Online seit 1998. Letzte Bearbeitung: 21.04.2020
Vor dem Öffnen von Geräten lesen Sie unbedingt diese Sicherheitshinweise. Die Tipps sind nicht thematisch geordnet, sondern zeitlich nach Erstellungsdatum. Vorbemerkung: Die folgenden Hinweise (insbesondere der Geräte-Gehäuse) stellen "kleine" Lösungen vor. Es gibt Spezialisten, die Holzgehäuse (aber auch Chassis-Aufbauten) total sanieren. Dabei werden entweder Funiere überholt oder ersetzt oder aber Beizungen und Lackierungen abgetragen, sowie Oberflächen geschliffen, gebeizt, lackiert. Auch die Naßbehandlung vom Chassis mit allen Bauteilen gibt es. Dabei werden auch gern die Bauteile enfernt, behandelt und wieder montiert. Es gibt Restaurateure die einen Zustand des Geräts herstellen, der besser als der Originalzustand zum Zeitpunkts des Baues des Geräts ist. In Sammlerkreisen wird das mit pro und contra diskutert.
Das sind aber Arbeiten für wirkliche Fachleute auf diesem Gebiet. Hobby-Restaurateuren ohne entsprechende Praxis rate ich von diesen Aktivitäten eher ab.
Alle Tipps und Hinweise erfolgen nach bestem Wissen, trotzdem geschieht die Anwendung auf eigene Gefahr!
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Bakelit-Abplatzungen. Behandlung mit Hartwachs, Holzkitt.
Holz, Plastik, Bakelit: Es gibt mehre Behandlungs-Möglichkeiten, eine EINFACHE ist die Verwendung von Möbelreparatur-Hartwachs. Dieses Wachs gibt es in den klassischen Holzfarben und in weiss und schwarz in Baufachmärkten. Dieses Wachs läßt sich deutlich "handwarm" (40-50 Grad) plastellieren und wird auf die Störstelle aufgetragen und mit einem Plastik-Messer (Spatel, als Zubehör zum Wachs lieferbar) angestrichen und so geglättet, dass die Störstelle verschwindet. Natürlich ist das Wachs nicht steinart und kann durch Begreifen auch wieder verformt werden, also nach der Restaurierung ist etwas vorsichtiger Umgang angesagt.
Etwas üben zum Anfang, bald geht das gut von der Hand. Natürlich ist diese reparierte Stelle dann nicht hochbelastbar, aber für die meisten Stellen, wo man nicht zum Tragen des Gerätes anfassen muß, geht das sehr gut.
Kleine Risse, kleine Abpltzungen im Bakelit: Mit schwarzen Wachs können Sie auch kleine Bakelit-Stellen ausbessern. Weiter ist es möglich (mit einiger Übung), zwei Wachssorten des angewärmten Wachses zu verkneten, sodaß eine Marmorierung oder Funierstruktur von Struktur-Holz nachempfunden werden kann. Tiefere Störstellen lassen sich leichter behandeln, als reine (und damit dünnere) Furnier-Störstellen.
Holz: An Stellen, die widerstandsfähiger sein müssen (untere Ecken) kann auch versucht werden (insbesondere bei größeren Störstellen), mit Holzkitt zu füllen. Nach dem Austrocknen dann glattziehen (Feinsandpapier und bei Geschick in diesen Dingen die Übergangsstellen mit Restaurier-Hobel angleichen). Bei Sandpapier ist es kritisch, nicht das Furnier zu beschädigen. Nun kann eventuell Beize (sorgfältig) auf die Stelle aufgebracht werden und / oder mit Restaurier-Filzschreibern die richtige Farbe (auch in Furnier-Strukturen) aufgemalt werden.
Diese Hobby-Möglichkeiten haben natürlich ihre Grenzen. Insbesondere größere Furnier-Abplatzungen oder Hochhebungen (auch bei Wasserschäden) sind so nur bedingt zu restaurieren. Hier ist nachzudenken, ob nicht mit dem Skalpell oder einem Teppichmesser sauber ausgeschnitten werden muß, um Ersatz-Funier aufzubringen. Hier gibt es das Problem der richtigen Ersatzfurniere, deren Faser-Struktur NIE exakt zum Restfurnier paßt..
Teuere und wertvolle Radio-Oldtimer sollten vielleicht besser einem gewerblichen Möbel-Restaurator vorgestellt werden. Nur so kann bei solchen Geräten der Sammlerwert erhalten werden!
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Antwort: Ich vermute, das Teil das sich gelöst hat ist die Oberseite des Gehäuses. Na, ich würde das mit Holzkaltleim (z.B. Ponal) kleben, dabei gut fixieren und einige Stunden abbinden lassen. Überstehenden Leim schnell abwischen. Patex ist hier weniger gut geeignet
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Antwort: Eine interessante Frage. Soll man den Netzanschluß original belassen oder nicht. Ich kann da keine abschließende Antwort geben. Jedenfalls mache ich, wenn möglich, folgendes: Ich verwende einen Steckdosen-Adapter (so als Tischsteckdose) der alten Nicht-Schuko-Norm (Auf Trödelmärkten noch beschaffbar). Dieser Adapter hat ein Kabel mit Schuko-Stecker. Um hier im Forum Ermahnungen aus dem Weg zu gehen, weise ich darauf hin, daß ich dann das Ganze über einen Trenntrafo betreibe. Es ist rechtlich (im Fall eines resultierenden Stromschlages) bedenklich, ein Radio mit Metall-Teilen-Anschluß nach ausserhalb des Gerätes ohne Schuko an eine Schukodose anzuschließen. Da hilft dann der Trenntrafo oder hilfsweise eine Fehlerstrom-Sicherung. Zusammenfassung: Eigentlich möchte ich den Tipp mit dem Adapater nicht geben.
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Antwort: Zuerst prüfen, ob keine lebenden Holzwürmer im Holz sind: ... mehr zu Holzwurm-Befall
Auch hier kann der Restaurierungs-Hartwachs in der passenden Holzfarbe gut helfen. Eine ganz kleine Menge erwärmen und in die Löcher füllen. Mit dem Plastikspatel glattziehen. Überflüssige Reste mit einem Tuch wegwischen. Fertig. Oft geht das als Kompromiß auch bei dunkleren Hochglanzflächen.
Es geht aber auch mit Holzkitt, den es auch in einigen Holzfarbtönen gibt. Man kann aufgetragenen Holzkitt mit einem Nagel etwas in die Löcher drücken, dann glätten, abbinden lassen. Gerade bei hellen Hölzern fallen aber die behandelten Stellen u.u. auf. Man muss hier überlegen, ob die Holzoberfläche nicht saniert werden sollte (abschleifen, beizen, lackieren, usw.). Auch eine Neufurnierung ist gegebenfalls angesagt.
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Antwort: Das geht gut mit Holzkaltleim, z.B. Ponal. Während des Abbindens des Leims stabil die Teile aneinander fixieren, und alsbald überstehenden Leim abwischen. Einen Neckermann-Volksempfänger gibt es nicht. Mehr zu Volksempfängern hier.
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Ich habe gute Erfahrungen mit Clou Fernol (hell oder dunkel in Relation zum verwendeten Holztyp und Farbton) gemacht. Dieses Mittel kann sogar leichte Kratzer kaschieren. Aber das ist wirklich nur ein Beispiel, es gibt andere gleich gut geeignete Mittel. Bitte bei der Beschaffung darauf achten, dass die Mittel zu Holz passen. Hochglanzmittel nicht für offene unlackierte Oberflächen, Teak muss mit speziellen Ölen behandelt werden. Schellack ebenfalls. Auf den Unterschied Möbelreinigung, Möbelpulitur, Möbelpflege achten.
Nur wenig Mittel auftragen, bei Maserung immer nur in Maserungsrichtung wischen. Die Anleitung hinsichlich der Einwirkzeit und des Nachpolierens beachten. Nicht mit Möbel-Beizmittel verwechseln!
Frage: Meine Radios mit Hochglanzlack habe ich mit einer Kombi-Reinigungs-Politur behandelt. Das Ergebnis ist auch beeindruckend: Spiegelblank. Aber so nach 5 - 10 Tagen ist der Glanz weg und es wird etwas stumpf. Wenn ich aber einfach nachpoliere, ist der Glanz wieder da. Nach einigen Tagen wieder stumpf und so weiter. Habe ich da das falsche Mittel?
Antwort: Ich habe festgestellt, daß die Kombi-Mittel sehr sparsam aufgebracht werden müssen, sonst kann genau das passieren, was beschrieben wurde. Sicherheithalber mit einem saugendem Tuch vor dem Politurwischen möglichst viel von der Flüssigkeit wieder entfernen.
Frage: Kann ich Bohnerwachs oder Autopolitur verwenden?
Antwort: Jein. Es gibt Berichte, dass zumindest Autopolitur gehen soll. Ich bin da eher skeptisch, Bohnerwachs würde ich grundsätzlich nicht verwenden.
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7) Skalenscheiben.
--- a) Glasbruch, --- b) Glas kleben, --- c) Glas / Plastik reinigen.
Antwort: Schlimm und halb so schlimm. Grund zur Panik besteht nicht. Es muß nur das Richtige getan werden. Mit dem richtigen Kleber, dessen Lichtbrechungsindex ähnlich dem des Glases ist, können gute Ergebnisse erzielt werden. Zuerst sofort Glasabbruchteile sichern, falls solche Abruchfragmente entstanden sind.
Nehmen Sie jedes Wort der Handlungsanweisung ernst und halten sich daran! Schätzen Sie sich selbst als Grobmotoriker ein, lassen sie die Finger vom Klebeprojekt!
Zuvor der Hinweis: Die gerade zerbrochene Skalenscheibe ist KEIN TESTOBJEKT für den ersten Versuch Glas zu kleben. DAS GEHT SCHIEF! Wer noch keine Erfahrung mit Glaskleben gemacht hat, MUSS zuerst mit einer normalen zerbrochenen Fensterglasscheibe üben!
Insbesondere beim Üben die Klebstoffmenge erlernen, die nötig ist. Überstehenden Klebstoff vermeiden. Denken Sie daran, dass sich auch eine dünne Klebschicht (die nicht die gesamte Bruchbreite ausfüllt) beim Andrücken breit drückt.
Am Beispiel UHU Glas -Kleber oder Loctite Superkleber Glas: Beides mit UV-Licht-Aushärter (Bei anderen Produkten auf UV-Aushärtung und spätere UV-Beständigkeit achten):
Ich empfehle keine Sekundenkleber, die an der Luftfeuchtigkeit aushärten (Cyanacrylat-Basis), da diese sich etwas verfärben könnten und vielleicht auch nicht langzeitstabil sind. Keine Silikonkleber. Keine Porzellankleber. Keine Alleskleber. Keine Zwei-Komponenten-Kleber. Kein "Wasserglas".
ad c) Reinigung: Skalenscheiben können aus Glas oder Plastik (Plaste) sein. Fast immer ist die Beschriftung von hinten aufgedruckt. Diese Bedruckung kann sehr sehr empfindlich auf Reinigungsversuche reagieren. Schon leichteste Befeuchtung mit Wasser, Glassprühreinigern, usw, kann die Bedruckung lösen / zerstören.
Auch wenn nur die Vorderseite gereinigt wird, kann Reinigungsmittel auf die Rückseite gelangen und Schaden anrichten. An der Vorderseite nur mit geringstem Einsatz von Reinigungsmitteln arbeiten.
Das Reinigen der Rückseite ist fast ein Tabu, nur bei völlig verdreckten Rückseiten Versuche unternehmen und dann auch nur wenn an einer kleinen Randstelle ein Testversuch erfolgte.
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Es hatl auch Radios mit Schellack gegeben, aber zumeist wurden wohl Nitrolacke und Kunststofflacke eingesetzt. Bevor man sich an die Bearbeitung von Lacken macht, sollte mit der Schellackprobe geklärt werden, ob Oberflächen eines Gerätes aus Schellack sind.
Besonders kritisch ist es, wenn nur ein Teil des Gehäuses nachgearbeitet werden soll. Zu schnell wird man den Unterschied des Originallacks zum Nachbeserungslack sehen. Die Haar-Risse traten bei Schellack weniger auf.
Wie dem auch sei, ein wirklich funktionierendes Riss-Füllmittel, das dann auch nicht in die Holzschicht durch den Riss eindringt und das Holz quellen lässt und gleichzeitig die Rissstelle glatt ausfüllt und das auch dauerhaft macht und und dann auch noch lange am Ort verbleibt, gibt es nicht.
Es bleibt eigentlich nur die Anlösung des Lacks mit dem richtigen Lösungsmittel mit gleichzeitiger Bearbeitung der angelösten Oberfläche mit Schleif- und Poliermitteln. Oder aber der komplette Neuaufbau der Lackschicht, gegebenenfalls mit Schleifen und Polieren. Risikoreich ist auch der eventuelle der Verlust der Beizung, falls nicht ungebeiztes Original-Funier verwendet wurde.
Das ist aber eine Arbeit, die Erfahrung im Umgang mit Holzoberfläche-Lackierung voraussetzt. Der erste Versuch geht bestimmt schief. Einfach Lack runter, neuer Lack rauf, funktioniert nicht. Auch ich traue mir aus mangelnder Erfahrung das nicht zu. 3 Versuche haben bei mir kein befriedigendes Resultat gebracht. Wer sich durch Versuche an die Lackierung herangearbeitet hat, mag da Erfolge haben, aber das ist keine Aufgabe die sofort gute Ergebnisse haben wird. Ich kenne einen Sammler, der diese Nachlackierung perfekt beherrscht, aber er hat dafür auch so an die 10 Versuche gebraucht. Übung macht den Meister.
Überhaupt ergibt sich die Frage, ob die Haar-Risse beseitigt werden müssen. Ist ein altes Radio nicht mit seiner erkennbaren "Lebenszeit" akzeptabel? Ist eine Nachlackierung nur aus diesem Grund eine Verfälschung? Ich weiß, das kann man so oder so sehen.
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Frage: Wenn noch Holzwürmer in Radiogehäusen leben, sollten die vor einer Sanierung vernichtet werden. Wie geht das am besten ohne Chemie?
Temperaturen über 40 Grad Celsius (besser über 50 Grad Celsius) die über Stunden herrschen, töten Holzwürmer ab. So kann man das Gehäuse (ohne Chassis) im Hochsommer einige Stunden in ein in der prallen Sonne parkendes Auto lagern. Bei Südlage eines Balkons geht das im Hochsommer bei direkter Sonnenbestrahlung ebenfalls, wenn über Stunden die oben erwähnten Temperaturen erreicht werden. Kleinere Gerätegehäuse, die in einen Backofen passen, können dort auch bei 50-60 Grad eine Stunde erwärmt werden. Vorher mit einem Thermometer (das diesen Temperaturbereich erfassen kann) testen, ob die 50 Grad stabil erreicht werden. Keinesfalls darf die Temperatur höher als 60 Grad sein, da sonst Gehäuse beschädigt werden könnten!
Das Einspritzen von chemischen Bekämpfungsmitteln in die Bohrkanäle ist nicht 100 % sicher, da das Mittel u.u. nicht weit genug eindringt.
Es wird immer wieder mal von Platzierungen in der Kühltruhe geprochen, ich habe damit keine Erfahrungen gemacht. Ich würde dabei aber empfehlen, das Gehäuse (wenn es denn in die Truhe passt) komplett in eine Folie einzulegen, um das Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern.
Wie kann ich die Löcher beseitigen? ... mehr
Starker Holzwurmbefall Foto von "WoHo", Wolfgang aus dem Wumpus-Gollum-Forum
Vom Wurm ausgeworfenes "Sägemehl". Foto von "WoHo", Wolfgang aus dem Wumpus-Gollum-Forum
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Ist ein bestimmter Klebstoff geeiget? Sie können zumindest bei einem unbekannten Plastik-Material feststellen, ob ein vorhandener Klebstoff wirksam ist: Plazieren Sie einen kleinen Tropfen des Klebstoffes auf eine vorher fettfrei (wichtig) gemachte und nicht störende Stelle des zu verklebenden Kunststoffes. Lassen Sie den Klebstoff 24 Stunden antrocknen. Versuchen Sie nun, den Klebstofftropfen vom Plastik mit einem Messer wieder zu entfernen. Gelingt das nicht, ist der Klebstoff geeignet. Hier in Deutschland habe ich gute Erfahrungen z.B. mit "Uhu allplast" gemacht. Natürlich sind aber auch andere Klebstoffe auch geeignet.
Trotzdem muss man sagen: Nicht immer kann man mit Hobby-Mitteln das verwendete Material bestimmen und den RICHTIGEN Kleber zuordnen, beim Kleben bleibt das Restrisiko, dass die Klebestelle nicht dauerhaft halten wird.
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Auch einige Zweikomponenten-Kleber sind geeignet. Auch hier gilt, Klebestellen gut entfetten, Kleber gleichmäßig anrühren, dünn auftragen (sodaß keine Überquellungen entstehen) und ebenfalls lange fixieren. Einige dieser Kleber können auch eingefärbt werden, z.B. mit Bakelitstaub (Abrieb).
Es gelingt eigentlich nie, die Bruchstelle unsichtbar zu machen, sorgfältiges dünnes Klebstoffaufbringen hilft ein wenig.
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Das hat aber alles seine Grenzen. Ich verstehe natürlich, dass man sein Radio in einen guten Zustand bringen und halten will. Zu dieser Zustandsverbesserung zählt auch die Reinigung des Gerätes innen und aussen. Aber es gibt hier gewisse Gefahren: Man kann leider auch Bauteile und Gehäuse kaputt-reinigen.
Beispiele, was man NICHT machen sollte:
* = Besonders starke Verschmutzungen auf dem Chassis (dunkle Fett/Staub-Verklebungen) können aber durchaus mit etwas Wasser und Geschirrspülmittel eng begrenzt - so dass kein Wasser in Bauteile (z.B. ZF-Filter, Trafos, usw) eindringen kann - mit einem Tuch oder Q-Tipps angegangen werden. Immer sofort die Umgebung der Reinigungsstelle nachtrocknen. Keine agressiven Haushaltsreiniger. Es gibt Spezialisten, die komplette Chassis-Einheiten mit fließendem Wasser reinigen, ich rate davon ab, aber wer genau weiss, was er da macht, kann so handeln, wenn er das richtige Trocknen beherrscht.
Plastikoberflächen reinigen:
Viele Radios , insbesondere auch Kofferradios mit harter / glatter Plastikoberfläche, aber auch mit genoppten Kunstlederüberzug, "vergilben" über die Jahre. Man kann in gewissen Grenzen die Vergilbungen reduzieren.
Geeignet sein können folgende Mittel (aber vor Anwendung den ACHTUNG-Vermerk * lesen):
* = ACHTUNG: Vor einer endgültigen Anwendung irgendeines Mittels bitte immer an einer möglichst unauffälligen und kleinen Fläche des Geräts einen Test machen und dann einige Tage abwarten, ob sich die Oberfläche negativ verändert hat. Kunstleder-Überzüge sind u.U. empfindlicher bei der Reinigung. |
Hin und wieder wird bei leicht stumpf gewordenen Bakelit-Oberflächen Auto-Politur empfohlen. Es gibt aber bei Bakelit das grundsätzliche Problem, daß echter Hochglanz nur bei der Heisspressung während der Produktion entsteht. Polieren kann man später nur, wenn von dieser dünnen Heiss-Schicht noch was übrig ist. Ist diese Schicht weg , bekommt man keine echte Hochglanzschicht mehr hin, man kann da schleifen und / oder polieren, solange man will, es geht nicht.
Bei vielen Geräten sind im Lauf der Jahrzehnte Schuhputzmittel oder Bohnerwachs aufgebracht worden. Solche Schichten bekommt man vorsichtig herunter. Solange die dünne bei der Herstellung entstandene Schicht (Heisspressung) noch da ist, kommt zumeist auch wieder der echte Hochglanz wieder zum Vorschein.
Kleben von Bakelit wird hier beschrieben.
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Deshalb hier nachfolgend ein paar Tipps zur Restaurierung alter Bauteile in Schrift und Bild. Bild 1: Das "Opfer". Ein Elko von 15µF am Messgerät. Die Anzeige spricht für sich:
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Geht es darum das gesamte Gerät optisch wie neu zu machen?
Hier haben sich bei den Sammlern zwei generelle Sichtweisen gebildet: 1. Sowenig wie möglich machen. Dem Gerät soll man durchaus seine Vergangenheit ansehen. Zerissene Bespannungen, defekte Skalenscheiben müssen ersetzt werden, fehlende Bedienelemente ebenfalls. Das Gehäuse muss gereinigt und u.U. nachpoliert werden. Kleine Kratzer und Dellen sind hinzunehmen. Das Gerät soll alle inneren Bauteile haben. Die Rückwand muss vorhanden sein, das Netzkabel ebenfalls. Das Chassis muss gereinigt werden (Staubentfernung). Das Gerät soll spielbereit sein. Das Gerät braucht nicht spielbereit sein.
2. Das Gerät sollte möglichst dem Auslieferstand als Neugerät angenährt werden. Das Gehäuse muss notfalls abgeschliffen und völlig aufgearbeit werden. Der Bespannstoff muss neu sein. Das Innere ist völlig staubfrei zu machen, jegliche Fettablagerungen muss weg, das Chassismetall muss frisch aussehen. Das Gerät muss spielbereit sein.
Für beide Strategie-Wege gibt es sicher Freunde. Ich selber versuche für jedes Gerät passende Mischstufen zwischen beiden Wegen zu finden. Es ist auch zu bedenken, dass sich der Wiederverkaufswert des Sammlerstückes deutlich ändern kann, wenn zuviel oder zuwenig gemacht wird.
Generell versuche ich Gehäuse nur mit milden Mitteln zu sanieren. Eine völlige Neulackierung sollte nur die absolute Ausnahme sein, wenn es nicht anders geht.
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Skalenrad und Wellenbereiche: Die rote Skala ist für Langwelle, die weisse Skala für Mittelwelle. Mit dem Drehen des Skalenrades wird automatisch von Langwelle auf Mittelwelle (an der Stelle, wo rot nach weiss wechselt) umgeschaltet.
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Durch Feuchtigkeitseinwirkung können sich Rückwände verbiegen (wellen). Das läßt sich duch erneutes, aber kontrolliertes Durchfeuchten mit anschliessender Gewichtsauflage korrigieren. Diese Durchfeuchtung soll feucht aber nicht naß stattfinden, am besten Haushaltssaugpapier anfeuchten und auf die Rückwand von der Innenseite auflegen. Das einige Stunden oder Tage aufrechterhalten, bis die Pappe eine gewisse leichte Weichheit erhält.
Damit bei der Gewichtsauflage-Einwirkzeit keine Staunäße entstehen kann (Schimmelbildung), sollte man die Rückwand auf eine ebene Fläche legen, die sich aber nicht mit der Rückwand verkleben wird oder Farben überträgt. Außenseite nach unten. Oben auf legt man kleine Holzleisten so nebeneinander, daß von Leiste zu Leiste ein Abstand von 0,5 cm entsteht. So kommt während der Tage des Geradepressens genügend Luft an die Pappe. Das Auflagegewicht soll nicht zu groß sein, das sich sonst die Leisten in die angefeuchtete Pappe eindrücken könnten. Das Gewicht muß nicht sofort die Pappe plandrücken!
Wenn eine Rückwand fehlt oder nicht mehr beschaffbar ist, kann diese zur Not auch aus sehr dicker schwarzer Pappe oder dünnem Sperrholz hergestellt werden. Ganz wichtig: Es müssen genügend Löcher eingebracht werden. Eine Fleissaufgabe. Ca 75 Prozent der Fläche sollte aus Luftlöchern von ca 4-6 mm bestehen, die notwendigen Großlöcher für die Anschlüsse müssen an den richtigen Stellen angebracht werden, ebenfalls für Schrauben.
Die Lüftung durch Kaminwirkung MUSS SICHERGESTELLT sein. Dunkles Anstreichen ist sinnvoll. Ein kleiner Zettel mit der Geräte-Bezeichnung, den Stromnetzspannungen und Typ (AC / DC) und einem Warnhinweis (Gerät nich von Laien öffnen) sollte angebracht werden.
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Jedenfalls sollte vor Lacknachbesserung oder Neuaufbau die Schellackprobe gemacht werden:
Schellack ist Spiritus-löslich. Wegen des handwerklichen Aufwands un der notwendigen Geschicklichkeit, sollte eine Entfernung des Schellacks und die Neuaufbringung das letzte Mittel der Wahl sein. Wer das noch nie gemacht hat, sollte zuerst an einem Probeholz testen! Weitere Details dazu hier.
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Die Reinigung, Pflege, Reparatur und Ersetzung wird im Wumpus-Kompendium hier beschrieben.
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Holzoberflächen von Radios wurden oft mit einem Hochglanzüberzug versehen. In diese Hochglanzoberfächen kamen leicht Beschädigungen, insbesondere Kratzer und Flecken (Alkohol, Wasser) hinein. Hauptsächlich wurden dafür Schellacke, Nitrolacke und Kunstharzlacke verwendet.
Schellack: Aufwändig aufzutragen und zu polieren. Löst sich Spiritus und Alkohol an. Deshalb gibt es auch bei diesen Lacken recht leicht Glasränder (von Gläsern, die Alkohol abtropften). Wurde hauptsächlich in den zwanziger und (bedingt) in den dreissiger Jahren in der Radio-Industrie verwendet. Mehr dazu siehe hier. Schellack sollte nicht mit Autopolitur oder Glasreiniger behandelt werden. Schellack nachpolieren ist fast eine Wissenschaft und auch eine aufwändige Prozedur. Von einer fertigen Schellackpolitur als Flüssigkeit zum einfachen Auftragen rate ich ab. Aber wichtig. Es gibt nur relativ wenig Radios, die eine Schellackoberfläche haben.
Nitrolack: Ein Lacktyp, der ab ca. Ende der zwanziger Jahre bis weit in die fünfziger Jahre auch in der Radiogehäuseindustrie genutzt wurde. Anlösbar mit Nitroverdünnung. Wird u.u. auch mit Alkohol angelöst, aber kaum von Spiritus. Deshalb gibt es auch bei diesen Lacken recht leicht Glasränder (von Gläsern, die Alkohol abtropften). Nitrolack sollte nicht mit Autopolitur behandelt werden.
Kunstharzlack: Ab ca Mitte der fünfziger Jahre wurden auch die Nitrolacke von den "echten" Kunstharzlacken abgelöst, wobei der
Begriff Kunstharzlack eigentlich ein Oberbegriff für diverse Varianten der Zusammensetzung ist. Diese Lacke verwenden eigene Lösungsmittel. Echte Kunstharzlacke sind nicht so alkohol-empfindlich und lassen sich sogar mit Autopolituren behandeln.
Nitrolack und andere Kunstharzlacke lassen sich nicht so einfach unterscheiden. Also bei Unsicherheit keine Autopolitur nutzen. |
In Normalfall nicht notwendig, aber trotzdem wird diese Frage immer mal wieder gestellt: Kann man Löcher in Bakelit bohren? Ja, das geht, wenn man einige Dinge beachtet. Zuerst: Nur spezielle Bohrer verwenden, die auch für Bakelit geeignet ist.
Solche Bohrer haben einen geeigneten Bohrflächenwinkel und auch die Schneidschnecke ist angepasst. Auf die Hinweise zum Produkt achten. Generell: Nicht zu schnell bohren, am besten eine Standbohrmaschine mit Regelung verwenden. Vielleicht auch mit kleinem Durchmesser vorbohren. Und vor allem: Nicht vorher ankörnen! Nicht hohen Pressdruck anwenden, die Materialfläche darf nicht durch Drück überbelastet werden. |
Zum Inhaltsverzeichnis "Restaurierungen"
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