Inhalt: | Technik | Gehäuse | Materialien | Das Äußere |
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Viele Sammler alter Radiotechnik stellen ihre Sammlung nach unterschiedlichen Gesichtspunkten zusammen. So wird nach Herstellern, nach Baujahren, nach Gehäusematerial, usw. selektiert. Ein großer Sammlerkreis spezialisiert sich auf Design-Gesichtspunkte. Hierbei will diese Seite behilflich sein. Der Fokus richtet sich auf Tischgeräte, Kofferradios, Musiktruhen und HiFi-Komponenten. Das Aussehen der Sammelobjekte ist ein wesentlicher Grund zum Sammeln.
Technische Gegebenheiten: Die ersten Radios zur Zeit der Einführung des Rundfunks in Deutschland waren von der Ansicht her rein technisch dominierte Konstruktionen. Die nötigen Bauteile (Spulen, Röhren, usw) waren zumeist offen auf einem Holzgrund-, Hartgummi- oder Bakelitkörper platziert. Holz stand als tragendes Basismaterial überhaupt im Vordergrund.
Stromversorgung: In den ersten Jahren wurden die Radios noch ohne eingebaute Stromversorgung aufgebaut, die benötigten Spannungen wurden über externe Batterien, Akkus oder Extra-Netzteile über Kabel zugefügt.
Lautsprecher: Weiterhin waren die Lautsprecher noch nicht Bestandteil eines Radios, sondern wurden über Kabel mit dem Radio verbunden. Erste Lautsprecher hatten offen sichtbareTrichterform. Bald gefolgt von Lautsprechern in eigenen Schallgehäusen.
Mit Einführung der Steuergeräte und HiFi-Anlagen Anfang der sechziger Jahre wurden Lautsprecher in zumeist geschlossenen Boxen realisiert. Komplexe Lautsprecher-Chassis-Kombinationen wurden (gern auch unverkleidet) als Design-Bestandteil angesehen. Boxen mit gut sichtbaren Lautsprechern (Bass-, Mittelton- und Hochton) waren ein "muss". Insbesondere in den achtziger Jahren kamen hier wahre Türme ins Angebot. Die Edelmarke Burmester soll hier nur als ein Beispiel genannt werden.
Lautsprecher-Stoffe: Ungefähr 75 % der Frontseite eines durchschnittlichen Radios wird von der Lautsprecherbespannung in Anspruch genommen. Damit wird das Geräte-Design hauptsächlich bestimmt. Die Lautsprecherstoffe haben sich über die Jahrzehnte deutlich gewandelt. Von einfachen unstruktierten Stoffen über Motiv-Muster bis hin zu schweren barockartigen Bespannungen findet man alles.
Sonstige Lautsprecher-Verkleidungen: Neben den klassischen Lautsprecherstoffen wurden auch Metallgitter, Holzschlitzverkleidungen oder Stoffe mit vorgesetzten Zierstrukturen (Bakelit-Verstrebungen, usw.) verwendet.
In den ersten Jahren der Lautsprecherboxen (für Steuergeräte und HiFi-Anlagen) versuchte man noch die eigentlichen Lautsprecher hinter Stoffen, Gittern, usw zu "verstecken. Später wurden offen sichtbare Tiefton-, Mittelton- und Hochtonlautsprecher modern, sie machten die Boxen - insbesondere für HiFi-Freaks - technischer. (Photo oben: 1 = Box stoffverkleidet, 2 = Box Holz-schlitz-verkleidet, 3 = Lautsprecher offen sichtbar)
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Gehäuse: Mit fließendem Übergang ging die Industrie von der offenen Bauweise zur Gehäuse-Form über. Detektorapparate und Radios gab es ab 1923 zumeist in Kastenform oder Pultform. Schrittweise wurden immer mehr Bauteile in das Gehäuse eingebaut und damit auch immer mehr dem Betrachten entzogen. Nur noch die zur Bedienung nötigen Bauteile (Knöpfe, Taster, Schalter, Schieber und Skalen) blieben sichtbar und bedienbar.
Gehäuse waren teilweise so konstruiert, dass man leicht ohne Gehäusedemontage, Röhren oder Wellenbereichsspulen wechseln konnte (Klappdeckel, abnehmbare Rückwand).
Die nächsten Schritte zur Komplettierung des Radios (mit allen Bauteilen im Gehäuse) waren: Integrierung der Stromversorgung und des Lautsprechers. Das führte zum deutlich geänderten Aussehen eines Radios. Waren vorher Bedienelemente bestimmend, musste nun der relativ große Lautsprecher (mit Schallaustritt nach vorn) günstig untergebracht werden.
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Materialien: Erste Radios und Detektorgeräte mit offenen oder halboffenen Gehäusen bestanden zumeist aus Holz, oft in Kombination mit Hartgummiplatten oder Bakelit (in Amerika Catalin). Neben einfachen (nur gebeizten) Hölzern kamen auch funierte Hölzern zum Einsatz. Es gab aber auch Geräte, die ein Blechgehäuse hatten. In den Jahren nach 1945 kamen auch weitere Gehäusematerialen auf den Markt. Hier ist an erster Stelle der Kunststoff Plastik (Plaste) zu nennen. Allerdings waren diese Materialien zum Teil hitzeempfindlich und konnten sich erst mit Beginn der Transistortechnik richtig durchsetzen. Transistoren entwickeln viel weniger Wärme.
Ein besonderes Kapitel sind die Hölzer und Edelhölzer. Teure Radios setzten sich auch über die verwendeten Furniere von der Konkurrenz ab. Typisch verwendete Furniere: Ahorn, Kirschbaum, Nußbaum, Rüster, Teak.
--> Leichte Art Deco - Anmutung mit Holzgehäuse : Schaub 591
Viele Hersteller gaben nur an: Edelholz dunkel hochglanz oder Edelholz hell hochglanz. Wurde der Hochglanz noch zum Teil bis Anfang der fünfziger Jahre mit Schellack erzeugt, war dannach eigentlich nur noch Kunstharzhochglanz in seinen verschiedenen Ausprägungen in Gebrauch.
Viele Geräte hatten Preßstoffgehäuse. Es gibt hier Diskussionen, ob damit Bakelit und moderner Kunststoff gemeint ist.
Der Baustoff Bakelit brachte viele interssante Gerätegehäuseformen hervor. Bakelit war gut geeignet, um reich strukturierte und elegante Gehäuseformen zu bieten.
<-- links: Telefunken Admiral 346WL in Art Deco-Anmutung.
Weitere Beispiele: Nora W3L, Telefunken 230W (Vorderseite in Art eines Katzenkopfes), Telefunken 343W, Telefunken 346 GL Admiral, usw. Eine Bakelit-Variante war Catalin, das aber fast nur in den USA in Gebaruch war.
Andererseits war Bakelit hochgradig bruch- und rissgefährdet.
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Das Äußere im Wandel der Moden: Als Radios fast generell zusammen mit dem Lautsprecher und Stromversorgung in ein Gehäuse kombiniert waren und somit auch zu Kleinmöbeln wurden, kam natürlich auch das Äußere in den Fokus. Radio wurde um 1920/21 (in Deutschland 1923) eingeführt. Das war für Gehäuse im Jugendstil schon fast zu spät. Das Art Deco passte besser. So dauerte es nicht lange und die Radios sahen nicht mehr streng technisch aus.
Es begann die Zeit, wo ein Radio auch eine Zierde im Wohnzimmer wurde. Hier ist eben auch Art Deco zu nennen. Allerdings war über die Jahre die Bandbreite des angebotenen Designs in Art Deco sehr groß. Insbesondere in den USA gab es eine große Zahl von Radios, die das neue Material Bakelit und später Catalin in mehr oder weniger Phantasieformen und bunten Farben nutzen. (Bakelit galt damals als durchaus wertvolles Material.)
<-- links: Mende Weltklasse WK. (Foto von "Airwaves" aus dem WGF.
Stark farbige und oft symmetrische Gehäuse mit Linienstrukturen und nichtfloralen Ornamenten waren angesagt. Aber auch Rundungen und Gitterstrukturen wurden verwendet. Man findet noch bis in die fünfziger Jahre, auch in Deutschland, Geräte im Art Deco-Stil oder in Art Deco Anmutung. Vielleicht schon nicht mehr bewusst als solche entwickelt.
Auch Mischform zu anderen Kunstrichtungen, wie z.B. dem sachlichen Bauhaus-Stil (Funktionalismus (z.B. Dieter Rams)) gab es. Nicht immer wurde der symmetrische Stil geboten, auch Unsymmetrie war gefragt. Auf dieser Seite hier werden einige Beispiele aus der großen Bandbreite von Art Deco - Modellen und verwandten Designs gezeigt. Weitere Beispiele hier.
Rosita Commander Luxus im Pop Art - Design
In den sechziger / siebziger Jahren entwickelte sich das auffällige farbige bis grelle Pop Art - Design. Auf die Formen wichen zum Teil vom klassischen Geräte-Design ab.
Zum Teil mit großflächigen Ornamenten (man denke nur an die Tapetenmuster oder Lampenformen. Bekannt blieben die Pop Art Radios, die als Namenszug ausgeformt waren: "Radio" (siehe Foto links), "Love".
Weitere Beispiele zu Pop Art Radios: "Olympia 72", "Dux 7460", "Winston-Zigarettenradio", Elac RD100, Saba pro RF21 electronic, Saba Sandy Automatic F, Loewe-Opta T1 Line 2001, Nordmende Club Flamingo, usw.
Es gibt (Stand 2019) schon spezielle Sammler solcher Pop Art Radios, vielleicht jetzt noch ein "Geheimtipp", da diese Geräte jetzt noch preiswert zu bekommen sind.
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Stilistik über die Jahrzehnte: Nachdem die frühen Radios ihre Standard-Bauteilebestückung ausgebildet hatten, konnte sich auch verschiedene Varianten (Typen) im Gehäuseaufbau etablieren:
Haupt-Stile von Radios (ohne Koffer-, Kompakt-, Auto-Radios) in den einzelnen Jahrzehnten. (Ziffern, wie oben angegeben):
1923-1929: Halboffener Kasten (1), Pultgehäuse, Kasten (2), Musiktruhen (6)
1930-1934: Kasten (2), Musiktruhen (6), Hochkantgeräte (5), Musiktruhen (6)
1935-1945: Kasten (3), Kasten (5), Musiktruhen (6)
1946-1958: Kasten (3), Kasten (5), Musiktruhen (6)
1959-1960: Kasten (3), Kasten (5), Kasten (4), Musiktruhen (6)
1961-1970: Kasten (3), Kasten (5), Kasten (4), Kasten (7), Musiktruhen (6)
1971-1980: Kasten (3), Kasten (5), Kasten (4), Kasten (7), Musiktruhen (6), Hifi-Anlagen (8) und (9) und (10)
1981-heute: Kasten (3), Kasten (5), Kasten (4), Kasten (7), Hifi-Anlagen (8) und (9) und (10)
Tischgeräte: Bei den Geräten im Stil von (4) gab es interessante Varianten. In den USA wurde eine Design-Varianten mit Namen "Chatedral Radio" bekannt. Obwohl in Deutschland weniger Geräte in dieser Art gebaut worden, gab es doch einige Modelle in Form einer Kathedrale: Lumophon WD340,Mende 148G, Siemens 23W, Telefunken 340WL, Telefunken 341WL, usw.
Zu den Geräten mit eigenständigen Design vor 1945 zählen sicher: Siemens 54 WLK (mit Klapptür), Loewe Opta 838 W, Schaub Super 229/II, Philips Aachen-Super D 46 A, Telefunken 898 WK.Nicht zu vergessen die Siemens "Schatullen".
Volksempfänger: Ein gewisser Sonderfall ist sicher der Volksempfänger von 1933 mit seinen Nachfolge-Varianten: Die Rundfunkindustrie, die mit zum Teil mit "leichten" Zwang genötigt wurde, im Rahmen der Gemeinschaftsgeräte, die einfachen und aus Bakelit gefertigten Geräte im Hochantformat zu produzieren, wollte sich teilweise von diesem doch recht einfachen Design für ihre "richtigen" Radios absetzen. Trotzdem ist das Volksempfänger- und auch das DKE - Design durchaus als klares Art Deco - Stil zu erkennen. Walter Maria Kersting hat das VE-Gehäuse entworfen.
Auch deshalb stellten einige Hersteller das Äußere ihrer Standard-Modelle in den Folgejahren um auf oft liegende Rechteckform und bevorzugten hauptsächlich Holzgehäuse.
Lediglich Siemens, Mende und Saba, usw. boten noch Bakelitgeräte an oder stellten bewußt gut geformte Bakelit-Modelle her, die auch nicht nur schwarz gehalten waren.
(Photo rechts: Ein Nora W20L Gerät von 1932 in Art Deco)
Nach 1945 fallen ebenfalls Geräte mit besonderem Design in das Auge: Philips BD 290 U Philetta 1950, VEB Stern Berlin 1 U 16, Nora Norettine W 639, Braun RT 20, Braun SK55 (Schneewittchensarg).
Musiktruhen: Diese Geräte wurden mehr als Möbelstück angesehen. Deshalb gab es hier auch mehr Varianten vom Design her. Die ersten Truhen waren eher hochkant orientiert und gingen über die Jahre immer mehr in das Querformat über. Insbesondere die Einführung der Stereophonie mit dem "Zwang" zu linkem und rechtem Lautsprecher möglichst weit auseinander, setzte das Querformat durch.
Es gab auch viele Radio-Fernseh-Kombinationstruhen von zum Teil beachtlichem Umfang und Gewicht. Als Beispiel sei die Saba "Königin von Saba" genannt. ... mehr zu Musiktruhen und Tonmöbeln
HiFi-Geräte: Die HiFi-Anlagen mit abgesetzten Boxen, in Verbindung mit weiteren Komponenten, wie Plattenspieler und / oder Tonbandgerät oder Cassetten-Recorder lösten zunehmend die Musiktruhen ab. Der Kunde konnte sich so besser auf seinen Bedarf passende Geräte zusammen stellen. Es gab deshalb von der Industrie abgestimmte Komponenten-Anlagen, oft in Form von HiFi-Türmen oder horizontal nebeneinander platzierten Baugruppen.
Eine Variante dieser Komponenten-Anlagen war die Compact-Anlage, wo die Baugruppen zusammengefasst wurden in ein flaches Gehäuse mit allen Bedienelemente von oben erreichbar. Abgedeckt waren diese Anlagen mit einer Acrylglashaube, die nach oben hinten weggeklappt werden konnte.
Mit den Quadrophonie-Anlagen wurde der erste Versuch unternommen, über Stereo hinaus weitere Raum-Klang-Informationen anzubieten. Das führte zu Anlagen nach (8), (9) und (10). Im Raum mussten vier Boxen platziert werden.
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Design und Designer setzten sich durch: Es haben sich in den einzelnen Baujahren immer wieder bestimmte marktübergreifende Design-Standards durchsetzt. Beispielsweise in den zwangiger - vierziger Jahren der Art Deco - Stil. Insbesondere die fünfziger Jahre waren geprägt von großer Ähnlichlkeit der Tischradios und Musiktruhen. Die Vergleichbarkeit war zum Teil als sogar langweilig zu bezeichnen. Dieter Rams von Braun setzte erste eigenständige Akzente. Man kann diese beiden Desgigner durchaus der Bauhaus-Schule zuschreiben. In den siebziger Jahren begann die Industrie, deutlich mehr Design-Mut zu entwickeln Beispiele: Rosita Commander Luxus, Elac RD100). Folgend eine kleine Auswahl von Designern in alphabetischer Reihe:
Luigi Colani hat ebenfalls im Bereich Rundfunk/Fernsehen Geräte entwickelt, z.B. Technisat TV 72-100 oder die Lautsprecherboxen.
Matali Crasset. Auch die Designerin Matali Crasset schuf Radio-Geräte, wie "Ici Pari". Carl Clauss Dietel hat u.a. bei der DDR-Firma Heli Geräte gestaltet. Beispiele: RK2, RK3, RK5 Sensit.
Hartmut Esslinger war bei Wega aktiv. So war er maßgeblich an der Gestaltung des Wega Conzept 51 beteiligt.
Horst Giese (1) war unter Rudi Högner für Design-Arbeiten bei Stern-Radio Berlin mit verantwortlich: So gestaltete er das normale Radio "Berolina" in die Modell-Variante "Berolina K" um, wobei das "K" für Kunsthochschul-Entwurf steht.
Hans Gugelot. Arbeiten auch für Braun, z.B. SK4. In den späten fünfziger Jahren war ein Radio ohne dunkles Hochglanzholzgehäuse und mit weißem Schleiflack versehen, eine ungeheuere Sensation. Nur so lässt sich erklären, warum der "Schneewitchensarg" von Braun bald eine Sensation wurde, obwohl auch hier der finanzielle Erfolg erst verzögert einsetzte. Weitere Beispiele seines Wirkens oder Mitarbeit bei Braun: PK-G1, Exporter, MM1, FS1, G11, G12, TS-G, SK4, studio 1 *. * = Quelle Publikation "Instant Braun", Nr. 22 (ISSN 01746944) Rudi Högner. (1) Arbeitete u.a. für Stern Radio Berlin. Auch das Firmen-Logo wurde von ihm beeinflußt. Beispielhaft hier einige Geräte, die von ihm gestaltet wurden: "Berlin B". Zusammen mit den Studenten Horst Giese und Jürgen Peters entwarf er 1957 das TV-Gerät "Alex".
Walter Maria Kersting (Architekt und Industrie-Designer) hat mit Studenten das Volksempfänger-Gehäuse um 1933 entwickelt. ... mehr bei Wikipedia
Michael Marschhauser (1) gestaltete bei Stern-Radio Berlin zusammen Mit Michael Stender u.a. das Taschenradio "SR10 Nante" um 1987 zum 750 Jahre Berlin - Jubiläum.
Thilo Oerke hat für verschiedene Firmen im Rundfunkbereich gearbeitet: Rosita (Stereo Commander Luxus), Perpetuum Ebner, Dual, Europhon
Verner Panton. z.B. mit Wega "3300".
Dieter Rams. Erst in der zweiten Hälfte der Fünfziger kam insbesondere von der Firma Braun (Die Braun-Mitarbeiter Hans Gugelot und Dieter Rams stehen schlichthin für DIE deutschen Radio-Designer der späten fünfziger Jahre und folgenden sechziger Jahre), mit Anstrichen aber auch von Metz und Wega etwas Bewegung in das Design-Einerlei. Beispiele: T580. * = Quelle Publikation "Instant Braun", Nr. 22 (ISSN 01746944)
Lutz Rudolph. Designer bei der DDR-Firma Heli. Beispiel: Zusammen mit Dietel RK5.
Philippe Stark. Ein weiterer Designer, der es auch im Bereich "braune Ware" zu einem Namen gebracht hat, ist Philippe Starck. Beispiele seines Wirkens: Telefunken Radiowecker, Thomson Radio "Lalala" von 1994, Saba "Oye Oye", 1994, Portable Fernseher Saba M 3799.
Michael Stender. (1) gestaltete zusammen mit Michael Marschhauser bei Stern-Radio Berlin um 1987 zum 750 Jahre Berlin - Jubiläum das Radio "SR10 Nante". Weitere Arbeiten: Stern Camping R130, Stern Contura 2510 zusammen mit Alfred Bernau, Stern Dynamic II, Steracord KR450 zusammen mit Jürgen Wroblewski.
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Es gab und gibt Firmen, die ein gewisses Augenmerk auf echte Designergeräte legten (legen). Es wird hier Design als gewisses eigenständiges Aussehen gedeutet. Eine kleine Auswahl:
(Braune Ware = Gesamtbezeichnung der Geräte der Unterhaltungselektronik der fünfziger / sechziger Jahre. Das war im Grunde wörtlich gemeint: 90 % der Radios, Fernsehgeräte, Tonbandgeräte, Plattenspieler, Lautsprecherboxen waren BRAUN-farbig. Schon die Änderung der Gehäusefarben verbunden mit kantigeren Ecken war eine "Sensation".)
Skandinavische Linie: Anfang der sechziger Jahre setzte sich immer mehr ein klareres und sachliches Design durch. Die "Barock-Möbel-Radios" überlebten eigentlich nur im Bereich Musiktruhen eine zeitlang. Ein gewisser Markstein war die sogenannte "skandinavische Linie" oder "nordische Linie" oder die "dänische Linie". Damit waren Geräte gemeint, die (eigentlich helle Hölzer verwendeten und) keine Lautsprecherbespannung hatten, sondern vielmehr an dieser Stelle Schallschlitze im Holzgehäuse. Auch waren diese Modelle auch gern unsymmetrisch aufgebaut (Skala oder Lautsprecher an der Seite der Front). Geräte-Beispiele: Loewe Opta Truxa. oder Online-Museum. Siehe auch Fotos rechts -->
Anfang der siebziger Jahre kamen Kofferadios im "Military Look" auf den Markt, ein typischer Verteter war das Sony ICF-111B. Es wahr wahrscheinlich das erste oder eines der ersten Radios dieser Gattung.
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Auch im Bereich der Bauteile gab es über die Jahrzehnte optische Veränderungen. Hier als Beispiel die Verpackungskartons von Radioröhren. Man kann gut den Zeitgeschmack im Wandel der Zeit erkennen. ... mehr zum Thema Röhrenkartons.
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Anti-Design-Geräte, No name - Produkte Über Geschmack lässt sich (nicht) streiten. Was dem Einen gefällt, entsetzt den Anderen. Deshalb ist die folgene Absatz sehr subjektiv:
Mitte der achtziger Jahre kamen sehr viele Geräte (insbesondere Henkelware) im Bereich Radio, Cassetten-Recorder, Radio-Recorder, Ghetto-Blaster, Hifi-Anlagen, Uhrenradios, usw (zumeist aus Fernost) auf den Markt, die "fürchterlich" aussahen. Das typische schwarze oder dunkelgraue Aussehen, fast austauschbar zwischen den Firmen zeigte deutlich die möglichst billige Produktionsweise. Liebloses Design.
Immer mehr scheinbare neue Markennamen tauchten auf, die aber oft nur in Wirklichkeit Vertriebsfirmen und Importfirmen waren. Solche Geräte werden kaum echte Sammlerstücke werden können, weil sie vom Design her nicht "leben".
Die nächste Eskalationsstufe beim Design waren die Ghetto-Blaster mit ihrem zum Teil skurilen Aussehen. Sie erinnerten teilweise an Kampfroboter aus Science Fiction Filmen. Alles rund und bunt und deutlich!
Es waren schon die Jahre der behaupteten Ausgangsleistungen von mehr als 100 Watt. Ha, ha! Jedenfalls kam es darauf an, möglischst viel Bass-Bumms zu erzeugen. Allerdings kann es sein, dass diese (durchaus phantasievollen) Modelle Sammelobjekte werden oder schon sind.
Retro-Design: In den letzten beiden Jahrzehnten hat sich eine Retro-Design-Richtung entwickelt, die neue Geräte im nachempfundenen Design anbietet. Dabei gibt es durchaus ernsthafte Nachbildungs-Antrengungen, aber auch zum Teil skurile Produkte.
Von kleinen Transistor-Radios bis zu großen Tischpultradios reicht das Angebot. Firmen, wie z.B. TEAC, Soundmaster und Ricatech stellten diverse Retro-Geräte her, die zum Teil recht gelungen sind, allerdings ein wenig auf den amerikanischen Geschmack ausgerichtet sind.
Philips zeigt mit dem "ORT 7500 Radio" ein (so meine ich) gelungenes Retro-Radio.
Die iPod-Welt Vielmehr als es der Philips Cassetten-Recoder von 1963 mit der compact Cassette oder der Sony Walkman (1979) konnte, hat Apple mit dem iPod (auch dem iPhone und i-Pad) geschafft, einen Quasi-Marktstandard in der Medien-Unterhaltungselektronik zu schaffen, Respekt.
Typisch in vielen Haushalten sind die Abspielstationen geworden. Der kleine iPod wird in den Docking-Slot gesteckt und schon ist der Raum erfüllt von dem MP3-Klängen. das Angebot der Abspielstationen ist schon fast unübersichtlich. Das Design die vielen Geräte geht von einfallslos bis genial!
Dank an "Apollo" aus dem WGF für Hinweis zu Braun SK4 / SK55 und an "Airwaves" für weitere Hinweise, ebenfalls aus dem WGF und an "Antennow" aus dem WGF für Hinweise zu Prof. Kersting.
Quellenangaben: (1) Zeitschrift "Deutsches Technikmuseum Berlin", Heft 1 / 2019, Seiten ab 11.
(C) Copyright Rainer Steinführ, Berlin. 16.10.2012 / 30.10.2021 |
Loewe OE333 (Typ 1)
Kathedralen-Radio
Nora W200L (Typ 5)
Graetz 51W (Typ 3)
Philips Philetta 50 (Typ 3)
Nora Picco (Typ 11)
Nordmende Mambino (Typ 11)
Musiktruhe 50' iger Jahre,
Musiktruhe 60' ger Jahre. (Typ 6)
Telefunken Opus Studio 2650 (Typ 7)
. Braun SK 55,"Schneewittchensarg" Variante. Designer: Hans Gugelot und Dieter Rams (Typ 8)
Philips Antoniette (Typ 11)
. Imperial Sweet Clock R27 1967
. Saba Freudenstadt Skandinavische Linie (Typ 3)
HiFi-Tower (Typ 9)
Lautsprecher (Typ 10)
(Typ 10)
Plattenspieler
Pop Art Design.
Elac RD100 Pop Art
No Name Design:
Ghetto-Blaster
iPod Docking Station
Skuriles Retro-Design von 1997
Retro-Design von Soundmaster NR965CD, 2009.
Röhrenkarton von der Radio AG (DS Loewe) (Foto von "Walterh" aus dem WGF) |
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