 Watt Widerstand nehmen, am besten einen Drahtwiderstand.
Ersatz der Urdoxe: Sinngemäß gilt hier das selbe, wie im Vorabsatz dargestellt wird. Es ist nur so, wenn man einen Urdox durch einen Normal-Widerstand ersetzen will, muß der benötigte Ersatzwiderstandswert und dessen Belastbarkeit im schon erwärmten Heizkreis ermittelt werden. Fangen Sie mit einem 100 Ohm an und prüfen Sie im heißen Zustand der Röhren, fließt der richtige Strom (z.B. bei U-Röhren 100 mA). Zu wenig Strom, Widerstand verkleinern, zu viel Strom, Widerstand erhöhen. In diesem Beispiel bei U-Röhren Wattzahl des Widerstand ermitteln: Welche Spannung fällt bei 100 mA über den Widerstand ab? Sagen wir 10 Volt. Formel U (Volt) x I (Ampere): 10 x 0,1 = 1 Watt.
Das geht sehr wohl, aber man muss wissen, für die Röhren ist das nicht gut, sie werden beim Einschalten stark überlastet. Deshalb rate ich trotz Ersatzwiderstand zu folgender Strategie: Sie bauen sich einen Netz-Zwischen-Adapter mit einem 3-Stufen-Schalter, der zwei Widerstände (oder Widerstandskombinationen) in Reihe mit der Netzspannung legt. Wird das alte Gerät mit Urdox-Ersatz in Betrieb genommen, wird bei ca. 40 Watt-Geräten der 3-Stufen-Schalter auf "a" gesetzt, dann nach einer Minute wird auf "c" geschaltet. Bei ca. 80 Watt-Geräten zuerst auf "b", dann auf "c". So werden die alten Röhren gut geschützt. Beispiel für ein solches Kurzzeit-Vorschaltgerät für ein 40 Watt-Radio und ein 80 Watt-Radio:
Für 40 Watt-Radio: Vorschaltwiderstand soll 575 Ohm haben und kurzzeitig (1 Minute) 23 Watt aushalten können. Können also nur 5 Watt Widerstände beschaft werden, nimmt man vier mal 2,2 KOhm mit 5 Watt und nutzt diese parallel als Vorschaltwiderstand für eine Minute ünd überbrückt sie dann. Für 80 Watt-Radio: Vorschaltwiderstand soll 287 Ohm haben und kurzzeitig (1 Minute) 46 Watt aushalten können. Können also nur 5 Watt Widerstände beschaft werden, nimmt man acht mal 2,2 KOhm mit 5 Watt und nutzt diese parallel als Vorschaltwiderstand für eine Minute ünd überbrückt sie dann.
Die Bauart der Widerstandände ist nicht so wichtig. Wichtig: Das Vorschaltgerät ersetzt NICHT den Urdox-Ersatzwiderstand IM Gerät, siehe weiter oben.
R2 für 80 Watt-Gerät: 287 Ohm 46 Watt oder acht mal 2,2 kOhm bei 5 Watt parallel.
Ergänzung vom Nutzer Wolle aus dem WGF: Der Eisenwasserstoffwiderstand stellt zunächst einen Kaltleiter dar, verhält sich im Einschaltmoment also äquivalent einer ungeheizten Röhre. Erst nach dem Erreichen einer entsprechenden Temperatur des Eisenfadens in einer Wasserstoffatmosphäre steigt der Widerstand an. Dieses Verhalten ist aber eine zusätzliche Belastung der Heizfäden in einem Serienheizkreis. Insbesondere die Lämpchen der Skalenbeleuchtung nehmen dieses Verhalten übel. Aus diesem Grund wurde das Kombinationsbauelement EW/ Urdox entwickelt.
Der Urdox- Widerstand bewirkt einen sanften Anlauf der Heizung und trägt damit zur Schonung der Fäden im Serienkreis bei. Ansonsten wäre nur der rein ohmsche Widerstand in der Heizschaltung begrenzend wirksam. Eisen- Wasserstoff- Widerstände verändern bei Einwirkung magnetischer Felder ihre Eigenschaften. Aus diesem Grund werden sie oft mit einer innen gerippten magnetischen Abschirmung versehen. Die Rippen sorgen dabei für eine gute Wärmeabfuhr. Leider hat bei vielen Geräten im Lauf ihres Lebens irgendwer diese Abschirmung "eingespart".
Mit der Entwicklung neuer NTC- Widerstände hat man nach 1945 auf dieses Bauelement verzichtet und nur eine Begrenzung des Einschaltstromes der Heizfäden eingebaut. Eine zusätzliche Überbrückung der Skalenlampen mit einem NTK- Widerstand sicherte die Gerätefunktion auch nach dem Ausfall einer Skalenlampe. Durch die Einstellung der Fertigung von EW- Widerständen war man zum Ersatz durch einen entsprechend belastbaren ohmschen Widerstand gezwungen
Insgesamt geht ein Dank für Informationen und Diskussionen im WGF an:
Uran-Röhren Im Buch "Handbuch der Funk-Technik und ihrer Grenzgebiete", zweiter Band, von 1935, Franckh'sche Verlagshandlung wir auf Seite 22 die Uran-Röhre angesprochen. Diese Röhre vonGanz & Co, Wien sollte in Lage sein Ohne Trafo die Netzspannung gleichzurichten und dabei auch die Spannung zu verdoppeln.Auch Telefunken, Valvo, Loewe und Tungsram sollen diesen Röhrentyp hersgestellt. URAN ist radioaktiv. Also sollte man hinsichtlich der Strahlung auch die "Uran-Rohren" im Auge behalten.
Mir steht derzeit keine dieser Röhren zur Verfügung, deshalb kann ich nichts über Strahlung im Beta- und Gamma-Bereich sagen. Wichtig: Uran ist radioaktiv uund giftig. |
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118) Röhren-Sytematik (In Bearbeitung)
Im Laufe der Jahre haben sich diverse System-Reihen herausgebildet. Im Grunde wurden die Röhrenserien aufgrund ihrer Heizspannung oder ihres Heizstromes zusammengefasst. In den meisten Fällen kann die Funktion einer Röhre recht genau an Hand ihrer Typenbezeichnung zugeordnet werden. Schwerer ist das schon bei den amerikanischen Serien.
Beispiele:
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119) Volksempfänger VE301W. Spannungsangaben im Schaltbild und Chassis-Unteransicht, mehr ...
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120) Leichte Netzspannungsreduzierung für alte Radios
Es empfiehlt sich deshalb (insbesondere auch Allströmer) am besten über einen Regeltrafo oder Reduziertrafo (noch besser einem Regeltrenntrafo) zu betreiben. Allerdings hat nicht jeder diese Möglichkeit.
Hier deshalb ein kleiner Bauvorschlag für eine "kleine" Lösung. Damit können durchschnittlich 35 Watt verbrauchende Geräte und durchschnittlich 60 Watt verbrauchende Geräte mit der durchnittlich resultierenden verringerten Betriebsspannung von 220 statt 230 Volt betrieben werden. Es werden also durchschnittlich (in Abhängigkeit vom tatsächlichen Verbrauch des Radios) ca. 10 Volt vernichtet (in Wärme umgesetzt).
Bauen Sie bitte nur nach, wenn Ihnen der Umgang mit gefährlichen Spannungen vertraut ist, lesen Sie auch vorher die Sicherheitshinweise dieses Kompendiums. Der Vorschlag zeigt auch nur den prinzipiellen Aufbau. Es kann natürlich auf eigene Bedürfnisse angepasst werden. Aus Sicherheitsgründen habe ich den Vorschlag nur für ein Schukonetz gemacht. Das Gehäuse soll aus Metall sein und in das Schutzkontaktsystem (einschliesslich Stecker und Kupplung) eingebunden sein. Die im Gehäuse platzierten Bauteile (Sicherung Si, Schalter S (a, b), das Wechselspannungsvoltmeter V für 230 Volt , die Widerstände R1 und R2 dürfen keinesfalls elektrischen Kontakt zum Gehäuse haben. Das gilt auch für die Leitungen, unter Ausnahme des Schutzkontaktes. Die Widerstände werden deutlich hinsichtlich ihrer Wattzahl überdimensinoniert. Wenn Sie können löten Sie die Widerstände nicht ein, sondern verschweissen oder verschrauben Sie sie besser. Das Gehäuse sollte engmaschige Luftlöcher zur Wärmeabfuhr haben. Achten Sie darauf, dass KEIN spanungsführendes Bauteil (ausser der Schuko-Leitung) mit dem Gehäuse in Kontakt kommt. Mit dem eingebauten Voltmeter kann man sofort die Spannungsreduzierung erkennen.
Die Sicherung des Vorschaltgerätes sollte ca. 80 Watt akzeptieren, also grob gesagt eine 300 - 400 mA mittelträge Sicherung wäre angebracht. R1 (für ca. 35 Watt-Geräte) sollte den Wert von 60-70 Ohm bei 6-8 Watt haben. R2 (für ca. 60 Watt-Geräte) 30-40 Ohm bei 6 bis 8 Watt haben.
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121) Volksempfänger VE301GW Reparatur-Tipps.
Bevor das Gerät überhaupt das erste Mal "angesaftet" wird ist der 100%ig einwandfreie Zustand der beiden besonders mit "!!!unbedingt prüfen!!!" gekennzeichneten Kondensatoren festzustellen. Im Zweifelsfall lieber gleich austauschen. So ist man vor unliebsamen Überraschungen sicher.
Ein besonderes Augenmerk ist dem URDOX-Widerstand zu widmen. Zu diesem Thema bitte auch im Kompendium die wichtigen Hinweise verinnerlichen. Der Glaskolben darf nicht die geringste Spur einer Beschädigung aufweisen! Auf den ersten Blick ist die Verdrahtung stellenweise etwas verwirrend, da einige Lötfahnen der Röhrenfassungen als Stützpunkte verwendet werden jedoch mit der Röhre keine innere Verbindung haben.
Die Widerstand/Kondensator-Kombination von 2MegOhm/100pF am Steuergitter der VF7 ist als ein Teil in der Kappe an jener Röhre untergebracht und kann bei Bedarf gegen einzelne Teile ersetzt werden.
Die beiden 4µF-Elektrolyten wurden fachgerecht restauriert, ebenso der 15µF und der Kombi-C 0,5µF+0,2µF. Sie alle waren vollkommen unbrauchbar, was nach über 70Jahren jedoch nicht weiter überrascht.
Noch ein Hinweis: Nach dem Ausschalten mindestens fünf Minuten Wartezeit einhalten bevor das Gerät erneut eingeschaltet wird sonst droht Gefahr für die Heizfäden und die innere Verbindung der Kathode der VY1.
Alle Spannungsangaben beziehen sich auf 220Volt~ Netzspannung, gemessen mit Digital-Multimeter Ri=10MegOhm. Dieser Beitrag ist von "Roehrenfreak", Jürgen aus dem WGF. Vielen Dank.
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Netzkabel, Netzstecker: Volksempfänger / "Deutsche Kleinempfänger" DKE wurden von mehren Herstellern in den Jahren 1933 bis Ende der vierziger Jahre gebaut. Man verwendete damals verschiedene Stromanschlusskabel. Es wurden zumeist Gummi-isolierte Kabel verwendet, es soll aber auch stoffummantelte Kabel gegeben haben. Mir sind bisher nur schwarze Originalkabel bekannt geworden.
Bei den Netzempfängern kamen als Netzstecker ebenfalls unterschiedliche Modelle zum Einsatz. Es waren fast immer Bakelit-Stecker mit nur 2 Kontakten, es wurde also KEINE Schuko-Stecker verwendet.
Wer heute Stecker oder Kabel ersetzt, muss bedenken, dass die Anbringung eines Schukosteckers an eine Zweidrahtleitung nicht zulässig ist, praktikabel aber eben nicht zulässig.
Bei den Gleichstrom- und Allstrom-Modellen des Volksempfängers ist auf die Gefahr des Stromschlags bei Nutzung einer Antennen-Erde und defekten Trennkondensator hinzuweisen.
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122) Die Röhre VCL11 im DKE (Deutscher Kleinempfänger).
Tipp von "WalterBar", Walter aus dem Wumpus-Gollum-Forum:
Weiter neigt die VCL zu Eigenschwingungen, im hörbaren und unhörbaren Bereich. Insbesondere die Tetrode. Man kann versuchen, direkt an den Röhrenfassungs-Anschlüssen einen Kondensator von ca 30-50 pf (am besten keramisch) zwischen Gitter 1 und Anode zu legen.
Bei der Fehlersuche im DKE ist die VCL11 ein Spitzenkandidat.
Weitere Tipps zum DKE im Folgebeitrag (123).
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123)Deutscher Kleinempfänger (DKE 38). Reparaturtipps.
Tipp-Gruppe 1:
Da auch dieses Radiochen ein Allstrom-Gerät ist zuerst der Hinweis auf die Sicherheitsregeln. Arbeiten am offenen, unter Spannung stehenden Gerät nur über einen geeigneten Trenntransformator durchführen. Erfahrung im Umgang mit hohen Spannungen ist als obligatorisch anzusehen.
Das Gerät wurde gerade frisch z.B. auf einem Flohmarkt, einer Sammlerbörse oder aus einer Internet-Auktion erworben? Man widerstehe dem Drang, es sogleich in Betrieb zu nehmen. Es lauern böse Überraschungen wenn folgende Massnahmen ignoriert werden.
Die zwei mit !!!unbedingt prüfen!!! gekennzeichneten Kondensatoren auf einwandfreien Zustand prüfen oder im Zweifelsfall gegen Exemplare mindestens gleicher Spannungsfestigkeit ersetzen.
Die Netzzuleitung muss einwandfrei und ohne Brüche sein! Die beiden Netzelkos von 4 µF sind mit hundertprozentiger Sicherheit defekt, falls sie nicht bereits vor nicht all zu langer Zeit ersetzt wurden. Auch im hier dargestellten Gerät wurden sie restauriert, d.h. die Hüllen mit Neuteilen bestückt.
Der Netzschalter ist meist defekt (zerbrochene Teile) und wurde oft einfach überbrückt. Im hier gezeigten Gerät wurde er - nicht ganz original, aber sicher - instand gesetzt. Manchmal wurde auch einfach ein Kippschalter in die Rückwand eingebaut, nicht schön aber wenn ordentlich gemacht wenigstens sicher.
Die Drehkondensatoren (wegen ihres Aufbaus auch "Quetscher" genannt) müssen sich leicht drehen lassen. Sitzen sie fest steht weiteres Ungemach ins Haus. Beim hier gezeigten Gerät musste der Abstimm-Drehko komplett restauriert werden, da alle Aluminium-Platten zu Pulver zersetzt waren. In zeitraubender Kleinarbeit wurden sie neu angefertigt und ersetzt.
Der Umschaltkontakt am Abstimm-Drehko ist ein Dauerproblem. Wegen immer wieder kehrender Oxidation krachelt es beim Abstimmen im Mittelwellenbereich (weisse Zahlenteilung am Abstimmrad). Zeitlich begrenzt Abhilfe schafft leichtes Schleifen mit feiner Stahlwolle. Sehr empfindlich sind die 50mA-Heizer in den Röhren, welche oft zum periodischen Aussetzen neigen. Man vermeide stärkere Erschütterungen, besonders wenn das Gerät in Betrieb ist. Ganz wichtig: Nach dem Ausschalten eine Wartezeit von mindestens 5 Minuten einhalten bevor wieder eingeschaltet wird. Grund: Wegen der damaligen Materialknappheit ist das Metallbändchen von der Kathode zum Fuß der Gleichrichterröhre VY2 zu schwach dimensioniert und überlebt nicht den Einschalt-Stromstoß bei noch heisser, emissionfähiger Kathode. Leider ist diese Röhre mittlerweile extrem teuer. Eine Ersatzlösung aus einer modernen Silizium-Diode plus Vorwiderstand und dem Ersatzwiderstand für die Heizung kann jedoch problemlos verwendet werden. Dieser Beitrag ist von "Roehrenfreak", Jürgen aus dem WGF. Vielen Dank. Ende des Beitrags.
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Tipp 2:
Bekanntlich ist die Netzgleichrichterröhre VY2 heute eine schon teure Rarität. Wer in seinem DKE noch eine funktionstüchtige Röhre VY2 nutzt, sollte diese Röhre gegen den sattsam bekannten Einschaltstrom-Verschleiß schützen (Nicht alle VY2 sind schon gegen heutige Silizium-Dioden getauscht worden).
Das geht mit einem nur leichten Eingriff in das Gerät: In die Anoderleitung der VY2 einen Schutzwiderstand von ca. 300 - 500 Ohm mit ca. 2 - 3 Watt einfügen. So wird die Röhre merkbar geschützt, der Spannungsverlust bei dann durcherhitzter Kathode hält sich in akzeptablen Grenzen.
Leider neigt die VY2 auch zum Durchschmelzen eines internern Flachleiter-Stücks.
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Tipp 3:
Frühe DKEs hatten Elkos in Pappummantelung . Diese Bautypen neigten relativ schnell zum Kapazitätsverlust und sogar zum Kurzschluß. Sollte man solche Typen vorfinden, unbedingt tauschen. Dabei aber sinngemäß das Gesagte bei Tipp 2 bezüglich des Schutzwiderstands beachten.
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Tipp 3:
Die rare VY2 wurde schon im Tipp 2 angesprochen. Eine teildefekte VY2 (bei der der Heizfaden noch in Ordnung ist), kann als Attrappe in der Fassung verbleiben, wenn unter dem Papp-Chassis an der Fassung eine Ersatz-Silizium-Diode mit Stromstoß-Widerstand angelötet wird. So kann man bei einem Blick ins Gerät sogar das Glimmen der (nicht mehr aktiven VY2) sehen.
Weitere Tipps zum DKE im Vorbeitrag (122)
Reparaturtipps zum Volksempfänger VE301W
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124) Warum haben Drehkondensatoren oft so einen merkwürdigen Plattenschnitt?
Dagegen können unlineare Drehkondensatoren eingesetzt werden, wenn es auf eine lineare Wegstrecke nicht ankommt: Rückkopplungseinsteller bei Geradeausempfängern, Antennenanpasskondensatoren, usw. Es gibt auch Trimmer-Kondensatoren, die also nur zur Justierung dienen. Diese können auch Lineardrehkos sein.
Thema Drehkondensatoren Übersicht
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125) Stroboskopscheibe zur Geschwindigkeitskontrolle bei Plattenspielern.
Um die Genauigkeit der Einhaltung der Geschwindigkeit prüfen zu können, kann eine Stroboskopscheibe auf den Plattenteller gelegt werden. Wird der drehende Plattenteller dann mit einer Glühbirne am 50 Hz-Wechselstromnetz bestrahlt, ergibt sich Stroboskop-Effekt. Tageslicht (Sonnenleicht) abhalten. Bei richtiger Geschwindigkeit scheint das Hell-Dunkelmuster der Scheibe stillzustehen, stimmt die Geschwindigkeit nicht, läuft das Muster durch, es bewegt sich.
Die folgende Grafik zeigt eine Scheibe für 33 Umdrehungen pro Minute bei 50 Hz. Sie kann ausgedruckt werden und auf den Plattenteller gelegt werden.
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126) Einige Abkürzungen, Fachbegriffe, Branchenbezeichnungen. Erstes gewerblich gefertigtes Radio der Welt Die Auflistung will aber kein Fachwörterbuch sein, nur die wichtigsten Begriffe können hier gezeigt werden.
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127) Löten - aber bitte richtig
Für gelegentliches Arbeiten reicht eine ungeregelte Type, wer jedoch ambitionierter heran gehen und längere Zeit an einem Stück zu Werk gehen möchte, dem sei eine elektronisch temperaturgeregelte Lötstation von etwa 60Watt mit Wechsel-Lötspitzen empfohlen. Als Lötmittel kommt ausschliesslich "Elektroniklot" mit integriertem Flussmittel (z.B. Kolophonium) in Frage. Keinesfalls Lötwasser, Salmiakstein, Lötfett oder andere aggressive Chemikalien benutzen. Sie verursachen schwere Schäden in elektronischen Schaltungen! Bitte beachten, daß das heutzutage bleifreie Lot eine deutlich höhere Löttemperatur verlangt. Der Lötdraht sollte einen Durchmesser von etwa 1mm haben. Dickeres oder gar Stangenlot gehört in die Klemptnerei! Achten Sie auf eine sichere Ablage des Lötkolbens auf einer geeigneten, hitzefesten Ablage und lassen Sie den heissen Lötkolben niemals unbeaufsichtigt! Vorbereitung zum Löten: Alle miteinander zu verlötenden Teile müssen sauber und frei von Oxyden sein, ggf vorher mit geeigneten Mitteln (Scheifpapier, Schleiffleece, Feile o.ä.) reinigen.
Der Lötvorgang soll schnell, mit gut dosiertem Wärmeeintrag erfolgen. Für normale Lötstellen ist eine Temperatur von etwa 350-370Grad bei herkömmlichem Pb/Sn 40/60-Lot und 400-430Grad für bleifreies Lot geeignet. Lötkolben und Lot werden gleichzeitig an der Lötstelle angesetzt, wobei sofort etwas Lot an der Lötspitze in direktem Kontakt zum Lötpartner abgeschmolzen wird. Auf sofortiges, gleichmässiges "Annehmen" des Lotes achten, weiter löten bis das Lot gleichmässig verlaufen ist, ggf dabei noch geringe Mengen Lot zuführen bis eine allseitig, sauber umflossene Lötstelle entstanden ist, Lötkolben wegnehmen und das Lot erschütterungsfrei erstarren lassen. Im Bildanhang einige Beispiele wie es aussehen könnte.
... mehr zu Löten, Lötkolben und Lötzinn
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128a) 1 von 2: Lautsprecherreparaturen (am Beispiel des VE301Dyn und des VE301W)
Bild 3: Mit Schreibpapier eine Zentrierhülse rollen, welche exakt über den Kern des Magneten und in die Innenwandung der Tauchspule passt.
Dieser Beitrag ist von "Roehrenfreak", Jürgen aus dem WGF. Vielen Dank.
128b) 2 von 2. Lautsprecher kratzt.
Kratzende Lautsprecher sind nur in einigen Fällen zu reparieren. Hauptursachen sind:
Wer schon einige Erfahrungen mit Sicken, Membranen, Zentrierspinnen, Spulen gemacht hat, wird sicher auch schwierige Situationen meistern können, so ist es teilweise auch möglich die Zentrierspinne zu repararien, allerdings ist das ein eher seltenens Fehlerbild.
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129) Ist eine Röhre defekt, wenn sie innen teilweise schwarz oder silbern geworden ist? Getterung, gettern bei Röhren.
Sind Röhren mit einer teilweise silbrig-schwarzen Innenschicht defekt oder ausgebrannt? Nein, das ist normal, denn viele Röhren erhielten während der Produktion, wenn schon ein Vakuum aufgebaut wurde, eine sogenannte Getterung.
Dabei wird zumeist durch Hochfrequenzerhitzung in der Röhre etwas Metall (z.B. Barium) in der sogenennten Getterpille verglüht. Dabei wird Restsauerstoff gebunden.
Die aufgeglühte Getter-Pille schlägt sich als Metalldampf an der Innenseite des Röhrenglases nieder. Die Getterung verbessert das Vakuum in der Röhre, die Röhren halten so länger.
Je nach Gettermaterial gab es auch bei sehr frühen Röhren farbige Glasniederschläge, die heute für Spezialsammler besonders interessant sind.
Die Getterung-Dampfniederschläge am inneren Glaskolben sind fast immer unregelmäßig und an der Seite der Getterpille konzentriert. Es gibt auch total-innenverspiegelte Röhren, hier liegt fast nie eine Getterung zugrunde.
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130) Vorverstärker für Plattenspieler. Die Kristallsysteme waren in der Regel preiswerter und somit viel mehr in Gebrauch. Die Kristallsysteme lieferten eine genügend hohe Signalspannung und konnten somit einfach direkt in den normalen NF-Vorverstärker eingspeist werden. Kristallsysteme lieferten Spannungen um 100 - 300 mV.
Eine bessere Klangqualität und ein geringeres Auflagegewicht konnte dagegen mit magnetischen Systemen erreicht werden. Diese Systeme waren allerdings teuerer und lieferten eine im Vergleich zum Kristallsystem wesentlich geringere Signalspannung. Deshalb musste zusätzlich ein Vorverstärker genutzt werden. Dieser Vorverstärker musste gleichzeitig die nichtlineare Kennline des Gesamt-Systems kompensieren (Tiefe Frequenzen würden sonst weniger als die hohen Frequenzen verstärkt werden. Zumeist wurde die RIAA-Kennlinie angestrebt). Realisiert wurden die Vorverstärker als im Plattenspieler oder im Radio oder in der HiFi-Anlage eingebaute Module oder aber als externes Zubehör. Magnetsysteme lieferten ohne Entzerrerverstärker 2 - 5 mV.
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131) Regelspannung
Deshalb wurden bei hochverstärkenden Empfängern nach dem Superhet-Prinzip , aber auch in einzelnen Geradeausempfängern (z.B. Koerting Novum oder Graetz 47GW) Regelschaltungen eingebaut, die die Feldstärke- (Lautstärke-) Schwankungen versuchten auszugleichen. Durchschnitts-Super erhielten eine Regelung, die auf die Mischstufe des Gerätes einwirkten. Bessere Geräte wurden auch am Steuergitter der Mischröhre und der ZF-Stufe (und wenn vorhanden an der HF-Vorstufe) geregelt. Diese Regelung wurdegarnicht so selten mit "verzögerter" Regelung beeinflusst. Verzögert deshalb, weil die HF-Vorstufe oder aber der gesamte Regelzweig erst bei stärkeren Sendern einsetzte. Verzögert bedeutet also nicht "zeitlich verzögert", ein besserer Begriff wäre Schwellwertregelung. Dadurch behielt der Empfänger bei Normalfeldstärken und Schwund seine volle Empfangsempfindlichkeit. Normale Regelungen erzeugen schon bei kleinsten Signalspannungen und bremsen zu früh die Empfangsleistung. Die Regelspannung wird mittels Zeitkonstante (R-C-Glied) gesiebt, sodass sie nicht im Takt der Modulation hin- und herschwankt. In Spezialempfängern konnte man sogar diese Zeitkonstante ändern: Empfänger, die auch für CW-Empfang (Morsezeichen) gedacht waren.
Besonders gut gelang die Regelung, wenn sogenannte Regelröhren eingesetzt wurden. Deren Kenlinie konnte durch Ändern der Gittervorspannung weniger steil gemacht werden. Der Regelfaktor wurde besonders gross. Beispiel für eine Regelröhre: EF11 im Gegensatz zur EF12, die keine speziellen Regelfähigkeiten hatte.
Die Regelspannung wurde entweder direkt an der AM-Gleichrichterdiode abgenommen und nach NF-Siebung der ZF und /oder der Mischröhre und der eventuell vorhanden Vorstufe zugeführt. Es gab aber auch Geräte, wo die Regelspannung an einer eigenen Diode gebildet wurde. Trickschaltungen, wie auch beim Telefunken D770WKK verstärkten die Regelwirkung durch gemeinsame Versorgung des Steuer- und Fanggitters der Vorstufenröhre mit der Regelspannung. Es gab auch Schaltungen, wo die Regelspannung zusätzlich auf eine schon vorhandene negative Grundspannung "aufgesattelt" wurde (z.B. Koerting 10/SE 735W).
Die Verzögerung der Regelspannung wurde erreicht, indem der negativ gerichteten Regelspannung eine gewisse positive Spannung entgegengesetzt wurde. So konnte sich erst ab bestimmten Pegelwerten eine Zuregelung bilden. Diese "positive Vorspannung" konnte durch Spannungsteiler erreicht werden. Diese Spannungsteiler konnten z.B. von der Kathodenspannung der NF-Endstufenröhre abgeleitet werden (z.B. beim AEG 108WK oder Telefunken 8001WK) oder von der Gesamtanodenspannung abgeleitet werden. Es gab hier diverse Varianten, die u.a. auch versuchten die Regelverzerrungen möglichst klein zu halten. . Eine einfache Variante einer Schwundregelverzögerung kann schon durch die Einfügung eines Kathodenwiderstandes bei der zu regelnden Röhre erreicht. werden. Verzögerte Regelungen sind oft in komplizierten Schaltungen garnicht so einfach zu erkennen. Das liegt daran, dass Spannungsteiler und Siebungen an Kathode, aber an Anode der Gleichrichterröhren liegen und teilweise auch getrennte NF-Gleichrichter und Regelspannungsgleichrichter verwendet werden und Spannungen aus dem Netzteil zugefügt werden und noch der NF-Zweig abgeht. Auch ich habe mich schon bei der Einschätzung "Verzögerte Regelung oder nicht" getäuscht. Als generalisisierenden Aussage zur Bestimmung unbekannter Regelschaltungen kann gesagt werden: Ist die Kathode einer Regelspannungserzeugungsdiode gegenüber ihrer Anode positiv vorgespannt, liegt eine Schwellwert-Regelung vor oder aber es wird der negativen Regelspannung in der Regelleitung eine geringe positive Spannung zugefügt (entgegengesetzt). Es wurden auch Geräte mit Regelspannungsverstärkung angeboten, eine einfache Variante ist weiter oben in diesem Beitrag (Telefunken D770WKK) erwähnt.
Bei frühen Transistorschaltungen im HF - oder ZF-Teil war das Regeln schwieriger. Die frühen Transistoren liessen sich schlecht regeln. Deshalb wurde mit einer Belastungsdiode in Abhängigkeit von der Feldstärke ein ZF-Schwingkreis mehr oder weniger belastet. Dabei wurde bei Bandbreite auch mitverändert.
Es gab auch NF-seitige Regelungen, wobei in Abhängigkeit von der NF-Signalstärke eine (regelbare) NF-Röhre "aufwärts" geregelt wurde.
Bei frühen Transistorschaltungen im HF - oder ZF-Teil war das Regeln schwieriger. Die frühen Transistoren liessen sich schlecht regeln. Deshalb wurde mit einer Belastungsdiode in Abhängigkeit von der Feldstärke ein ZF-Schwingkreis mehr oder weniger belastet. Dabei wurde bei Bandbreite auch mitverändert.
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132) Misch- und Oszillatorschaltungen
Es wurde hierbei zwischen der additiven Mischung und der multiplikativen Mischung unterschieden.
Additive Mischung: Es wurde die Steuerelektrode einer Röhre oder eines Transistors mit einem Oszillatorsignal und dem Empfangsignal beaufschlagt. Dabei war das Oszillatorsignal deutlich stärker. Die Kennlinie des Verstärkerelements (Röhre oder Transistor) musste stark gekrümmt sein oder der Arbeitspunkt musste so auf einem Knick liegen, dass eine Audionwirkung zustande kam. Solche Stufen konnten nicht oder nur schlecht schwundgeregelt werden. Das notwendige Oszillatorsignal konnte in einer besonderen Röhre oder einem besonderen Transistor erzeugt werden. Es gab aber auch selbstschwingende additive Mischstufen. Additive Mischstufen wurden immer weniger verwendet, allerdinges noch lange in UKW-Empfangsteilen und Transistorradios.
Multiplikative Mischung: Die Zusammenführung des HF- und das Oszillatorsignals erfolgte an getrennten Elektroden des Verstärkerelements. Dafür wurden spezielle Mehrgitterröhren oder auch Transistoren (z.B. Dual Gates) angeboten. Eine typische Mischstufenröhre war die ECH81 (mit getrenntem Oszillator-Triodenteil) oder der DK92 (Mischtufe und Oszillator in einem gemeinsamen System). Ein Vorteil der multiplikativen Mischung war die Möglichkeit, die Regelspannung des Gerätes gut direkt der Mischtufe zuführen zu können.
Oszillatoren: Um aus dem Empfangssignal eine Zwischenfrequenz erzeugen zu können, musste ein im Gerät eingebauter Oszillator eine veränderbare Zusatzfrequenz erzeugen. Beispiel: Steht der Empfangskreis des Radios auf 1000 KHz und soll eine Zwischenfrequenz von 468 KHz erzeugt werden, muss der Oszillator auf 1468 KHz (1000 + 468 Khz) schwingen, bei einer Empfangsfrequenz von 520 KHz beträgt die Oszillatorfrequenz 988 KHz (520 + 468 KHz) und bei der Empfangsfrequenz von 1600 KHz sind es 2068 KHz (1600 + 468 KHz). Die Oszillatorfrequenz lag also üblicherweise über der Empfangsfrequenz.
Da die Superhetempfänger üblicherweise eine sogenannte Einknopfabstimmung hatten, musste der (die) Empfangskreis(e) und der Oszillatorkreis gemeinsam abgestimmt werden. Das wurde normalerweise mit einem Mehrfachdrehkondensator oder einer mechanisch verkoppelten Mehrfachspule realisiert. Durch Abgleichmassnahmen musste ein ungefährer Gleichlauf zwischen diesen Kreisen erreicht werden.
Es gab diverse Varianten zur Oszillatorfrequenzerzeugung. Hier sind als Beispiele nur erwähnt die Rückkopplung durch Strom innerhalb des Verstärkerelements, kapazitive oder induktive Rückkopplung.
Schaltungsbeispiele:
Beispiele für weitere Geräte mit den selteneren additiver Mischungen in den AM-Bereichen: Grundig 4035W/3D, Körting, Modell Royal-Syntektor 55 W, Stern-Rochlitz Modell Mittelsuper "Türkis". (Vielen Dank für Gerätenennungen an "Wolle" und "lasse.ljungadal" aus dem WGF) |
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133) Autoradios. Zerhacker, Gleichspannungswandler, Umformer, Niedervolt-Röhren
Dabei bildete sich dieses Schaltungskonzept heraus und wurde fast ausschliesslich angewendet: Ein Gegentaktzerhacker wurde primärseitig so mit einer mittelangezapften Wicklung eines Transformators verbunden, dass er für einen bestimmten Zeitaugenblick Gleichstrom durch eine der beiden Teilwicklungen fliessen lässt. Im nächsten Augenblick wechselt der Zerhacker die Speise-Teilwicklung. So entstand in der Sekundärhochvolt-Primärwicklung des Transformators eine stark pulsierende Gleichspannung (Rechteck- oder Trapez-Form), die noch gesiebt werden musste. Der Zerhacker war als eine Art Relais ausgebildet, das sich selbst im ständigem Hin-und Her - Betrieb hielt (ähnlich wie der sogenannte Wagnersche Hammer bei der guten alten elektrischen Türklingel).
Es wurde eine Pulsfrequenz um 50 Hz angestrebt. Bedingt durch die Selbstinduktion bei den Schaltvorgängen entstanden an den Umschaltkontakten des Zerhackers starke Funken. Diese mussten mit Kondensatoren über die Kontakte unterdrückt werden. Durch weitere Massnahmen versuchte man, die Funkenstörungen zu reduzieren. Zerhacker waren auch in den meisten Autos rein mechanisch zu hören, insbesondere wenn der Motor nicht lief und das Radio leise gedreht war. Zerhackerwandler hatten einen Wirkungsgrad von 60 bis 80 Prozent. Oft "lutschten" sie im Betrieb mit nichtlaufendem Motor die KFZ-Batterie (eigentlich ein Akku) völlig leer und der Motor sprang nicht mehr an.
Zerhacker waren Verschleissmaterial. Obwohl die Kontakte aus speziellem Material aufgebaut waren, ergab sich nur eine begrenzte Lebensdauer dieser Kontakte. Die Zerhacker konnten deshalb auch ähnlich wie Röhren über Steckkontakte ausgewechselt werden. Mit Aufkommen der Transistortechnik wurden Hybridgeräte angeboten, die einen Transistor-Eintakt - oder Gegentaktspannungswandler nutzen. Hier musste nicht mehr hin und wieder der Zerhacker getauscht werden.
Motorumformer wurden in der PKW-Autoradiorechnik kaum eingesetzt.
Niedervoltröhren, die mit Anodenspannungen von 6 oder 12 Volt auskamen (1957): Solche Geräte sollten sozusagen der aufkommenden Transistortechnik noch entgegengesetzt werden. Bei diesen Geräten wurden auch teilweise sogenannte Hybridschaltungen verwendet: Das HF-Teil arbeitete mit den Niedervoltröhren, das NF-Teil schon mit Transistoren, man ersparte sich den Zerhacker. Typische Niedervoltröhren waren die EBF83, ECH83, EF97 und EF98 . Damit konnten HF-, ZF-, Gleichrichterstufen und NF-Vorverstärker realisiert werden. Lediglich die NF-Endstufe brauchte Transistoren oder einen Transistorwandler für die Endröhre.
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134) HF-Stereophonie. Grundig Stereo-Decoder VI -->
Um 1962/63 wurde die UKW-Stereophonie in Deutschland (BRD) eingeführt. Details zu den Zeitabfolgen dieses Punktes 134 können hier nachgelesen werden. Dieses Verfahren war kompatibel zu den bisherigen UKW-Monogeräten, der Monoempfänger hörte beide Seiten-Informationen zusammen in einem Kanal (ohne Stereowirkung). Um das zu erreichen, musste der Sender zum einen das linke und das rechte Signal als Summe übertragen. Zusätzlich wurden zwei Seitenbänder als Differenzsignal und mittels Hilfsträger abgestrahlt. Dadurch wurde eine deutlich breitere FM-Kanalbreite (240-300 KHz) für Stereoempfänger notwendig. Der eigentliche Hilfsträger lag 38 Khz neben der Kanalmittenfrequenz. Die erzeugten Differenzseitenbänder lagen bei 23 - 37,984 Khz und 38,016 - 53 kHz. Der Hilfsträger wurde unterdrückt, stattdessen wurde ein Pilotton von 19 Khz zwischen dem Summensignal und den beiden Differenzseitenbändern ausgestrahlt. Damit konnte im Empfänger der Hilfsträger phasensynchron wieder hergestellt werden. Der Pilotton diente gleichzeitig als Stereo-Statussignal.
Im Stereo-UKW-Empfänger musste entweder mit einem steckbaren, einlötbaren oder festintegrierten Stereo-Dekoder das Stereosignal gebildet werden. Im Dekoder wurde zuerst der Pilotton genutzt, um daraus den phasenrichtigen 38-KHz Hilfsträger zu erzeugen, der dann wiederum zur Demodulation des aus dem Ratiodetektor zugeführten Bereiches (Differenzsignale) 23-37,984 und 38,06-53 KHz herangezogen wurde. Es gab verschiedene Varianten, diese Demodulation zu realisieren. Lag ein Stereosignal an (Pilotton von 19 Khz), wurde daraus ein optisches Signal (Status) gebildet.
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135) ARI (Verkehrsfunk) und RDS
ARI (A utofahrer R undunk I nformation). Auf einem Unterträger von 57kHz wurden bei UKW-Sendern
ARI-fähige Autoradios oder Zusatzgeräte zur Decodierung der ARI-Signale verfügten über einen Kennungs-Wahlschalter (A....F) zur Aufschaltung des zuständigen Bereiches, will sagen, daß nur Stationen, welche für den befahrenen Bereich "zuständig" sind auch durchgeschaltet wurden. Autoradios der gehobenen Klasse steuerten damit ihren Sendersuchlauf. (Der kursive Text stammt von "roehrenfreak" aus dem Wumpus-Gollum-Forum (WGF).) Dabei konnten die Autoradios teilweise auch so eingestellt werden, dass die Verkehrs-Durchsage unabhängig von der gerade eingstellten Normallautstärke, auf einen vorher fest eingestellten Lautstärkewert anstiegen. Man konnte also das Radio leise drehen, die Meldungen wurden trotzdem laut und klar wiedergegeben. Einige Autoradios mit TB-Cassette schalteten bei TB-Wiedergabe und ankommenden Verkehrsmeldungen (die allerdings einen eingestellten ARI-Sender im UKW-Bereich voraussetzten) auf diese Meldung um.
Für den reisenden Autofahrer war es bei den Geräten mit Bereichskennungauswertung besonders komfortabel, wenn er sich "seinen" aktuellen regionalen Durchsagebereich wählen konnte. Auf Autobahnen wurden diese Bereiche und auch die aktuellen Rundfunksender mit Verkehrsfunkmitteilungen auf Schildern genannt.
Man konnte bei einigen Radios auch festlegen, dass nur Verkehrsfunksender einstellbar waren. Radios mit Suchlauf zeigten dann nur Verkehrsfunksender an.
Heute nehmen auf etwas andere Art moderne KFZ-Navi-Systeme (GPS) dieses Durchsageprinzip wieder auf und modifizieren auf Grund von aktuellen Daten-Verkehrsmeldungen im unmittelbaren Fahrbereich die vorgeschlagene Fahrt-Route.
ARI ist eingestellt worden.
RDS: Radio Data System. Mit RDS kann das Radiogerät eigenständig nach einem Alternativsender mit besserem Signalpegel einer Sendeanstalt suchen lassen. Es werden auf einem geeignetem Display auch kurze Textmeldungen, wie z.B. Sendernamen und Programmtyp dargestellt. Zusätzlich könne, Zusatzinformationen, wie Programm, Wetter, Nachrichten, Musiktitel, usw dargestellt werden. Wobei die Zusatzinformationen nicht alle RDS-Radios zeigen können. Längere Texte wegen auf den zumeist kleinen Displays oft in Laufschrift gezeigt. Auch die Steuerung von Verkehrsdurchsagen ist möglich (Ersatz von ARI). Insbesondere die Nennung des Sendernamens eines soeben eingestellten Senders ist für viele Hörer ein unbedingter Vorteil, dam man sich nicht mehr Sendefrequenzen merken muss. RDS sendet uach eine Uhrzeit-Information aus, die auch automatisch eine Geräte-Uhr synchronisieren können. RDS arbeitet nur auf UKW.
Geräte-Beispiele: Taschenradio mit DAB+ und UKW-FM-RDS (mit Zusatzinformationen): Philips DA9011/02 Taschenradio mit UKW-RDS (ohne Zusatzinformationen: Sony SRF M48RDS
... mehr RDS-Geräte im Online-Museum
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136) UKW-Teil. Bauteiletausch
Wenn Bauteil getauscht werden müssen, darf z.B. ein kerammischer Kondensator nicht gegen einen Folienkondensator gewechselt werden und umgekehrt. Die Anschlussdrähte müssen so kurz wie möglich sein. Ist ein 1/4 Watt Widerstand zu tauschen, soll er nicht durch einen 1/2 oder mehr Watt-Typ ersetzt werden. Bauteile sollen auch nicht probeweise verbogen werden.
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137) Sperrkreise und Saugkreise für Radios, starke Ortssender, Abschirmungen, Verdrosselungen
Bei zum Teil hochverstärkenden Radios (Geradeaus-Einkreiser oder Mehrkreiser, aber auf in einigen Fällen bei einfachen Superhet-Empfängern) konnte der Einsatz von Sperrkreisen sinnvoll sein. Zumeist strahlten sehr starke Ortsender im Empfangsband auf andere neben dieser Frequenz liegende Sender ein. Dieses Einstrahlen konnte gerade bei Einkreisern recht breit sein.
Sperrkreise können als Parallelkreise, aber auch in einigen Fällen als Serienkreise ausgebildet sein. Als Pararallelkreise liegen sie in der Regel in der Antennenzuleitung im oder ausserhalb des Gerätes. Der Sperrkreis hat für die Einstellfrequenz einen recht hohen Resonanzwiderstand und dämpft deshalb genau diese Frequenz stark ab. Diese Parallelkreise können aber nur wirken, wenn der Empfänger ohne angeschlossene Antenne und Erde den "Störsender" nicht empfängt. Ist ohne diese Anschlüsse der starke Ortssender immer noch zu hören, muss durch weitere Maßnahmen (Seriensperrkreis an den Steuergittern, Abschirmungen einer oder mehrerer Stufen oder der Schwingkreisspulen oder der Röhren oder des gesamten Gerätes, Verdrosselungen * der Stromversorgungsleitungen.) versucht werden, dieses zu verhindern. Bei einigen Radios waren die Sperrkreise fest eingebaut und konnten nachgestellt werden, andere wurden einmal fest eingestellt.
Serienkreise (Saugkreise) kommen nicht in die Antennenleitung, sondern werden im Gerät selbst parallel zum Signalweg vor die erste Verstärkerstufe (aber auch zusätzlich noch in folgenden Stufen) eingefügt. Sie leiten (saugen) ihre Resonanzfrequenz sehr effektiv gegen Masse ab, lassen aber alle anderen Frequenzen fast ungedämpft durch. Die Serienkreise können hilfreich sein, wenn das Radio schon ohne Antenne und Erde den starken Ortssender hören kann. Diese Kreise sollten so dicht wie möglich an den Steuergittern der HF-Verstärker- oder Audionröhren - elektrisch gesehen - plaziert werden. Wenn das nicht ausreicht, bitte unter "weitere Maßnahmen" im vorigen Absatz nachlesen. In vielen Radios sind diese Serienresonanz-Sperrkreise für die Zwischenfrequenz in Superhet-Empfängern eingebaut. Hinweis für Sammler. Ergänzende Maßnahmen kommen in Frage bei erheblichen Feldstärken und Eintrahlungen auch ohne Antenne und Erde, wenn trotz der Serienkreise der Ortssender immer noch so stark zu hören ist, dass er mehr als 10 % des Skalenweges überstreicht. Oft nimmt die Schwingkreisspule induktiv aber auch u.U. kapazitiv die Senderenergie auf. Es kann also sinnvoll sein, diese Spule abzuschirmen ( Hinweis für Sammler).
Auch Ausserbandeinstrahlungen, z.B. von starken Kurzwellensendern in den MW- oder (weniger) in den LW-Bereich können auftreten. Hier muss der Sperrkreis auf das Ausserbandsignal abgestimmt werden. Parallelsperrkreise können auch für verschiedene Frequenzen hintereinandergeschaltet werden.
Für erste Versuche kann ein alter Detektorempänger (an dessen Antenne und Erde) als Parallel-Sperrkreis genutzt werden, wenn es sich um einen Parallelschwingkreis-Detektor handelt. In diesem Fall, wenn es geht, den Detektorkristall herausziehen, keinen Kopfhörer anschliessen.
* = Verdrosselungen: HF-Einstrahlungen können über die Stromversorgungsleitungen zwischen Ortsnetz oder zwischen Netzteil und dem eigentlichen Radio, aber auch über Lautsprecherleitungen oder Leitungen von Plattenspieler oder Tonbandgerät einsgeschleppt werden. Man kann das mit Kondensator-Abblockungen nach Masse und oder mit eingeschleiften HF-Drosseln (Breitbanddrosseln) reduzieren. Hierbei haben sich Kombinationen aus Kondensator nach Masse mit einer Drossel in die Versorgungsleitung bewährt. Aus Sicht des Radios kommt erst der Parallelkondensator, dann die Drossel in Serie mit der Einschleppleitung.
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Werden Radio-Oldtimer (insbesondere Geradeausempfänger) heute in Betrieb genommen, können stark einfallende Innerband-Sender, aber auch Ausserband-Sender starke Beeinträchtigungen hervorrufen. Anders als damals gibt es heute z.B. viele starke Kurzwellensender. Die strahlen gerade (anders als damals) in dem jeweils hochfrequenten Bandteil des Geradeausempfängers ein, da hier Kurzwellen-Resonanzstellen auftreten können. Will man damalige Geräte heute betreiben und keine Eingriffe in das Gerät vornehmen, kann man die oben erwähnten Serienkreise (Saugkreise) in sehr kompakter Bauweise mit Festkondensator und Ferrit-Minitopfkreis und Mikro-Krokoklemmen reversibel in die Schaltung klemmen, der Sammlerwert sinkt dadurch nicht.
Das gilt auch für provisorische Abschirmungen der Schwingkreisspule mit z.B. Haushalts-Alu-Folie. Diese Folie wird dicht schliessend um die Spule gewickelt und mit einem kleinen Draht mit zwei Mini-Krokoklemmen an Masse gelegt. Die Spulendrähte sind in der Regel isoliert, sodaß es zu keinem Schluss kommen kann. Natürlich wird die Spule ein wenig durch die Schirmung gedämpft, es ist also ein Kompromiß hinsichtlich der Empfangsleistung zu schliessen. Aber doch immer noch besser, als der nervige "Störsender". Das gerade beschriebene Abschirmen kann auch testweise für die Verstärkerröhre angewandt werden, weil auch diese Röhren direkt Einstrahlungen aufnehmen können. Nicht alle Röhren waren von Hause aus geschirmt. Bei einigen Röhren kann die Abschirmung abgeblättert und sonstwie schadhaft geworden sein. |
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138) Fernbedienungen
Kabelbedienungen reichten von einfachen Ein-Auschaltern bis zu komplexen Bedienungen für Motorsuchlaufgeräte wie Saba Freiburg. Typische Kabellängen lagen um 5 - 7 Meter. Die Regeltechnik war rein analog über Potentiometer für Lautstärke, Klang, usw. Aber auch das Umschalten von UKW auf AM konnte zumeist über Relaistechnik realisiert werden. Typische Fehler: Kontaktprobleme, Kabelbrüche an den Übergängen Fernbedienung-Kabel. Potentiometer-Kracheln.
Drahtlose Ultraschallbedienungen (beispielsweise eingesetzt im Tonfunk Zauberperle aus dem Jahr 1956 als 9 Khz-Fernschalter) kamen über einfache Steuervorgänge nicht hinaus. Ganz zum Anfang wurden sogar Metallstäbe rein mechanisch in Ultraschallschwingungen versetzt oder mit Blasebalg betriebene Pfeifen verwendet, wobei die Steuertonanteile im Schallbereich hörbar waren. Später wurden auch Steuertöne mit Tongeneratoren erzeugt. Ein-Aus, Lauter - Leiser. Das waren typische Funktionen. Typische Fehler: Bei mechanischen Generatoren kein sauberes Anstossen des Schwingmetalls, Ultraschallempfangsteil im Gerät fehlerhaft. Bei elektrischen Generatoren: Fernbedienungs-Batterie.
Drahtlose Infrarotbedienungen eröffneten erst wirklich komfortable Bedienungen. Den Möglichkeiten sind kaum Grenzen gesetzt. In den ersten Jahren gab es bei Nutzung mehrerer Fernbedienungen von verschiedenen Herstellern Doppelaktionen: Man wollte das Radio lauter stellen, der Fernseher wechselte aber gleichzeitig auch von VHF auf UHF, usw. Zwischenzeitlich hat sich eine Art Firmen-Norm durchgesetzt, sodass Dopplungen deutlich nachgelassen haben. Moderne Fernbedienungen sind teilweise auch programmierbar. Universalbedienungen können tausende Geräte ansprechen, lernende Fernbedienungen können von Originalbedienungen lernen und deren Steuersignal kopieren. Universalbedienungen können gleichzeitig für (jetztiger Stand) bis zu 9 Geräte genutzt werden. Typische Fehler: Batterien! Kontakte der zumeist Folientastaturen, Feuchtigkeit (Kaffe, Tee, usw) im Tastaturbereich, verschmierter LED-Geberbereich. Verstellter oder verklebter und verschmierter Aufnehmerbereich am zu steuernden Gerät, zu helles Tageslicht fällt auch den Aufnehmer.
Mehr Informationen zur Geschichte der Fernbedienungen hier ...
Beispiele moderner Universal-Fernbedienungen zur Steuerung mehrer Geräte: Philips Prestigo SRU8015 und One for all URC 11-7940 R00 |
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139) Der Netztransformator des Volksempängers VE301W und VE301dyn. Ohmwerte und Spannungen und Ströme
Die Leerlaufstromaufnahme beträgt bei
Noch etwas: Bei 240Volt~ Eingangsspannung steigt die Spannung der Anodenwicklung auf 410Volt~ an, liegt also 35Volt über dem Normalwert. Vorsicht ist also geboten! Besonders beim Ersatz von (Elektrolyt-)kondensatoren ist auf ausreichende Spannungsfestigkeit zu achten. Wenn möglich sollte das Gerät mit reduzierter Netzspannung betrieben werden. Das schont den Trafo, die Gleichrichterröhre und nicht zuletzt die Nerven.
Spannungsmesswerte mit Digitalmultimeter GTM2030 (BBC GOERZ METRAWATT) gemessen, Ri=10Meg Ohm. Der gleiche Transformator wurde offensichtlich auch im VE301dyn verwendet.
Nachtrag (Angaben ohne Gewähr): 1 nach 2 =600 Wdg (220V) , Sekundär (Wicklung 3) Dieser Beitrag ist von "Urs" aus dem Wumpus-Gollum-Forum. Vielen Dank.
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140) Leistungsabfall bei Umschaltung auf niedrige Ortsnetzspannung bei Allstrom und Gleichstromgeräten.
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141) Netztransformatoren, Netzteile, Ladeteile, Netzanoden, Netzdrosseln
Netztransformatoren können nur an Wechselstromnetzen betrieben werden. An Gleichstromnetzen würden sie auf der Primärseite einen Kurzschluss hervorrufen. Transformatoren haben einen recht hohen Wirkungsgrad. Im Gegensatz zu Gleichstromnetzen, wo die Spannungsanpassungen in der Regel über Vorschaltwiderstände vorgenommen werden müssen. Hierbei wird viel Stromleistung "verbraten". Ein weiterer Vorteil bei Wechselstromnetzen mit unterschiedlichen Ortsnetzspannungen ist: Der Transformator kann bei primär 110 Volt sekundär 250 Anodenspannung lieferen. Im Gleichstromnetz geht das so nicht, hier würde ein Leistungsabfall eintreten.
Die Heizwicklung ist an ihren deutlich dickeren Drähten zu erkennen. Im Betrieb können Trafos warm bis mäßig heiß werden. Betriebstemperaturen bis ca. 60 Grad Celsius können auftreten. Temperaturen darüber weisen im Allgemeinen auf einen Fehler im Gerät oder im Trafo selbst hin. Insbesondere, wenn Trafos längere Zeit durch einen zu hohen Stromfluß belastet wurden oder wenn Trafos schon sehr alt sind, können Windungsschlüße (also Isolationsfehler innerhalb einer Wicklung von Windung zu Windung) zum erheblichen Heißwerden führen. Ein Trafo, der nur am Ortsnetz angeschlossen ist und alle Sekundärwicklungen abgetrennt sind, der dabei heiß wird, hat einen Windungsschluß und darf nicht mehr verwendet werden.
Kann man bei einen unbekannten Ersatztrafo die Windungen bestimmen? Ja und nein. Ein einfacher Standard-Trafo (siehe Skizze 1) kann man u.U. hinsichtlich seiner Windungen mit einem Ohm-Meter erkennen. (Merke: Das ist nur ein Notbehelf! Und Messungen erfolgen am Trafo, der sonst nirgendwo angeschlossen ist):
(1) Standard-Netztransformator mit 3 Wicklungen.
Vergleich Spartrafo zum galvanisch getrennten Trafo
Weitere Trafo-Varianten.
Netztransformatoren wurden in der Frühzeit des Rundfunks auch als externe Geräte genutzt (also mit Netzanschluß und Schutzgehäuse und Verbindungsleitungen zum Radiogerät (welches eigentlich für Anodenbatterien und Heizbatterien oder Heizakkus vorgesehen war.
Weiter gab es Netztransformatoren in Ladegeräten, mit denen man die Heizakkus der frühen Radios (ohne eingebaute Netzteile) nachladen konnte. Dabei mußte der Wechselstrom intern gleichgerichtet werden, nur so konnten Akkus geladen werden und es mußte auch eine Überladung verhindert werden.
Reine Transformatoren (extern, mit und ohne Gehäuse und Anschlüssen) und / oder Netzteile wurden unter verschiedenen Begriffen angeboten: Netzteil, Netzanode, Ultraformer (Ultra-Former) sind solche Begriffe. So scheint der Begriff Ultraformer nur von der Firma RLR für Netztrafos / Netzteile verwendet worden sein, also eher ein Markenname. Diese Bauteile / Baugruppen gab es in diversen Varianten und Kombinationen. Auch waren bei den Netzanoden unterschiedlich Gleichrichter-Typen im Einsatz. Auch stabilisierte Spannungen waren teilweise vorhanden.
Eine Sonderform eines "Transformators" war die Netzdrossel. Eigentlich kein Transformator, stellte sie für Wechselstrom, aber auch gleichgerichtetem pulsierenden Gleichstrom einen Widerstand dar und konnte so Wechselstromanteile reduzieren. Netzdrosseln kamen in Radios vor, dort nach der Anodenspannungsgleichrichtung zwischen Lade- und Siebelko, um die restlichen "Wechselstrom"-Anteile zu blockieren. Weiter konnte eine Netzdrossel sogar in Gleichstromnetzen verwendet werden, um dort vor dem Radio Störfrequenzen die auf der Gleichspannung aufgelagert waren ebenfalls zu blockieren.
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142) Lautsprecher. Impedanz und Ohmwert. Kann ich die Impedanz mit dem Ohmmeter messen?
Insbesondere wenn Lautsprecher als Fehlerquelle vermutet werden, wird der Reparateur vielleicht versucht sein, mit dem Ohm-Meter (z.B. eines Vielfachinstrumentes) den Lautsprecher zu prüfen. Das geht aber nur bedingt. Man kann mit dem Ohmmeter nur generelle Aussagen treffen, wie z.B.: "Null Ohm" (sehr selten) oder aber "kein Durchgang - unterbrochen". Was aber NICHT geht, ist den Impedanzwert des Lautsprechers zu messen, so nach dem Motto: Ein 5 Ohm-Lautsprecher muss mit dem Ohm-Meter 5 Ohm haben. Das ist keinesfalls so. Mit dem Ohmmeter wird man in der Regel immer einen KLEINEREN Wert messen. Hat ein 5-Ohm-Lautsprecher z.B. nur 2,1 Ohm, ist das KEIN Hinweis auf einen Fehler. Leistungsstarke 5-Ohm-Lautsprecher können auch 1 Ohm haben!
Sinngemäß gilt das auch für hochohmige Lautsprecher (Freischwinger, Lautsprecher für eisenlose Röhrenendstufen, usw.) Hat einer solcher Lautsprecher eine Impedanz von 800 Ohm, wird der reine Ohmwert vielleicht nur 500 Ohm betragen, hat ein Freischwinger eine Impedanz von 2000 Ohm (war üblich), beträgt der reine Ohmwert vielleicht nur 1200 Ohm.
Keinesfalls darf man einen 2000- oder 800- oder 400-Ohm-Lautsprecher durch einen 5- oder 4-Ohm-Lautsprecher ersetzen.
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143) Röhrenenstufe. Ausgangstransformator, Lautsprechertransformator, Luftspalt
Alte Radioschaltungen kamen ohne Ausgangstrafo aus, wenn hochohmige Lautsprecher, wie z.B. Freischwinger (ca. 2000 Ohm) oder Kopfhörer (ca. 2000 Ohm) verwendet wurden.
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145) Fragen zu Röhren von Neu-Einsteigern.
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146) ZF-Sperre, ZF-Falle, ZF-Störungen
Die Sperre (Sperrkreis) kann als Serienkreis oder als Parallelkreis ausgebildet sein. Serienkreise leiten gezielt das über die Antenne kommende Störsignal nach Masse ab, Parallelkreise Sperren die Weiterleitung zum Misch-Gitter. Die ZF-Sperren sind zumeist abgleichbar. Ein Fehlbagleich wird oft nicht bemerkt - solange es keine Störsignal gibt. Ein Hinweis auf einen Fehlabgleich kein ein Peifen bei JEDEM empfangenden Sender sein.
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147) Besonderheiten bei der Ohmmessung von Selengleichrichtern Beispiele: Selengleichrichter für Autoradio im Niedervolt-Netzteil.
Selengleichrichter für Anodenspannung im Standard-Netzteil 250 Volt. Muss ich genau wissen, welche Polarität das Ohmmeter hat? Ja und nein. Um die Gleichrichterwirkung bei einem Einweg-Selengleichrichter zu prüfen, reicht der signifikante Unterschied Sperrohmwert zu Durchlassohmwert. Beim Prüfen eines Brückengleichrichters geht es auch ohne Kenntnis der Ohmmeterpolarität. Sicherheithalber kann man aber mit einem Voltmeter feststellen, welche Polarität am Ohmmeter anliegt. Brücken-Selengleichrichter:
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148 ) Tefi, Tefifon
Die Tonabtastung erfolgt über ein auch bei Plattenspielern übliches TA-Kristall-System. Der Abspielpunkt kann in gewissen Grenzen frei gewählt werden. Das Tonband wurde über die Jahrzehnte in verschiedenen Größen angeboten und Abtastgeschwindigkeiten angeboten. Durchgesetzt haben sich die 1-Stunden-Kassette), die 18-Minuten-Kassette. Die 3-Minuten-Kassette floppte dagegen.
Als nachteilig für den Verbraucher stellte sich heraus, daß es kaum Original-Aufnahmen mit bekannten Interpreten gab. Die Aufnahmen wurden nur mit "namenlosen" Interpreten und Orchestern angeboten.
Tefifon steht aber auch für eine Firma, die neben den Kassetten und Abspielern auch Radios, Fernseher, Kofferradios, usw anbot.
Leider wurde Tefi vom Großhandel teilweise stiefmütterlich behandelt, Tefi versuchte deshalb über eigene Vertriebswege ihre Produkte zu vertreiben.
Aus heutiger Sammlersicht sind Tefi-Bänder schon relativ selten. Leider sind die unterschiedlichen Materialien der Phono-Bänder teilweise inflexibel geworden. Deshalb können Bänder "eiern" da das starr gewordene Material sich nicht gut in der Kassette und am austretenen Teil bewegt.
Es gibt Tricks und Tipps, wie man zumindest bei einigen Bandmaterialtypen (oft nur zeitweise) die Elastisität erhöhen kann. Ursache für das Starrwerden liegt am Verlust der Weichmacher im Plastikmaterial. Da ich von diesen Tricks nicht allzuviel halten, gibt es im Kompendium keine weiteren Hinweise dazu.
Hier ein tragbares Tefi-Gerät mit Radio-Teil:
und ein Röhrenradio mit Tefi-Abspieler und Tefi-Kassetten:
Weitere Informationen über das Holiday Luxus-Kofferradio mit Tefi-Player.
Weitere Geräte von Tefi im Wumpus-Online-Museum.
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149) Plattenspieler, Phono, Schallplatten Dieser Themenpunkt hat jetzt eine eigene Seite bekommen: Hier klicken ...
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150) Miniaturröhren, Subminiaturröhren, Batterieröhren, D-Röhren, K-Röhren
Das Thema wird jetzt hier behandelt
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151) Skalenseile. Allgemein und Besonders Besonders 2: Telefunken Bajazzo de luxe 201. Hier gibt es ein Umlenkrad mit variablen Durchmesser (durch interne Federwirkung). Dadurch wird elegant das langsame Ausleiern des Seils über die Jahre kompensiert. Anders als bei "normalen" Radios braucht hier keine Ausgleichfeder in das Skalenseil eingekoppelt werden. Man muß das aber beim Neuauflegen beachten.
Besonders 3: RCA Victor 3-BX-671. Wegen eines sehr kleinen Drehko-Seil-Antriebrad-Durchmessers ist der daraus resultierende Seilweg sehr kurz. Um disese Strecke zu verdoppeln, hat Zenit eine geniale Idee verwirklicht. Dort wo sich der Skalenzeiger befindet, ist dieses aufgetrennt und ein in der Mitte am Chassis festgemachtes schlaufenförmiges Hilfsseil eingekoppelt. An dieser Hilfsseilschlaufe ist der Zeiger festgemacht. Diese Konstruktion verdoppelt den Zeigerweg. Beim Neuauflegen beachten, insbesondere, wenn man das Gerät erwirbt. Läuft also der Zeiger nur über den halben Skalenweg, ist der Vorbesitzer bei einer Reparatur in die Falle gelaufen.
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152) Oszillatoren. Schwingt beim Superhet-Empfänger der Oszillator?
HF-Messkopf (HF-Tastkopf). Hier wird zumeist kontaktlos versucht, die aus dem Oszillator drahtlos austretene HF-Energie mittels Tastkopf und einem üblichen DC-Voltmeter darzustellen und zu bewerten. Einsetzbar bei auch bei folgenden Fehlern: 1) Kein Empfang auf dem gewünschten Wellenbereich. HF-Stufe schwingt nicht (ja - nein).
Mess-Methode: Beispiel 1: Gerät aus. Messgerät 0,1 Volt. Gerät an: Band unten 0,6 Volt, Band oben 0,8 Volt. Das sind dann bereinigt 0,5 Volt zu 0,7 Volt. Das wiederum wäre eine akzeptable Spannungs-Varianz.
Beispiel 2: Gerät aus. Messgerät 0,1 Volt. Gerät an: Band unten 0,6 Volt, Band oben 1,1 Volt. Das sind dann bereinigt 0,5 Volt zu 1 Volt. Das wiederum wäre eine schon grenzwertige bis unakzeptable Spannungs-Varianz. Spannungsvarianzen über 1:2 sind kritisch.
Beispiel 3: Gerät aus. 0,1 Volt. Gerät an: Band unten 0,6 Volt. Band Mitte bis oben 0,1 Volt. Oszillator setzt aus. Fehler. Bei der Tast-Kopf-Methode sollte man sich sozusagen bei einigen intakten Geräten durch Messversuche Erfahrungswerte erarbeiten, um zu erkennen, was ein Radio so an HF-Spannung in den einzelnen Wellenbereichen zu "liefern" hat.
Bauvorschlag für einen einfachen Tast-Kopf:
Wird der Tastkopf eng aufgebaut und die Anschlußleitungen zum Voltmeter kurz gehalten oder diese Zuleitungen zusätzlich geschirmt werden (Schirmung an Minus des Voltmeters) ist ein Einsatz bis in den UKW-Bereich realisierbar. |
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153) Abgeschirmte Leitungen, Brummen, Masseschleifen
Beim Austausch dieser abgeschirmten Leitungen ist unbedingt darauf zu achten, daß der Anschluß zur Chassis-Masse genau wieder an der selben Stellen erfolgt. Normalerweiser wird nur eine Seite der Schirmung mit Masse verbunden. Werden beide Leitungsenden an Masse gelegt, besteht die Gefahr der Masseschleifen (stärkeres Brummen, Hochfrequenz- und/oder Niederfrequenz-Schwingen). Auch wenn das falsche Ende an Masse gelegt wird , kann das zu Brummen oder Einstreuungen führen.Nur wenn die Originalleitung auf beiden Seiten mit der Schirmung an Masse lag, ist das beim Wechsel genauso wieder vorzunehmen.
Es ist nicht immer ganz einfach, ein Brummen auf einen eventuellen defekten Netz-Elko oder eine fehlerhafte Abschirmung zurückzuführen.
Es gibt Bauteile die auch Masseanschlüsse zur Abschirmung haben können, z.B. Kondensatoren, Potentiometer, Transformatoren, Spulenabschirmungen, usw.
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154) Selbstbau von Radiogeräten heutzutage
Auch die Neubeschaffung eines Alu-Chassis ist fertig gebogen fast nicht mehr möglich. Gehen wir bei unserem Beispiel davon aus, daß trotzdem alle nötigen Bauteile zusammengetragen wurden. Zuvor muß natürlich noch ein Konzept erstellt werden, was das Radio können soll. Welche Frequenzbereiche, wieviel Lautsprecher, welche Ausgangsleistung. Es sollten nur Wechselstrom-Geräte ins Auge gefasst werden. Ich schlage wegen der noch guten Beschaffbarkeit beispielsweise folgende Röhrenbestückung (bei einem Mono-Radio) vor: ECH81, ECC85 (falls mit UKW), EF80, EABC80, EL84, eventuell Abstimm-Anzeigeröhre EM85, eventuell Netzgleichrichterröhre EZ80.
Der verwendete Netztrafo muß die beabsichtigte Leistung für Heizung und Anoden-Versorgung liefern können, dabei Heizströme aller Röhren zusammenzählen und die Anodenströme der Röhren ebenfalls. Diese Daten (Heizstrom und Andodenstrom kann üblichen Röhrendatenbüchern entnommen werden). Ein Netztrafon sollte nach einer Stunde Betrieb im Radio nicht wärmer als 65 Grad werden! Der Lautsprecherausgangstrafo muß impedanzmäßig zur verwendeten Endröhre passen.
Maßgeblich: Welche Schaltung sollte verwendet werden? Hier gibt es eine nahezu unüberschaubare Auswahl. Auch im Internet kann man viele alte Schaltbilder kostenlos finden und sich ein Konzept heraussuchen.
Eine garnicht so schlechte Möglichkeit ist es, ein an sich noch gut funktionierendes altes Radio (vielleicht ein Doppel in der Sammlung, wo z.B. die Skalenscheibe gebrochen ist oder sich das Gehäuse in einem desolaten Zustand befindet) als gesamten Bauteilespender zu verwenden und dieses Radio nach eigenen Ideen neu aufzubauen und in ein vielleicht selbstentwickeltes Gehäuse zu bringen, zumal man dann schon ein sicheres Schaltbild hat. Zumindest hat man passende Bauteile zusammen, gerade bei Trafos und Tastensatz! Aber auch ein solcher Neubau mit alten Teilen EINES funktionierenden Gerätes ist nicht ganz einfach. Der Neubau aus dem Spenderradio muß nicht sofort funktionieren, die zukünftige Anordnung der Bauteile und Art und Sorgfalt der Beschaltung ist entscheidend für Erfolg und Mißerfolg. Natürlich kann man die "Opferung" eines Altradios (wenn auch mit Fehlern und Unzulänglichkeiten) auch ablehnen. Es gibt aber erfreulicherweise gerade von Massen-Serien (z.B. Grundig) soviel Geräte am Sammlermarkt, daß ein Abwracken mit Neuaufbau durchaus ein Weg sein kann.
Stolpersteine im Weg zu einem erfolgreichen Selbstbauprojekts:
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155) Autoradios
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156) Abschirmen, abblocken, neutralisieren, verdrosseln, Eigenerregung, Bauteile-Platzierung, Masse-Punkte
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Seit Jahrzehnten gibt es beim analogen Radio Zusatzinformationen, die zum eigentlichen Radio-Signal ausgestrahlt wurden. So gibt es seit 1963 die Stereo-Multiplex-Zusatzinformationen, dann kamen die Verkehrsfunkinformationen ARI hinzu. Als Mischform (auf analogen UKW-FM-Signalen eine digitalen Information über Sender, usw) das RDS-Verfahren. Schließlich beim digitalen Rundfunk (DRM und DAB, DAB+) in verschiedenen Ausprägungen Journaline (Menuegesteuertes Text-Informationssystem) und Slideshow für einfache Grafiken und Photos.
DAB+ Stand 2012: Noch gibt es nur wenig DAB+ Radios die Grafiken und / oder Photos und / oder Journaline zeigen können. DAB+ kann da schon was, aber Endgeräte bieten kaum diese Optionen.
Schon 2007 wurden vom SWR angeführt für Huckepack-Astra-Radio via Satellit ein RASS-System eingeführt. Dabei werden - ähnlich wie bei DAB+ Slide Show - Informationen über Interpret, Titel, usw gezeigt und sogar kleine Grafiken, Groß-Titel, und CD-Covers geboten. Je nach Sat-Receiver und dessen Eigenschaften kann es aber vorkommen, dass Texte mit Umlauten ä ü ö falsch gezeigt werden.
RASS Stand 2012: Nur wenige Sender nutzen ausser dem SWR die neuen Möglichkeiten. Derzeit wohl mit der Grafikmöglichkeit nur der SWR. Vielleicht wird das auch wieder ein Faeture, dass man in zwei Jahren nicht mehr kennt.... Bei Musiksendungen sind die Musik-Daten und die Covers eigentlich recht nützlich. |
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158) Audio, NF-Technik, Studiotechnik Mit Audio wird im Zusammenhang mit Radio der Niederfrequenzbereich (NF) gemeint. Sprache, Musik und Geräusche sind Audio.
Sendeseite: Im Rundfunkstudio wurden zur Aufzeichnung von Audio (Schall) benutzt:
Die Qualität bis zur Einführung des UKW-Rundfunks war recht eingeschränkt. Radios konnten auf LW, MW, KW lediglich Frequenzen bis ca 4,5 Khz aufwärts übertragen. Das war im Grunde genommen nur etwas bessere Telefonqualität. Trotzdem begann man bald (auf der Studioseite) bessere Audiotechnik einzusetzen. Zunehmend kamen Aufzeichnungsgeräte und Mikrophone zum Einsatz, die ca. bis 15 / 18 Khz NF-Bandbreite aufwiesen.
Somit standen bei Einführung des UKW-Rundfunks 1949 zum Teil schon hochwertige Technik zur Verfügung. UKW-FM-Rundfunk lieferte ca. 15 KHz Bandbreite.
Empfängerseite: Wer ausser dem Radio hören auch Tonkonserven anhören wollte, nutzte Grammophone (rein akustisch ohne elektrische Verstärkung) und Plattenspieler. Plattenspieler konnten das Radio als elektrischen Tonverstärker nutzen. Die komfortablere Tondrahttechnik und noch mehr die Tonbandtechnik kam erst in den Jahren nach 1950 in relevanten Mengen auf den Markt. Dabei wurde erfolgreich versucht, die Tonqualität der verbesserten Sendetechnik (UKW) anzupassen. Einen Sonderfall stellt in diesem Zusammenhang das Tefifon (passives Schallband-System) dar. Den Höhepunkt der Audiotechnik stellte das Zweikanal-Stereo-Verfahren dar, gefolgt von der HiFi-Technik (höchste Klangreinheit bei großen Lautstärken) und der Quatrophonie und Kunstkopftechnik.
Ein Bestandteil der Audio-Technik ist die Lautsprecher-Technik, die im Kompendium auch angesprochen wird. |
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159) Brummen, Ursachen allgemein, Entbrummer Es gibt diverse Fehler, die zu einem Brummen des Radio führen. Man unterscheidet u.A.:
Hier eine kleine (nicht abschließende) Liste von möglichen Fehler-Ursachen:
Auch die Frequenz des Brummens kann Hinweise geben: Die Anodenspannungsversorgung kann mit 50 Hz arbeiten (das ist bei Einweg-Gleichrichtern der Fall) oder mit 100 Hz (bei Zweiweggleichrichtern). 100-Hz-Gleichrichtung: Kann man mit dem Gehör 50 Hz und 100 Hz unterscheiden oder hat man ein Oszilloskop zum Messen, kann man so feststellen, ob der Fehler in der Anodenspannungsversorgung liegt oder aber (wenn 50 Hz-Brummen hörbar ist), eher im Heizkreis oder Brumm-Einstrahlungen in den NF-Verstärker.
Entbrummer: Einige Radios haben Brummkompensationen, die Entbrummer. Das sind Widerstände oder Einstellwiderstände (im Heizkreis) oder auch Heizwicklungen mit Mittelanzapfung.
Die einzelnen Brumm-Fehler werden im Inhaltsverzeichnis des Wumpus-Kompendiums weiter angesprochen.
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160) Schwingen, Selbsterregung, Eigenschwingung, Wildes Schwingen In der Radiotechnik gibt es (ausser beim Superhet-Mischoszillator und beim Rückkopplungsempfänger) stets das Bemühen Verstärkerstufen so aufzubauen, dass keine unbeabsichtigten Eigenschwingungen entstehen. Gerät eine Verstärkerstufe in Eigenschwingungen (Selbsterregung) kann sie ihre eigentliche Aufgabe nicht oder nur noch schlecht wahrnehmen.
Beispiel eines Niederfrequenz-Verstärkers: Seine Aufgabe ist es, Frequenzen von z.B. 50 - 15000 Hz zu übertragen. Gerät nur eine solche Stufe ins Schwingen bei vielleicht 20 kHz, verschieben sich vielleicht die Kennliniendaten und Arbeitspunktdaten. Obwohl der 20 kHz Schwingungston nicht hörbar ist (oberhalb der menschlichen Hörschwelle), kann plötzlich das NF-Signal leise oder verzerrt klingen.
Beispiel eines Hochfrequenz-Verstärkers: In alten Mehrkreis-Geradeausempfängern konnten zwei HF-Stufen aufgrund der hohen Gesamtverstärkung ins Schwingen geraten. Folge: Lautes Pfeifen oder Kreischen oder Weggehen des Empfangs.
Ursache von Eigenschwingungen ist immer eine phasenrichtige Rückkopplung von der Anoden- (Collector-) Seite einer Stufe zurück zur Gitter- (Basis-) Seite dieser Stufe oder Vorstufe. Das kann durch interne Kapazitäten in Röhren (Transistoren), durch schlechte HF/NF-Abblockung der Versorgungsspannungen, durch schlechte Abschirmungen, durch defekte Bauteile, durch ungünstige Platzierung von Bauteilen und Fehlern im Schaltungskonzept passieren.
Im HF-Bereich, versuchte man durch gegenphasige Neutralisierungen, im NF-Bereich durch Gegenkopplungen das wilde Schwingen zu unterdrücken. Bei vielen NF-Endstufen sieht man z.B. in der Leitung zum Gitter 1 der Röhre einen 1 kOhm-Widerstand in Reihe. Der kann wirksam UKW-Schwingungen der Röhre unterdrücken.
Beispiele für das Auslösen unerwünschter Schwingungen:
Es ist nicht immer ganz einfach wilde Schwingungen zu erkennen. Am besten geht es mit einem Oszilloskop. Liegt z. B. an einem NF-Verstärker kein Signal an, darf ein Oszilloskop keine Sinus- oder sonstige Schwingungen an Gitter 1 und Anode zeigen.
Klingt eine NF-Stufe verzerrt, obwohl die Röhre in Ordnung ist, der Koppelkondensator von der Vorstufe zum Gitter 1 der Nachfolgestufe fehlerfrei ist, der Kathodenwiderstand den richtigen Wert hat, keine weitere positive Spannung auf Gitter 1 wirkt, kann man durchaus schon mal an wilde Schwingungen denken. Oft verschieben sich dabei auch die Kathoden- und / oder Schirmgitterspannungen. Bei Verdacht, diese Spannungen messen, dann direkt vom Gitter 1 nach Masse einen 100 nF-Kondensator legen. Sind die Spannungen jetzt normal, liegt wildes Schwingen vor. |
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161) Volksempfänger VE301W. Chassis hat galvanische Verbindung zum Stromnetz Ursache könnte ein Schluß im Netztrafo sein (eher unwarscheinlich) oder es gibt eine Drahtverbindung zwischen dem Netz und dem Chassis.
Manchmal haben Bastler früher eine "Netzantenne" unsachgemäß eingebaut, manchmal auch über einen Kondensator, wo das Stromnetz HF-mäßig an den Antenneneingang gelegt wurde. Sie MÜSSEN das unterbinden.
Prüfen Sie unbedingt, ob zwischen dem Netzstecker (Gerät eingeschaltet und vom Netz getrennt) und dem Chassis mit dem Ohmmeter ein Widerstand zu messen ist, das darf nicht sein. Es kommt immer wieder vor, dass Trennkondenstoren (für die Netz/Licht-Antenne) durchschlagen.
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162) Tonandgeräte reparieren, justieren, pflegen Tonbandgeräte waren über Jahrzehnte das Mittel der Wahl, eigene Audioaufnahmen zu täzigen und diese wiederholt wieder abzuspielen. Allgemeine Informationen zu Tonbandgeräten sind hier zu finden. Ein Blick in eine Tonbandgerätesammlung.
Da im Tonbandgerät die Mechanik ein wesentlicher Teil der Funktionsgruppen ist, kommen neben den elektrischen Fehlermöglichkeiten eben auch mechanische Fehler in Betracht.
An erster Stelle ist hier der Bandantrieb, die Bandführung und die Tonkopf-Umgebung zu nennen.
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163) Skalenbirnen, Skalenbeleuchtung Viele alte Radios verfügen über hintergrund-beleuchtete Skalen, auf denen die Sendernamen und Frequenzen dargestellt werden. Als Leuchtquellen werden sogenannten Skalenlampen / Skalenbirnchen verwendet. Es gibt die Lämpchen in verschiedenen Formen (z.B. länglich oder rund), in verschiedenen Spannungen und Stromstärken und mit verschiedenen Sockeln (z.B Schraubgewinde oder Sofittenform oder Bajonett, später auch einlötbar).
Grundsätzlich werden Skalenbirnen in Gleich/Allstromgeräten anders eingesetzt, als in Wechselstromgeräten.
Wechselstromgeräte: Skalenbirnen werden vom Netztrafo mit Wechselstrom (zumeist über die Heizspannungswicklung oder eine Sonderwicklung) versorgt. Werden mehre Skalenbirnen eingesetzt, liegen diese elektrisch parallel. Das bedeutet, fällt eine Birne aus, so leuchtet die andere weiter (Notbeleuchtungseffekt). Alle Skalenbirnen an einer Trafowicklung müssen die selbe Spannung haben. Die Stromstärke kann aber unterschiedlich sein, es würden sich dabei nur unterschiedliche Helligkeiten ergeben.
Allstrom / Gleichstrom: In alten Stromnetzen gab es auch solche, die Gleichstrom lieferten. Geräte für Gleichstrom konnten nur mit Gleichstrom-Radios oder Allstromradios betreben werden. Bei diesen Geräten lag die Skalenbirne oder die Skalenbirnen zumeist im Heizkreis der Röhren. Fiel eine solche Skalenbirne aus, wurde durch die Reihenschaltung der Röhrenheizungen und der Skalenbirne das Radio aus. Allerdings gab es auch Geräte, wo es entweder mehre Heizkreise gab oder die Skalenbirne mit Ausgleichwiderständen parallel geschaltet wurden. Skalenbirnen, die in Reihe lagen, musste alle mit den restlichen Verbrauchern in diesem Kreis die selbe Stromstärke aufweisen. In Heiz/Skalenbirnen-Stromkreisen wurden die feinen Leuchtfäden stark belastet, insbesondere bei jeweiligen Geräteeinschalten. Man versuchte das durch Urdoxwiderstände oder anderen Heissleiter-Kombinationen in Grenzen zu halten.
Birnen-Typen: Im Laufe der Jahrzehnte haben sich hauptsächlich folgende Spannungs/Strom-Kombinationen bei Skalenbirnen mit Schraubgewinde durchgesetzt:
Übliche Gewinde/Lampen waren:
Skalenbirnen sind Verbrauchsartikel und werden im Laufe ihrer Betriebszeit immer dunkler und bekomen dabei auch innen u.U. schwärzliche Ablagerungen und brennen schließlich durch.
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Bei Reparaturen von alten Radios, Fernsehern, Tonbandgeräten, Plattenspielern (wobei kein Unterschied von Wechselstrom- oder Allstromgeräten gemacht wird) ist unbedingt auf die Sicherheit gegen Stromschlag für den Reparateur zu achten. Eine gute Sicherheitsmaßnahme ist die Verwendung eines Trenntransformators (am besten sogar eines Regeltrenntransformators).
Zwar ist EIGENTLICH bei einem reinen Wechselstromgerät immer eine galvanische Trennung der primären Stromnetzseite zu den umgesetzten Spannungen im Gerät vorhanden (jeder Tranformator mit isolierten Primär- und Sekundärwicklungen ist ein Trenntransformator), aber es kann durch Fehler oder Fremdeingriffe leider auch eine galvanische Verbindung vom Orts-Stromnetz zum Geräte-Innereren auftreten.
Das kann zu Stromschlägen für den Reparateur führen, auch wenn Messgeräte oder masse-führende Antennen oder verbundene Fremdgeräte genutzt werden.
Gerade bei Nutzung von Allstromgeräten ist diese Gefahr sehr groß!
Deshalb wird dringend bei Reparaturen die Verwendung eines ECHTEN (Primär/Sekundär) Trenntransformator empfohlen. Spar-Regeltrafos ohne galvanische Trennung sind NICHT geeignet, da sie das Ortsnetz nicht galvanisch aussperren.
Ansonsten bitte die Sicherheithinweise des Wumpus-Kompendiums beachten. ... mehr |
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165) Sinus-Leistung, Musik-Leistung, RMS-Leistung, PMPO-Leistung Niederfrequenzverstärker geben an den Lautsprecher eine Leistung ab, um den Lautsprecher anzutreiben.
Sinus-Leistung: Es hat sich ursprünglich der Begriff Sinus-Leistung (Sinusdauerleistung) etabliert. Um diese Sinusleistung zu bestimmen, wurde ein Sinuston von einem NF-Gennerator in den Verstärker eingekoppelt (zumeist 800 Hz oder 1000 Hz). Jetzt wurde an der Nennimpedanz des Verstärkers bei einem maximalen Klirrfaktor von 10 % (es gab auch andere % - Vorgaben, HiFi 1 %) die anstehende Leistung gemessen. Heute kaum noch in Nutzung, da die Norm DIN 45500 wohl nicht mehr gilt.
Musik-Leistung: Es stellte sich heraus, dass die Sinusleistung ein etwas sehr künstlicher Wert ist. Überträgt man Musik oder Sprache, also ein Frequenzgemisch, so konnte u.U. die Musikleitung andere Ergenisse liefern. Musiklleistungen liegen immer über den Werten der Sinusleistung. Die Ermittlung der Musikleistung ist ähnlich wie der PMPO-Leistung nicht genormt. Die Musikleitung ermittelt, was ein Verstärker maximal als kurze Impulsfolge bei voll geladenen Netzteil-Elkos abgeben kann. Dabei wird zum teil der Klirrfaktor nicht berücksichtigt. Viele Verstärker und HiFi-Anlagen gaben die Sinusleistung und die Musikleistung an. Beispiel: 30 Watt Sinusleistung, 48 Watt Musikleistung.
RMS-Leistung: Im Bemühen für den praktischen Betrieb eine besser geeignete Watt-Zahl angeben zu können, wurde die RMS-Leistung eingeführt. Dabei wird ein breitbandiges "rosa Rauschen" in den Verstärker eingekoppelt und eine daraus eine Art resultierende Efektiv-Durchschnittsleistung gemessen. Dieses Messverfahren ist heute die Norm um beschreibt das System Verstärker - Lautsprecher (insbesondere bei Mehrwegsystemen) besser als die alte Sinusleistung. Trotz diverser anders gelagerter Angaben im WWW gehe ich davon aus, dass Sinus und RMS ähnlich bis gleich sind.
PMPO-Leistung: Eine aus meiner subjektiven Enschätzung eher werbliche Hochbewertung für schwächliche Verstärker, die vielleicht 10 Watt Sinus oder 15 RMS bieten können, werden plötzlich mit 200 Watt PMPO beworben. Ist immer wieder witzig, z.B. einen PC-Subwoofer-Verstärker zu sehen, der aus dem Netz 35 Watt entnimmt (Angabe des Hersteller) und eine PMPO-Leistung von 200 und 75 und 75 Watt verheißt. Wer auf einen 200 Watt PMPO-Verstärker trifft, der keine anderen Leistungsangaben hat, könnte vielleicht 8-15 Sinus / RMS - Leistung haben... Ich stehe also 1000 Watt PMPO eher skeptisch gegenüber (um es höflich zu sagen). |
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166) HF-Störungen (Klappferrite) Der Rundfunkempfang auf LW, MW, KW und auch auf UKW stand schon immer in der Gefahr durch Störungen beeinträchtigt zu werden. Als Störquellen gelten Motoren mit Kontakten, an denen sich Funken bilden können. Funken = Störungen! Auch Zerhacker, alte Türklingeln galten schon in der Radiofrühzeit als Störquellen. Im PKW konnte die Zündung oder Lichtmaschine HF-Störungen generieren.
Heute sind viele weitere Störquellen hinzu gekommen. An erster Stelle sind elektronisch gesteuerte Netzteile zu nennen. Es gibt kaum ein Gerät im Haushalt, was ohne auskommt. Auch Lichtdimmer oder Leuchtstoffröhren mit Anschlußelektronik oder LED-Lampen mit Netzspannungsbeeinflussung oder FAX-Geräte sind potentielle HF-Störer. Powerline-Internet nicht zu vergessen.
Gerade auf LW, MW, KW können diese Störungen erheblich sein. Die Störquellen geben ihr Signal direkt aus dem Gerät in den Raum ab, verstärkt wird aber bei Netzgeräten diese Störstrahlung noch über die Netzleitungen, die teilweise als "Sendeantennen" wirken.
Abhilfe in Sicht? Bedingt ja. Zuerst sollten störende Geräte auf Abstand zu Radios platziert werden (nicht immer geht das so). Wenn möglich, sollte die Antenne des Radios räumlich abgesetzt an möglichst störarmer Lage platziert werden. Am Besten sollten hier als Antennen-Zuleitungen abgeschirmte Koaxialkabel mit Impedanzanpasser genutzt werden. Hat ein Radio eine drehbare Ferritantenne, sollte diese verwendet werden (man kann damit Störungen zum Teil ausblenden). Auch drehbare Rahmenantennen für LW, MW, KW können helfen.
Hilft das alles nicht, können u.U. Steckdosenleisten mit eingebauten Störfilter auf Wirkung getestet werden. Es gibt auch Störfilter, die aber nicht fertig konfektioniert (so als eine Art Zwischenstecker/Zwischenkupplung) erhältlich sind.
Eine ganz gute Methode kann die Verwendung von Klappferriten sein. Diese werden auf Netzzuleitungen oder anderen Geräte-Verbindungen aufgeschoben, immer so dicht wie möglich an das jeweilige Gerät. Klapp-Ferrite können auch mehre hintereinander gesteckt werden. Auch kann man das Kabel mehrfach (wenn möglich) um den Klapp-Ferrit winden. Die Klappferrite reduzieren zumindest den HF-Anteile, der über das Kabel per Antennenwirkung abgestrahlt oder weitergeleitet wird. Versuch macht hier klug. Ich selbst verwende ca. 70 dieser Klappferrite in meiner Wochnung mit akzeptablen Erfolg. Dabei wurden auch viele Verbindungskabel der Computer überstülpt. Auch die Amateurfunkanlagen wurden entsprechend beaufschlagt.
Trotzdem gilt: Es kommt bei HF-Störungen sehr auf den Einzelfall an. Oft kann (auch eine Kombination der oben aufgezählten Möglichkeiten) keinen vollen Erfolg bringen. Wer heute AM-Rundfunk nutzen will (vielleicht sogar Rundfunk-Weitempfang) sollte zumindest die abschaltbaren Geräte in der eigenen Wohnung bei Weitempfang vom Netz nehmen. Am besten, die eigenen Starkstörer mit einem kleinen portablen Radio ermitteln (der eigene Computer steht hier sicher mit an erster Stelle) und vom Netz nehmen (auschalten reicht oft NICHT). |
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167) Volksempfänger mit Rundskala: Skalenscheibe läßt sich nicht mehr drehen Die Volksempfänger mit Rundskala (wo man über dem Abstimmknopf den kleinen Skalenausschnitt sieht) haben teilweise das Problem, daß die elfenbeinfarbige Zelluloid-Scheibe über die Jahrzehnte geschrumpft ist (zum Teil auch verbogen). Dadurch kann hinter dem Abstimknopf auf dessen Achse das Friktions-Schlitzrad nicht mehr in den Rand der Skalenscheibe eingreifen.
Hinzu kommt noch die Verharzung des Schmieröls / Schmierfetts der Drehkondensatorlager. Hier sollten die Lager entfettet und mit einem säurefreien Öl nachgeölt werden.
Will man (ohne zustandsverändernde Eingriffe) hier Besserung erhalten, kann man auf das Schlitzfriktionsrad der Abstimmknopfachse einen Ringgummi aufsetzen. Diese Gummis bekommt man als Reparatur-Sets (also Gummiringen mit unterschiedlichen Durchmesser und Ringdicken) in Baufachmärkten. Man sucht sich einen Ring aus, der gut auf der Friktionsscheibe aufliegt - ohne die Chassis-Wand zu schleifen - und trotzdem gut gegen die Skalenscheibe drückt (aber nicht abspringt) und somit den Antrieb wieder wirksam macht.
Die Skalenscheibe drückt seitlich an eine Seite des Gummis. Sollte der Gummi am Chassis schleifen, eventuell versuchen eine dünne Unterlegscheibe aufzusetzen. Ich habe die Gummiringe zumeist mit sehr wenig Patex fixiert (dieser Kleber kann in gewissen Grenzen Gummi und Metall kleben). Am Besten ist es, die Stellung der Skalenscheibe hin und wieder zu ändern, denn es tritt durch den Gummi eine sehr leichte Verbiegung der Skalenscheibe ein.
Ich konnte in mehren Fällen so wieder eine Funktion sicherstellen, wenn der Drehko sich leicht drehen läßt. Schwieriger wird es, wenn die Skalenscheibe auch noch verzogen ist. Hier müsste man VORSICHTUNG durch kontrolliertes Erwärmen versuchen die Scheibe wieder glatt zu bekommen.
Zwischenzeitlich gibt es auch im WWW Angebote für Ersatz-Skalenscheiben. |
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a) Technischer Aufbau. b) UKW-Teil schwingt wild. c) UKW-Teil mit merkwürdigen Effekten.
Das UKW-Teil ist in Radios mit die komplizierteste und eigenwilligtse Baugruppe. Bei UKW gelten andere technische Gesetze als in HF-Teilen für LW, MW und bedingt auch für KW.
Der UKW-Frequenzbereich ist deutlich höher, als bei den klassischen AM-Bereichen (150 kHz bis 30 000 kHz). UKW-FM wird auf 87 - 108 MHz abgestrahlt. In diesem Bereich ist der Aufbau (mechanisch und elektrisch) des UKW-Teil besonders zu gestalten. Schon der Begriff UKW-Teil als abgesonderte und im einem Metallgehäuse angebrachte Einheit zeigt die Besonderheit an.
Ein typsches UKW-Teil hat eine UKW-geeignete Doppeltriode, wie z.B. eine ECC85. Davon wird ein Triodensystem als HF-Vorstufe genutzt, das andere System als selbstschwingende Misch/Oszillatorstufe. Es gab aber auch UKW-Teile, die mit zwei getrennten Trioden arbeiten, wie z.B. bei Saba 2 x EC92. Einzeltrioden hatten den Vorteil der noch besseren Trennung von Vorstufe und Misch/Oszillator-Stufe.
Es darf aber nicht vergessen werden, dass in der Frühzeit des UKW-Rundfunks (um 1949) UKW-Pendler genutzt wurden, die das Signal gleich in Niederfrequenz wandelten. Dieses einfache Konzept hatte aber Nachteile. Es folgten Trickschaltungen, wo man versuchte AM-Misch/Oszillatorstufen (mit z.B. ECH41) auch für UKW (durch Umschalten der Bauteile) zu verwenden. Das war keine wirklich gute Idee, zu viele Nachteile.
Ein typisches UKW-Teil-Schaltbild: UKW-Teile verwenden in der HF-Vorstufe gern Gitterbasisschaltungen oder Zwischenbasis-Schaltungen, weil diese Stufe so besser rauschangepasst und neutralisiert und gegen Abstrahlung geschirmt werden können. Trioden kommen wegem dem besseren Rauschverhalten (im Vergleich zu einer Penthode) zum Einsatz. Bei diesem UKW-Teil wird die UKW-Einbauantenne in die Geräte-UKW-Buchse gesteckt. Es ist ein symmetrischer 240 Ohm Flachbandanschluss führt zum Einkoppeltrafo in die Kathodenleitung. Um die eingebaute Behelfsantenne gut an 240 anpassen zu können, hat diese Antenne einen Anpassbügel. Es sind einige Trimmer-Kondensatoren und abgleichbare Spulen vorhanden, um den Gleichlauf von Mischkreis und Oszillator-Kreis herstellen zu können und den Frequenzbereich einstellen zu können. Die Gittervorspannung der Vorstufe wird mit den 470 kOhm, die der Mischstufe mit dem 330 kOhm erzeugt. Die Trimmerspule der Vorstufe wird auf beste Empfindlichkeit in Bandmitte abgeglichen. Die Vorstufe wird nicht abgestimmt, der linke Drehko stimmt den Eingangskreis mit seiner Frequenz ab, der rechte rechte Drehko den Ozillatorkreis um die Zwischenfrequenz versetzt ab. Die resultierende Zwischenfrequenz von 10,7 MHz wird an der Anodenseite des rechten ECC85-Systems über das ZF-Filter ausgekoppelt. Das rechte ECC85-System arbeitet als additive Mischstufe.
Ein weiteres typisches UKW-Teil-Schaltbild: Dieses UKW-Teil nutzt in der HF-Vorstufe die Zwischenbasis-Schaltung. Der HF-mässige Erde-Punkt liegt bei "X" im Schaltbild, also zwischen Steuergitter und Kathode. So kann die Antennenimpedanz gut angepasst werden und die Selbsterregungsgefahr reduziert werden. Allerdings verfügt die Vorstufe auch über eine Neutralisierung (Serienkreis zwischen Anode und Gitter). Bei diesem Schaltbild sind die Durchführungskondensatoren (1000 pF) gut zu erkennen. Die Aussenseite dieser Kondenstoren sind ohne weitere Drahtverbindung direkt mit dem Chassis verlötet. Die Vorstufe wird nicht abgestimmt, der untere Drehko stimmt den Eingangskreis mit seiner Frequenz ab, der obere Drehko den Ozillatorkreis um die Zwischenfrequenz versetzt ab. Die resultierende Zwischenfrequenz von 10,7 MHz wird an der Anodenseite des rechten ECC85-Systems über das ZF-Filter ausgekoppelt. Die Anodenspannungsversorgung für das UKW-Teil wird von rechts oben zugeführt. Das rechte ECC85-System arbeitet als additive Mischstufe.
Wildes Schwingen, Eigenerregung, Effekte: Da bei UKW schon kleine Kapazitäten zur Übertragung von HF ausreichen und innere Röhrenkapazitäten und kapazitive (aber auch induktive) Kopplungen durch sonstigen Aufbau auftreten können, neigen UKW-Teile leider zu Selbstschwingungen (Eigenschwingungen, Selbsterregung, wildem Schwingen).
Die Ingenieure versuchten das wilde Schwingen durch sorgfältigem Aufbau, Neutralisierungen der HF-Vorstufe (auch mit Gitterbasis und Zwischenbasis), effektive Abblockungen / Verdrosselungen der Betriebsspannungen (auch der Heizspannung), Verwendung keramischer Kondensatoren, usw einzudämmen. Ferner wurden oft Abblockkondenstoren der Anodenspannungen als Durchführungskondensatoren realisiert, da diese besonders wirksam im UKW-Bereich waren.
Heute ist das Problem damit: Muss ein Bauteil im UKW-Teil getauscht werden, kann ein nicht gut wirkender Kondensator für UKW-Frequenzen sofort Schwingeffekte hervorrufen. Man kann hier nicht einfach einen Keramikkondensator gegen einen Folienkondensator tauschen.
Hinzukommt die Gefahr, dass beim Tauschen eines frequenzbestimmenden Kondensators ein Typ (zwar mit der richtigen Kapazität) aber mit falschem Temperatur-Koifizent gewählt wird. Das würde zu einer starken Frequenzdrift bei Erwärung führen.
Es sollten bei Reparaturen im UKW-Teil niemals nur auf Verdacht Bauteile gewechselt werden.
Insbesondere die HF-Vorstufe kann (auch bei Röhrentausch) ins Selbstschwingen geraten. Das kann zu sehr unterschiedlichen Effekten führen, wie z.B. ...
... Unempfindlichkeit (auch u.U. nur in einem Teil des UKW-Bereichs) ... Berührungsempfindlichkeit (im Bereich der Röhre) auch bei geschlossenem UKW-Teil ... Zwitschergeräusche beim Abstimmen (trotz FM) ... Brodeln, Grummeln (trotz FM) ... grobe Frequenz-Verschiebung ... plötzlicher Empfang von Nicht-UKW-Rundfunksignalen von ausserhalb des UKW-Rundfunkbandes ... usw, usw.
Ursachenkatalog für wildes Schwingen (nicht abschließend):
Röhrenfassungskontakte schlecht, Röhre defekt, Betriebsspannung zu hoch oder zu gering, abgerissene Leitungen zum UKW-Teil, defekte Bauteile (wie Kapazitätsverlust von Kondensatoren, Widerstandswertänderungen), Fremdeingriffe (passiert gar nicht so selten. Beispiel: Trimmer und Spulen verstellt), Fehlabgleich, UKW-Drehko-Defekte (Kontakte, Oxydation).
... mehr zum Thema "UKW-Teil"
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169) Keramische Kondensatoren aus DDR-Produktion. Spannungs- und Toleranzangaben auf den Bauteilen.
In Bearbeitung!
Auf einem keramischen Kondensator aus DDR-Produktion steht beispielsweise 100 nSt
Dabei ist der1. Buchstabe n die Kapatität 100 nF (nano). p wäre (pico)
Der 2. Buchstabe S gibt die Toleranz an, von Minus 20% bis Plus 50%,
Der 3. Buchstabe t steht für die Spannungsfestigkeit, hier 63 Volt. Der Buchstabe r würde einer Spannung von 25 Volt entsprechen.
Die vollständige Reihe der Toleranzen (2. Buchstabe):
(kommt noch)
Die vollständige Reihe der Spannungsfestigkeit von Kondensatoren (3. Buchstabe):
Die Tabelle hat "Wolle" aus dem Wumpus-Gollum-Forum bereit gestellt.
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170)Ferritantennen allgemein (a) und Ferritantennenstab gebrochen (b). Was tun?
a) Vor 1952 benötigte man zum Rundfunkempfang auf Mittelwelle und Langwelle eine Drahtantenne oder eine raumgreifende Rahmenantenne. Eine Drahtantenne sollte zumindest 3-15 Meter lang sein und möglichst frei, hoch und aussen hängen. Nicht immer konnte man das so machen. Rahmenantennen waren recht groß, am besten ca. 80 x 100 cm.
--> Typische drehbare (siehe Seilzug) Ferritantenne. Anklicken.
1952 brachten erste Firmen (z.B. Grundig 4010F) dann für MW und LW Ferritantennen auf den Markt. Die hatten sehr geringe Abmessungen: Typisch 15 cm x 1 cm. Diese Antennen wurden zumeist im Gerät über dem Chassis möglichst weit weg von Metall frei drehbar montiert. Man konnte fast immer mit einem Drehknopf die Antenne drehen. Drehen deshalb, weil Ferritantennen eine sogenannte bidirektionale Richtwirkung hatten (in Form einer liegenden 8).
Man dehte die Antenne, bis der gewünschte Sender am lautesten zu hören war. Weiter konnte man nahe zur Empfangsfrequenz liegende Nachbarsender ausblenden, wenn sie örtlich günstig zum gewünschten Sender lagen.
Ein weiterer Vorteil war: Die Ferritantenne nutzt die magnetische Komponente des Sendersignals, nicht das elektrische Feld. Verstärkt wurde dieser Effekt noch, wenn die Antenne eine Elektrofeld-Abschirmung erhielt. Das hatte sich in Häusern in Bezug auf Elektro-Sörungen als vorteilhaft herausgestellt.
Wie war die Ferrit-Antenne aufgebaut? Auf den Ferritstab wurde eine Wicklung isoliert aufgewickelt, diese Spule diente entweder als reine Antenne oder in aller Regel als Schwinkreisspule. Für MW war sie oft aus HF-Litze, für LW genügte u.U. eine aus Kupferlackdraht. Ferritantennen waren eher für LW und MW geeignet, weniger für KW.
Gute Empfänger nutzen die Ferritantenne gern in Verbindung mit einer HF-Vorstufe, die zum Einen verstärkte, zum Anderen die Antenne gut an die Mischstufe anpasste.
Nutze man nur die Ferritantenne, brauchte für LW und MW keine Drahtantenne oder Erde an das Radio angeschlossen werden.
Signalweg eines Radios mit Ferritantenne vom Antenneneingang zur Mischröhre.
b) Ferritantennensatb gebrochen. Was tun? Das Material eines Ferritstabes ist recht stossempfindlich. Leicht kann ein solcher Stab brechen, insbesondere bei Reparaturen bei geöffnetem Gerät, aber auch, wenn ein Gerät herunter fällt.
Zuerst prüfen, ob Anschlußdrähte dabei gerissen sind.
Es ist grundsätzlich möglich, Ferritstäbe zusammenzukleben. Beim Klebevorgang und bei der Vorbereitung darauf achten, dass die Klebestellen fettfrei bleiben, nicht mit den Fingern berühren. Die Teilstäbe müssen dabei dicht und genau passend verklebt werden. Auch kleine Splitter sollten exakt passend mitverklebt werden.
Als Kleber ist sogenannter Sekundenkleber geeignet, weil hier die Klebestellen sehr dünn ausfallen können. Diesen Kleber einseitig (oder genau nach Bedienungsanleitung) dünn auftragen und dann konzentriert genau verkleben, vielleicht ein Einpass-Konstrukt basteln. Obwohl hier ein Sekundenkleber besprochen wird, sollte die Klebestelle sofort nach dem Klebevorgang zumindest 12 Stunden ruhen. Die meisten Sekundenkleber binden durch die Luftfeuchtigkeit ab, also für ausreichende Luftfeuchtigkeit sorgen. Tage mit 30 % sind suboptimal.
Es kann u.u. nötig werden, das Gerät im HF-Bereich leicht nachzugleichen.
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171) Der Reinartz / Leithäuser Audion-Empfänger Die schon in der Frühzeit des Rundfunks eingesetzten Geradeaus-Einkreis-Empfänger nach dem Audion-Prinzip nutzten zumeist eine induktive Rückkopplung (über eine Spule, die phasenrichtig das in der Audionröhre verstärkte HF-Signal nochmal nach "vorn" in den gitterkreis-Bereich einkoppelte), um den Schwingkreis nach Wunsch entdämpfen und somit die Sensitivität und Selektivität des Geräts erhöhen zu können. Ein gewisser Nachteil dieses Prinzips ist die Rückwirkung der Rückkopplungs-Spule. Bei Änderung dieser Kopplungsstärke tritt eine Frequenzverwerfung des Schwingkreises auf. So musste man (wenn optimale Werte erreicht werden sollten) immer wieder den Abstimmknopf leicht nachstellen.
Prof. Gustav E. Leithäuser * in Deutschland und John L. Reinartz * (K6BJ) in den USA machten sich Gedanken über Verbesserungen, um u.a. diese Frequenzverwerfungen zu kompensieren. Sie entwickelten ein Rückkopplungskonzept, bei dem die Rückkopplung im Wesentlichen kapazitiv erfolgte (Kombinations-Induktivitäten blieben aber möglich). Da nun nicht mehr die Ortslage der Rückkopplungsspule verändert werden mußte, verstellte sich auch nicht beim "Anziehen" der Rückkopplung die Empfangsfrequenz. Dabei gab es bald einige Varianten, bei dem auf verschiedene Weise die kapazitive Rückkopplung, auch mit änderbaren Teilinduktiviten "hinter" der C-Kopplung gestaltet wurde.
* = Weltweit wird Reinartz als Erfinder der kapazitiven Rückkopplung genannt. Andere Quellen weisen wohl eine in etwa parallele Erfindung des kapazitiven Rückkoppelns auch Leithäuser zu.
Auch Hartley brachte eine Audionschaltung mit kapazitiver Rückkopplung heraus, ferner sei noch der Weagant-Empfänger zu nennen.
Quasi als Nebeneffekt galt die Reinartz-Schaltung (dieser Name setzte sich durch) als besonders empfangsstark und klangrein und wurde in den frühen Jahren zuerst als "Geheim-Tipp" gehandelt, später insbesondere bei Radio-Amateuren gern verwendet. Man findet in alten Fachzeitschriften (z.B. der "Funk-Bastler") und Büchern (z.B. "Leithäuser-(Reinartz-) Empfänger. Ein Bastelbuch") viele Bauvorschläge und Wirk-Varianten. In diesem erwähnten Buch wurden auch Schaltungen mit HF-Vorstufe dargestellt.
Hier Beispiele für Reinartz / Leithäuser - Schaltungen in Rundfunkgeräten im Wumpus-Online-Museum:
Telefunken Arcolette 3W, Telefunken 40W, Telefunken 33W, Saba 35W, Stassfurt W42
Schaltungs-Beschreibungen von Reinartz / Leithäuser-Geräten:
171/1: Standard-Audion-Schaltung, die Änderung der induktiven Rückkopplung erfolgt durch Verschieben der Rückkopplungs-Spule L1. R Gitter mit dem parallelen Kondensator bilden die Gitter-Audionkombination. Eine HF-Drossel ist im Anodenweg nicht nötig.
171/2: Hier bei dieser Reinartz-Leithäuser-Schaltungsvariante gibt es zwar auch eine Rückkopplungsspule L1, aber diese ist unveränderlich und beeinflußt deshalb nicht die Schwingkreisfrequenz. Der Grad der Rückkopplung wird mit C-Rückk. eingestellt, wobei dieser Kondensator nur als kapazitiver Widerstand funktioniert. Die HF-Drossel Dr ist notwendig (sie dient für die HF als wesentlicher "Arbeitswiderstand".
171/3: Eine weitere Reinartz-Leithäuser-Variante: Antenne koppelt galvanisch und aperiodisch in den Schwingkreis. Das Rückkoppel-Signal wird teils induktiv, aber auch kapazitiv von der Anode zurückgeführt, auch hier ist die HF-Drossel als HF-Arbeitswiderstand nötig. Der Grad der Rückkopplung wird mit Ca eingestellt. C2 ist der Frequenzfeinabstimmer, S3 wählt grob. Mit S1 wird die Rückkopplung grob eingestellt. Cg und Si bilden die Audion-Gitterkombination.
171/4: Eine der Leithäuser-Schaltungen. Die Antenne wird aperiodisch / induktiv auf den Schwingkreis gekoppelt. Die Schwingkreis-Spule (L2 / C) liegt mittenangezapft" kalt". Das Rückkopplungs-Signal wird über C rück und den Koppelteil der Schwingkreisspule L3 zurück geführt. Auch hier kann der Rückkkoppelspulenteil die Empfangsfrequenz kaum verschieben, wenn die Rückkopllung angezogen wird. Die HF-Drossel Dr stellt im Wesentlichen den HF-Arbeitswiderstand dar. Cg und Rg bilden die Audion-Gitterkombination. Weiterer Vorteil: die Antenne / Erde ist vom Gerätestromkreis galvanisch getrennt.
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172. Philips Modellbezeichnungs-Systematik Die niederländische Firma Philips war und ist ein weltweit operierendes Unternehmen auch im Bereich Unterhaltungselektronik. Über die Jahrzehnte hat Philips eine grosse Zahl von Geräten auf den Markt gebracht. Dabei hat Philips ab ca 1948 eine Systematik eingeführt, die Rückschlüsse auf das jeweilige Produkt zulassen.
Beispiel:Philips Philetta 50 (BD290U) = (B) Heimradio, (D) hergestellt in Deutschland, (2) Preisgruppe, (9) Baujahr 1949, (0) Eingentliche Modellerkennung, (U) Allstrom.
Die Systematik im Detail:
Erster Buchstabe: B = Heimradio, H = Kombination, L = Kofferradio, T = Televisie (Fernseher-Tischgerät), C = Fernseh-Standgerät (Console), K (Farbfernseher, Kleurentelevisie)
Dank an "Scharfzeichner", Stefan aus dem Wumpus-Gollum-Forum für Hinweise.
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In Zeiten des klassischen amplitudenmodulierten Analog-Rundfunks auf Langwelle, Mittelwelle und Kurzwelle gab es bei der Empfangsqualität nicht selten Störungen. Die Ursache war oft atmosphärische Störungen (Gewitter-Blitze, Elektromotoren in der Nähe mit Kohlebürsten die Funken erezugen oder Elektro-Lokomotiven sowie Strassenbahnen (Trams)). Dabei waren es eigentlich immer Störungen die impulsartig auftraten und deshalb von der Regelspannung des Radios abgefangen wurden.
Eine gewisse Abhilfe konnten Störbegrenzer bieten. Das waren Schaltungen, die Amplitudenspitzen abschneiden konnten. Im einfachsten Fall waren das zwei antiparallele Dioden im NF-Kanalweg. Dabei musste das Nutzsignal unter dem unteren Kennlinienknick der Dioden liegen, also unter ca. 400 bis 800 mV. Hohe Störspitzen brachten die Dioden zum "durchschalten". wodurch dann die Störspitzen begrenzt wurden. Der Radiohörer empfand diese Begrenzung als angenehm.
Es gab auch aufwändigere Störbegrenzer, so z.B. im Körting Ultramar SB7360W. Hier wird die Triode der ABC1 zur einstellbaren Störbegrenzung eingesetzt.
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