1998 / 12.02.2019
Die Firma Loewe und ihre Mehrfachröhren
Die Berliner Firma (Firmen) Loewe (Radio A.G. / D.S. Loewe, (Radiophon, Radioresonanz) der Loewe-Brüder Sigmund und David Loewe baute ab 1926 Mehrfach-Röhren mit zwei oder drei Systemen und Widerständen und Kondensatoren in einem Glaskolben (siehe Auflistung weiter unten). Firmenorte damals: Zuerst in der Niedstr. 5 in Berlin Friedenau, dann in Berlin Steglitz (Lankwitz) Wiesenstr. 10.
Die erste dieser Mehrfachröhren, die 3NF hatte drei Trioden, vier Widerstände und zwei Kondensatoren integriert. Damit konnte ein kompletter Empfänger (nur das Schwingkreissystem und die Stromversorgung waren extern) realisiert werden. Insgesamt damalige High Tech vom Feinsten!
An der Weiterentwicklung hin zur Markteinführung, der schon zuvor von Loewe patentierten Mehrfachröhren, war der damals noch sehr junge Manfred von Ardenne beteiligt. Von Ardenne entwickelte später auch das elektronische Fernsehen mit (um 1931).
Diese Röhren sind heute schon relativ selten, obwohl z.B. die 3 NF damals über eine Million mal gebaut worden sein soll. Hier ein Foto des Empfängers OE333, der mit einer 3NF bestückt ist. Mehr Informationen über Herrn Loewe und Herrn von Ardenne, den Konstrukteuren der 3NF.
Einige Zeit nach der Markteinführung wurden die Bauteile einzeln innerhalb der Röhre in einem separaten Glaskolben untergebracht. So wurde verhindert, dass die Bauteile das Vakuum durch Ausgasungen "vergifteten" (Silit-Widerstände waren hier beispielsweise kritisch). Schaltbild (Sockelblick von oben mit OE333) der 3NF.
Die Mehrfachröhre 3NF mit drei Trioden (Dreipolröhren) , zwei Kondensatoren und vier Widerständen kann durchaus als "erster elektronischer Schaltkreis (IC) betrachtet werden. Technisch erforderlich war allerdings das Schaltungskonzept der Widerstandskopplung. Es war damals nicht unüblich, Verstärkerstufen per Transformatorkopplung zu verbinden. So konnte eine relativ hohe Stufenverstärkung bei akzeptablen Frequenzgang erreicht werden.
Bei einer Mehrfachröhre ging das so nicht (Trafos in die Röhre einbauen oder zusätzliche Leitungen nach draussen ein "no go").
Deshalb wurden die Stufen über die Arbeitswiderstände der Röhren kapazitiv gekoppelt.
<-- links: Anodenbatterie für OE333 (Holz)
Diese komplexen Röhren waren relativ stoßempfindlich. Deshalb wurden sie in speziellen starken Kartons gelagert, in denen die Röhren federnd aufgehängt wurden. Mein Onkel Willi berichtete mir, daß man damals defekte Röhren zu Loewe bringen konnte, um Heizfäden ersetzen zu lassen.
Mit ein Grund für die Mehrfachröhren mag in den damaligen Lizenz-Patent-Vorgaben für Röhren und Schaltungskonzepte durch Telefunken (auch Siemens und AEG) gelegen haben. Die Mehrfachröhren reduzierten wohl diese Lizenzkosten.
Im Laufe der Jahre brachte Loewe eine ganze Serie von Mehrfachröhren heraus, die fast ausschließlich in Loewe-Geräten verwendet wurden. Letztlich haben sich diese Mehrfachröhren (teilweise mit zusätzlichen passiven Bauelementen) nicht am Markt durchgesetzt. So waren diese Mehrfach-Röhren fest mit Loewe-Radios verbunden. Die Verbundröhren engten eben auch den Gestaltungsraum der Radio-Entwicklungs-Ingenieure etwas ein.
Achtung: Leider ist es so, dass einige historische Sockelschaltbilder aus der Literatur (einschließlich von Angaben durch Loewe selbst) der Loewe-Mehrfachröhren fehlerhaft sind (oder zumindest nicht immer angeben, ob das Sockelbild der Röhren von unten oder oben zu betrachten ist). Also bitte immer genau auf die jeweils erwähnte Sicht ("von unten" / "von oben") achten.
Die Heizungen sind empfindlich gegen Überspannung! Das gilt auch insbesondere beim Einschaltstromstoß.
Die Nachfolger der 3NF waren: 3NF7, RNF7, 3NFB (3NF Batt), 3NFNet, 3NFW, 3NFk, 3NFL
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Röhre |
Aufbau |
2HF Die "alte" Bauform mit Raumladegitter:
Beide Fotos von Wolfgang Holtmann
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Beispielweise eingesetzt im Loewe Fernempfänger 2H3N von 1927.
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2HF (neu) -->
Für zweistufige aperiodische Hochfrequenz-Verstärker.
Es gab die 2HF in zwei Ausführungen:
Zuerst wurde die 2HF als Raumladegitter-Doppel-Tetroden-System-Röhre angeboten. Nach einiger Zeit wurde die Doppelröhre technisch verändert, in dem das Heizermaterial verändert und damit auch eine leistungsstärkere Trioden-Form genutzt werden konnte.
Die Röhre hat 6 Anschlüsse.
Schaltbild der Tetrodenversion (1, alt) mit Blick von oben.
Schaltbild der Triodenversion (2, neu) mit Blick von oben.
* = Dank an "WoHo", Wolfgang aus dem WGF für Informationen. |
2HMD
Die Röhre hat 8 Anschlüsse.
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Einsatz als Misch- / Oszillator-Stufe.
Sockelschaltbild. Silber- oder schwarzfarbende Abschirmung.
Es hat wohl Exemplare ohne Schirmung gegeben.
Eingebaut im Thule WL:
Vorstufen-Superhet-Empfänger. Die 2HMD wurde als Mischer / Oszillator genutzt.
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2NF |
Es gibt unterschiedliche Sockelbeschaltungen.
Zum Aufbau eines 2-Stufen NF-Verstärkers.
Eingebaut u.a. im Pantophone 550 (Quelle: E.Erb)
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Bachten Sie bei den folgenden 3NF-Varianten die Unterschiede beim Aufbau der Heizfäden. Serienheizung, kombinierte Serienheizung / Parallelheizung, Direktheizung / Indirektheizung (auch kombiniert). Trotzdem soll an den Außen-Heizkontakten immer 4 Volt anliegen:
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3NF (1. Serie)
G1: Gitter zum Schwingkreis. G3: Endröhre. A1/2 Anodenspannung für Tr1 / Tr2. Anode 3: Endröhre. (Dieses Sockelbild wurde an Hand einer Detailbetrachtung meiner 3NF gezeichnet)
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Bedienungsanleitung des OE333 als PDF-Datei (wird auf getrennter Seite angezeigt)
Im Katalog von Radio-Quelle, Leipzig 1927 wurde die 3NF für 25,25 RM angeboten.
Schaltbild des OE333 in Holzgehäuse * mit 3NF:
* = Die Schaltung der Holzgehäuse-Variante unterscheidet sich von der Bakelit-Variante |
1926. Die Röhre hat keine Außenabschirung. So kann das Innere der Röhre gut betrachtet werden.
Die Röhre hat 6 Anschlüsse.
Röhre des legendären Ortsempfängers OE333 (siehe hier Details):
1926 / 1927 Ortsempfänger OE333 in Holz und Bakelit.
Siehe weitere Details zum eventuell vorhandenen 7. Anschlußdraht bei der Vorstellung der RNF7 (nächster Abschnitt). <-- links: Anode 1/2 bedeutet: Spannungszuführung zu den Anoden des Systems 1 und Systems 2 (über die internen Anodenwiderstände).
Bei der 3NF gab es also Varianten, wo die Anode des 1. Systems als isolierter Draht im Sockel vorhanden war.
Video Clip: 3NF.AVI (1,6 MB. Sie brauchen ein AVI-Player plug in, wie den Microsoft Media Player )
Die 3NF wurde auch in anderen Radios verwendet. So auch u.a. im Loewe 2H3N von 1927.
Im Dier-Katalog 1928/29 taucht noch ein OE533 mit 3NF auf. Ist damit eigentlich der OE333 gemeint? Ja, es ist ein Druckfehler, es gab keinen OE533!
Im Radio-Web- Katalog 1930 gibt es einen Eintrag zum RO433 (mit Rückkopplung). Einen OE433 hat es wohl garnicht gegeben .
... mehr dazu hier
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Blick von oben auf den Sockel. (v.l.n.r.): Triode in Anodengleichrichter-Schaltung, NF-Vorstufen-Triode, NF-Endstufen-Triode.
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RNF7 / 3NF7
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Variante der 3NF mit Rückkopplungsanschluß, der als siebente Leitung (Mittelkontakt) nach aussen geführt wurde.
4 Volt Heizung.
Die Röhre hat also 7 Anschlüsse.
Die "normale" 3NF war eigentlich nur in der Lage, ein HF-Gleichrichter mit 2-stufigen NF-Verstärker zu bilden, das reichte oft nur zum Ortsempfang. Deshalb hieß der Empfänger OE333 (mit der 3NF) auch "Ortsempfänger".
<-- links: Anode 1/2 bedeutet: Spannungszuführung zu den Anoden des System 1 und System 2 (über die internen Anodenwiderstände). Anode 1 bedeutet: Leitung direkt von der Anode des ersten Systems nach aussen (zur Rückkopplung). |
3NFB (3NF Bat, 3NF Batt)
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Wie 3NF, aber mit Rückkopplungsanschluß (1. Anode an Mittelkontakt).
Die Röhre hat also 7 Anschlüsse.
Im Loewe RO433 verwendet.
1927.
<-- links: Anode 1/2 bedeutet: Spannungszuführung zu den Anoden des Systems 1 und Systems 2 (über die internen Anodenwiderstände). Anode 1 bedeutet: Leitung direkt von der Anode des ersten Systems nach aussen (zur Rückkopplung).
Verwendung von Oxyd-Material auf den Heizfäden, dadurch Heizstromeinsparung. Die Röhre gab es mit silbener und schwarzer Aussenabschirmung. Vielleicht wollte man den Blick in das weniger schönere Innere verbergen? :-)
Schaltbild es RO433 mit 3NFB: Die Gitterkombination wird kurzgeschlossen, wenn keine Spule gesteckt ist und man will den RO433 nur als NF-Verstärker betreiben. |
3NFK
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Röhrensockel mit Mittenkontakt für Rückkopplung. Schwarze Außenabschirmung.
Endstufe12 Watt
Die Röhre hat 10 Anschlüsse.
Die Röhre wurde u.a. im Loewe 2H3ND eingesetzt:
Vorstufen-Rückkopplungs-Zweikreiser mit Audion-Stufe und Sperrkreis.
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3NFL
Die Röhre hat 10 Anschlüsse |
Röhrensockel mit Mittenkontakt für Rückkopplung. Schwarze Außenabschirmung.
1. Stufe (Audion) geeignet für KW * (Kurzwelle), sonst wie 3NFK, Endstufe 12 Watt.
* = Kürzere Leitungsführung innerhalb der Röhre und damit geringere Kapazitäten?
Eingebaut im Loewe Gotland WL (1933).
Einkreiser mit Rückkopplung und Sperrkreis als Audion Das Gerät arbeitet auf LW, MW, KW.
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3NFNET, 3NF.NET
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Mittenkontakt für Rückkopplung. Silberfarbende Abschirmung.
Die Buchstaben NET könnten für Netz stehen. Jedenfalls hat es nach 1930 Radios mit dieser Röhre 3NFNET gegeben. Das waren Radios für ein Gleichstrom-Ortsnetz. Beispiele: Loewe Opta EB100G oder EB205G. Das sind reine Gleichstromgeräte.
Schaltbild des Loewe EB100G mit der Röhre 3NFNET in Rückkopplungs-Audion-Schaltung. |
3NFW
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Endstufe bis 6 Watt. Mittenkontakt für Rückkopplung.
Röhre ist mit einer silberfarbenden Außenabschirmung versehen.
Röhrensockel:
Die Röhre hat 9 (10) Anschlüsse.
Eingebaut z.B. im Loewe R533:
Rückkopplungs-Audion
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HF29
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Es hat einige HF29-Röhren mit Klarglas gegeben, die vom Sockelbild abweichen!
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HF30
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Die Röhre wurde u.a. im Loewe 2H/3NW verwendet:
Zweikreiser mit 2 (eine abgestimmte , eine aperiodische) HF-Vorstufen, Rückkopplungs-Audion und 2 NF-Stufen.
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MO44 Blick von unten auf den Sockel
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2 Tetroden 1 Kondensator
Die Röhre hat 8 Anschlüsse.
Einsatz als Mischer / Oszillator
Eingebaut in Vineta GL:
Superhet-Empfänger
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WG33
(Blick von oben auf den Sockel)
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Die Röhre hat 10 Anschlüsse.
Eingebaut im Radio Loewe Edda GL in 1933.
Schaltbild des Loewe Edda GL mit WG33 und 24NG:
Die WG33 wird als Audion-Triode, die NF-Vorstufe als Triode und die NF-Endstufe als Pentode verwendet.
*** = Achtung, Hinweis: Es gibt Datenbücher-Einträge zur WG33, die 44 Volt bei 0,18 A angeben. Bei 50 Volt scheint ein Strom von über 0,2 A zu fließen. Es kann also sein, dass es zwei Versionen der WG33 gibt. Am besten selbst durch Strommessung ermitteln, bei welcher Spannung 0,18 A fließen.
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WG34
Eingebaut beispielsweise im Loewe Gildemeister GW (1933) und im Loewe Strommeister GW.
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Die Röhre hat 10 Anschlüsse.
<-- links: Sockelschaltbild (Blick von unten auf Sockel)
Schaltbild des "Gildemeister W" mit WG34: Hier wird die WG34 als Audion-Tetrode und auch als NF-Verstärker-Pentode genutzt. Sperrkreis vorhanden.
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WG35
Beispielsweise verwendet im "Radio-AG Botschafter GW"und Loewe Patrizier GW
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<--- links: Sockelschaltbild (Blick von unten auf Sockel)
Die Röhre hat 12 Anschlüsse.
Schaltbild des "Botschafter GW" mit WG35 und WG36:
Superhet-Empfänger: WG36: 1. Pentode = Mischer Triode = Oszillator 2 Pentode = 1. ZF WG35: 1. Pentode = 2. ZF Diode = Demodulator / Regelspannung 2. Pentode = NF-Verstärker
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Beispielsweise verwendet im "Radio-AG Botschafter GW" und "Loewe Patrizier GW".
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<-- links: Spezialseite mit Nahaufnahmen.
Die Röhre hat 13 Anschlüsse.
HF-Röhre
Blick von unten auf Sockel
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Schaltbild des "Botschafter GW" mit WG35 und WG36:
Superhet-Empfänger: WG36: 1. Pentode = Mischer Triode = Oszillator 2 Pentode = 1. ZF WG35: 1. Pentode = 2. ZF Diode = Demodulator / Regelspannung 2. Pentode = NF-Verstärker
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WG37 |
Die WG37 ist wohl nicht auf den Markt gekommen, es könnte sich eher um ein Labor-Modell oder 0-Serien-Modell gehandelt haben. Jedenfalls ist mir kein Radio, das tatsächlich gebaut wurde, mit der WG37 bekannt.
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Ortsempfänger OE333 (Holzausführung):
Der OE333 kam dem Wunsch der meisten Rundfunkhörer entgegen, einen unkomplizierten und billigen Empfänger zu besitzen, der NUR den stärksten in der Nähe befindlichen Sender im Lautsprecher (!) wiedergeben kann. Die hohen Verkaufszahlen bestätigen das.
In der Zeitschrift "Der Funkbastler" von 1926 , S. 538 wird von Empfangsversuchen mit dem Gerät (in der Holz-Version, aber der Bakelit-Version entsprechend) in Berlin berichtet. Danach konnte mit einer Aussenantenne durchaus zufriedenstellend Frankfurt, Leipzig, Hamburg, Breslau, Wien, Prag nach Einbruch der Nacht empfangen werden, zum Teil sogar mit Lautsprecher-Empfang.
In dem selben Artikel berichtet der Autor Erich Schwandt von Versuchen mit einem zum OE333 vorgeschalteten aperiodischen HF-Verstärker mit der Röhre 2HF von folgenden Empfangsergebnissen: Zusätzlich Stuttgart, Münster, Dortmund, Elberfeld, Hannover, Kiel, Stettin, Oslo, Bern, Dresden.
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Ortsempfänger OE 333 (Bakelit-Ausführung)
1926 kam der Loewe Ortsempfänger OE333 in der Holzgehäuse-Ausführung auf den Markt. Etwas später (1927/28) folgte die Modell-Variante mit Bakelitgehäuse. Diese Variante und die 3NF Röhre werden hier mit einigen Photos genauer gezeigt. Obwohl 1927 gebaut, wurde noch teilweise die 3NF (1. Serie) ohne Rückkopplungskontakt verwendet. Es gab allerdings gewisse Unsicherheiten über die Modellbezeichnung. Es ist davon auszugehen, dass die Bakelit-Version NICHT ein OE433 ist, mehr dazu hier. Ansonsten weicht das Schaltbild des OE333 Bakelit von dem des OE333 Holz ab. Hier das Schaltbild des OE333 Bakelit:
Es wird als Anzapfung der A1/A2-Spannung der Anoden-Batterie oftmals 80 Volt angegeben, weil es so auf den meisten Batterien vermerkt ist. Es sind aber 82,5 Volt.
Der Sinn der Umsteckmöglichkeit I und II ist derzeit noch unklar.
Auf Photos klicken
.
Hinweis: Die gezeigten Spulen sind nicht die Original-Spulen!
Schaltbildangaben ohne Gewähr
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Heizfäden bei den 3NF-Varianten defekt? Schnellprüfung der Heizfäden auf Unterbrechung.
Die Prüfung der Heizfäden der Mehrfachröhren auch ohne Röhrenprüfgerät und ohne vorhandenem Loewe-Radio ist bedingt möglich. Allerdings muss man wissen, dass die Heizungen der 3-fach Mehrfachröhren zumeist eine Kombination von 2 Serien-Heizungen mit dazu einer Parallelheizung sind. Dabei sind die Vorstufen in Reihe, die Endstufe dazu parallel geschaltet.
Ausnahme: Es gibt Mehrfach-Röhren, wo die Heizfäden alle in Reihe liegen (z.B. 3NF B). Hier ist die Heizfadenprüfung einfach: Mit einem Ohmmeter kann geprüft werden, ob in einem niederohmigen Bereich ein kleiner Ohmwert gemessen werden kann, so ca. 2,5 Ohm.
ACHTUNG: Zuvor mit einem Voltmeter prüfen, ob an den Messklemmen des Ohmmeters nicht mehr als 4 Volt anliegen! Nullwert am Ohmmeter genau einstellen, wenn möglich. Niederohmigsten Bereich (am besten x 1 Ohm) wählen. Ohmmeter-Kontakte und Röhrenkontakte müssen oxydfrei sein.
Insbesondere bei den "geschirmten" Röhren, wo man die Heizfäden in Betrieb nicht glühen sehen kann, ist ein Heizfadenbruch eines der drei Systeme (wenn sie Serien/Parallel-Heizungen haben) nicht ohne weiteres erkennbar. Hier kann eine Ohmmessung zumindest grob erkennen lassen, ob der Serienkreis defekt ist oder der dazu parallele Heizfaden.
Beispiel 3NF (Serien/Parallel-Heizung): Sind alle Heizfäden ok, sollte mit dem Ohmmeter der Kaltwiderstand von 1,9 bis 2,1 Ohm gemessen werden. Weicht dieser Wert nach oben mehr als 0,4 Ohm ab, ist einer der Heizfäden defekt.
ACHTUNG: Zuvor mit einem Voltmeter prüfen, ob an den Messklemmen des Ohmmeters nicht mehr als 4 Volt anliegen! Nullwert am Ohmmeter genau einstellen, wenn möglich. Niederohmigsten Bereich (am besten x 1 Ohm) wählen. Ohmmeter-Kontakte und Röhrenkontakte müssen oxydfrei sein.
Beispiel 3NF W (Parallel-Heizung): Sind alle Heizfäden ok, sollte mit dem Ohmmeter der Kaltwiderstand von 1,4 Ohm gemessen werden. Weicht dieser Wert nach oben mehr als 0,4 Ohm ab, könnte einer der Heizfäden defekt sein.
ACHTUNG: Zuvor mit einem Voltmeter prüfen, ob an den Messklemmen des Ohmmeters nicht mehr als 4 Volt anliegen! Nullwert am Ohmmeter genau einstellen, wenn möglich. Niederohmigsten Bereich (am besten x 1 Ohm).
Die beiden Heizkreis-Kombinationen der Loewe-Dreifachröhren.
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OE433 und OE533 - Gespenster:
Im Großhandelskatalog von Radio-Dier aus 1928/29 wird ein OE433 und ein OE533 angesprochen. Beide Geräte gibt es aber nicht. Es handelt sich hier um Druck- oder Redaktions-Fehler. Wie dem auch sei, diese Fehler haben sich teilweise bis heute in Veröffntlichungen gehalten. Deshalb hier eine Art Richtigstellung. Zuerst der "Stein des Anstoßes":
Wie es richtig wäre, ist im Radio-Web-Katalog 1930 zu sehen:
Der OE333 hat es in einer Holz- und Bakelit-Version gegeben, es scheint hier keine Modellnamen-Unterschiede gegeben zu haben. Der Ausschnitt aus dem Radio-Web-Katalog zeigt deshalb folgerichtig einen Bakelit-OE333 (9605)
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Umrüstung des OE333:
Manfred von Ardenne gab 1928 in der Zeitschrift "Funkbastler" u.a. Umrüst-Tipps zur Aktvierung der leistungssteigernden Rückkopplungs-Option der 3NF-Varianten mit schon vorbereiteten A1-Anschluß beim Einsatz z.B. im Loewe OE333. Bei einigen Exemplaren der 3NF-Familie war hinter einer Andeckplatte im Röhrensockel der "siebente Anschluß" zur Anode 1 verborgen. Interessant sozusagen aus erster Hand die Tipps für Funkbastler zu lesen. Manfred von Ardenne war mit an der Entwicklung der 3NF beteiligt.
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Quellen:
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