Einleitung. Der hier vorgestellte SDR-DSP Portable-Kommunikationsempfänger Malahit 1 mit der Software-Version V 1.10d wurde wohl maßgeblich in Russland von R6DAN, R6DCY, RX9CIM, Igor Naumenko entwickelt und kann sehr viele technische Details und Leckerbissen auch gerade für Funkamateure bieten.
Malahit 1 V 1.10d ---> An Seitenwand oben Encoder ((1)), darunter Encoder ((2))
Leider gibt es zwischenzeitlich von dem Gerät diverse Varianten (Stand 11.2024 die Versions-Gruppe Malahit 1 und Malahit 2 und Malahit 3 mit deren Software-Varianten). Es sind wohl zum großen Teil auch Clones aus Fernost. Das ist auch der Grund für die Unübersichtlichkeit der Angebote. Der folgende Text bezieht sich auf meinen Malahit 1 Ver. 1.10d, aber viele Funktionen gelten sicher zumindest teilweise auch für andere Modell-Varianten.
Es gibt nur wenig gute Bedienungsanleitungen zu den Malahit-Empfängern, zumeist nur in englisch, teilweise nur als reine Funktion-Bezeichnungen ohne Aufgaben-Erläuterung und / oder nur als Fotos der Display-Menüs. Das Gerät hat so viele Einstellmöglichkeiten, dass man schnell die Übersicht verlieren kann, zumal sich die Einstellungen gegenseitig beeinflußen. Angaben von Anbietern und Bedienungsanleitungs-Autoren widersprechen sich teilweise zu den einzelnen Versionen. In der Malahit-Serie ist wohl viel Dynamik enthalten :-)
Das ist auch der Grund, warum ich mir hier selbst eine Art inoffizielle "Bedienungsanleitung" zusammen gestellt habe.
Ich mache darauf aufmerksam, dass ich nicht für die Richtigkeit und Komplettheit garantieren kann und auch keine Haftung für Folgen übernehme, die durch Anwendung meiner Hinweise entstehen könnten. Mein Gerät hat die Zusatzplatine eingebaut (Vorverstärker, Abschwächer, usw.)
Ich gehe anhand der Display-Menüs auf die dort jeweils gezeigten Bedienoptionen ein. Eine Kurzvorstellung zum Malahit 1 ist hier zu finden. Eine Vorstellung im Online-Museum von Wumpus Welt der Radios ist auch in Planung.
Das Gerät wird mittels zweier Multifunktions-Drück/Dreh-Knöpfe (Encoder ((1)) oben und ((2)) unten) und durch Drücken auf das Touch-Display bedient. Nochmals: Die beiden Encoder-Knöpfe sind drehbar und drückbar. Je nach Menü und Funktion haben diese beiden Drück/Dreh-Knöpfe unterschiedliche Funktionen.
Es ist ein Lithium-Akku (Typ 18650) für 3,7 Volt fest eingebaut, der via USB-C Buchse aufladbar ist. Antenne ist an eine SMA-Buchse anschließbar (50 Ohm und hochohmig umschaltbar). Zwei Rückseitenlautsprecher sind eingebaut und eine 3,5 mm Klinkenbuchse für Ohrhörer gibt es auch.
Die Bauform und die Anbringungsorte der Knöpfe (Encoder 1 und Selector 2) und Buchsen kann unterschiedlich sein, ebenso die Gehäusefarbe. Eingeschaltet wird mit Drucktaster oben on top rechts, ausgeschaltet wird durch längeren Druck auf die Taste (dabei ertönt ein Morse-Signal). Es kann wohl geladen und gleichzeitig empfangen werden.
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Grundsätzliches, Eigenschaften, Tipps des Malahit 1:
Alle Angaben zum Malahit beziehen sich auf mein Gerät, andere Geräte mit leicht anderer Hard- und Software könnten anders reagieren.
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Das Farb-Diplay
Auf dem Farb-Display werden die Menü-Punkte im unteren Teil --7-- durch Drücken auf das Display angewählt.
Vorab: Die Funktion NR (Noise Reduction) ist dort nur als An / Aus Indikator für diese Funktion zu verstehen, hat also kein eigenes Menü, wirkt sich aber im Audio-Menü aus! In der Satuszeile --1-- kann erkannt werden ob NR aktiviert ist.
Hier die Auflistung der Anzeigen auf dem Display:
(Auf die hier gezeigten Ziffermarken wird auf dieser WEB-Seite immer wieder Bezug genommen und als z.b. --1-- für Status-Zeile gezeigt)
*** = Wird das Frequenzanzeigefeld oben rechts auf dem Display angetippt, öffnet sich eine Display-Tastatur. Hier kann jetzt eine Wunschfrequenz eingegeben werden, bestätigt wird mit den Tasten MHz, Khz, Hz.
Mit dem Frequenz-Knopf (Encoder ((1)) ) könnte nun diese Frequenz durch drehen auch verändert werden. Die Schrittweite der Abstimmung kann verändert werden, in dem man auf den Encoder ((1)) drückt. Jetzt kann die Schrittweite nach dem Komma verstellt werden. Nochmals drücken und man kann nun die Frequenz Vorkomma verändern mit der gewählten Schrittweite. Encoder ((2)) kann je nach Modus auch durch drehen die Lautstärke verändern.
... zurück nach oben Die Menüs des Empfängers
Je nach Hardwareausstattung können die Menüs unterschiedliche Inhalte haben.
Die Anklickfläche "NR" führt zu keinem Menü, sondern ist nur ein Schalter für Menü "Audio", dort die Parameter zur "SQL Noise Reduction".
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Das "Hard" Menü (bei einigen Modellen auch "Radio"):
Von links nach rechts:
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Das Audio-Menü:
NB (Noise Blanker / Stör-Unterdrückung). Starke Atmosphärische Störungen (z.B. Gewitter-Krachen) können so reduziert werden.
AGC. (Automatic Gain Control / Automatische Verstärkungsregelung). Lautstärke-Ausgleich bei schwankenden Signalpegeln. Die Zeil
Unbenannter Oberbegriff
Filter (Quasi-"ZF"-Filter)
SQL NR
Squelch (SQL) ist eine Rauschsperre, wenn auf einem Kanal kein Sender oder nur ein zu schwacher Sender empfangen wird. Hier greift die Sperre ein, nimmt einstellbar das Kanalrauschen weg.
Wichtiger noch ist die Noise Reduction (NR) , die von einem verrauschten Nutzsignal Rauschanteile einstellbar unterdrückt, Das ist eine WESENTLICHE Fähigkeit des Malahit-Empfängers!
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Das Visual-Menü (Darstellung auf dem Display):
Von links nach rechts: Legende: Panorama = Spectrum Analyzer Funktion
Retro scale Unter-Menü (Nur bei WFM UKW) Foto =2=
Nochmals: Die Retro-Skala wie bei historischen Röhrenradios ist etwas umständlich nur bei UKW über das mehrmalige Tippen auf den Display-Bereich --8-- zu erreichen!
Achtung, Falle: Es sieht so aus, als wenn es wichtig ist bei Nutzung der Retro Scale darauf zu achten, welche Empfangsregion (Europa oder Japan) man gewählt hat. Das geschieht sicher durch vorige Eingabe z.B. einer Frequenz von 88.8 MHz (europäisch), dann befindet man sich für die folgenden Handlungen im richtigen UKW Band. Liegt man nämlich stattdessen bei 80 MHz (japanisch) , werden Suchlisten aus dem europäischen Bereich NICHT gefunden und sinngemäß passiert das auch umgekehrt. Sehr umständlich!
Die Antipp-Punkte auf dem Display liegen nicht für alle Funktionen des Bereichs Retro Scale an der richtigen Stelle, das bringt eine gewisse Verwirrung im Handling, also den richtigen Punkt etwas suchen.
Foto = 1 =
Foto =2=
Foto =3= Add / Edit Station Eingabefeld: A = links Frequenz . rechts Stationsname: B = Der Cursor beim obigen Beispiel steht beim Stationsnamen auf dem zweiten "A" von links und kann mit Encoder ((1)) Zeichen ändern. B = Mit Drücken des Links-Pfeil und Rechts-Pfeil kann der Cursor bewegt werden.
Foto =4= Hier ist die Scale 1 "Meine Sender 1" mit 15 manuell gespeicherten und mit Kurznamen versehenen Rundfunksendern. Eingestellt Sender Paradis(o) aug 98.2 MHz.
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Spektrum-Analyzer zu Punkt --8-- Variante 1: Spectrum-Analyzer (Panorama-Empfänger): Der im Panorama-Empfänger-Teil des Displays gezeigte Bandausschnitt links und rechts von der gerade eingestellten Frequenz kann größer und kleiner gewählt werden. Dazu drückt man wiederholt in diesen Bereich --3-- auf das Display, dabei wechselt die Bandbreite von 40 kHz zu 80 kHz zu 160 khz.
zu Punkt --8-- Variante 2: Spectrum-Analyzer (Panorama-Empfänger) bei UKW (WFM): Der im Panorama-Empfänger-Teil des Displays gezeigte Bandausschnitt links und rechts von der gerade eingestellten Frequenz kann geändert werden. Dazu drückt man wiederholt in diesen Bereich auf das Display. Nun wird nacheinander der 160 kHz-Band-Ausschnitt --3-- gezeigt, dann MPX (NF, Stereo-Pilot-Träger, RDS-Träger), dann die Retro-Frequenz-Skala UKW (europäisch oder europäisch, die wählbar mit "Retro scale" ist).
Mit dem Spectrum-Analyzer steht ein mächtiges Werkzeug bereit den Empfang zu optimieren. Das Gerät hat durch den aktivierbaren HF-Verstärker (Preamp) teilweise "zuviel" Verstärkung. Das kann sich durch Verzerrungen und Zustopfeffekte und Geisterempfang darstellen. Es gilt generell im Umgang mit dem Malahit: Viel hilft NICHT viel. Im Gegenteil, man sollte den Vorverstärker nur aktivieren, wenn er sinnvoll ist. Ausserdem steht mit dem Abschwächer (ATT) ein Mittel bereit, Übersteuerungen zu vermeiden. Wie bemerke ich nun solche Übersteuerungen? Ganz einfach der Analyzer (Panoramaempfängerteil) gibt klar Auskunft:
Gibt es neben der senkrechten Empfangsfrequenz-Marke --14-- ein starkes Spektrum von Nadelspitzen oder Phantomsignale , die vielleicht auch stationär bleiben, also beim Abstimmen der Empfangsfrequenz NICHT mitwandern, ist das fast immer ein Indikator für Übersteuerung. Ebenso ist ein Aufwachsen der vertikalen Ausschläge auf dem Display, insbesondere wenn diese bis zum oberen Rand "durchschlagen" ein Indiz für Übersteuerung.
Weiter gibt der Analyzer Auskunft, ob man die richtige Kanalbandbreite eingestellt hat, die beiden Seitenbänder (z.B. bei AM) sollten sich innerhalb der Markierung (Hervorhebung) --9-- des Displays befinden, dass kann bei AUDIO, FILTER, low freq und high freq für den jeweiligen Sender eingestellt werden.
Will man in einem KW-Frequenzbereich hören, kann es nicht schaden, vorher einige Parameter zu optimieren:
Schritt 1: Vorverstärker raus, Abschwächer auf 0, Pre Gain Value auf nicht mehr als 14 dB. Schritt 2: Was zeigt das Display für einen Pegelteppich an? Wenn das Grundrauschen und Phantomsignale an Stellen auftauchen wo sich kein Sender bedindet, sollte der Abschwächer eingeschaltet werden und etwas angezogen werden.
Schritt 3. Ist das Grundrauschen unauffällig, bleibt der Abschwächer aus und man kann wagen den Preamp zuzuschalten. Oft reicht hier schon 10 dB aus. Das probiert man einfach durch. Je nach Wellenbereich kommt es sicher -- auch in Abhängigkeit zur benutzten Antenne -- zu unterschiedlichen Einstellungen.
Diese Einstellungen bringen erst die Möglichkeiten des Malahit hervor. Auch der AGC-Modus sollte je nach dem, Ob man AM oder SSB hören will, angepasst werden
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Das Mode-Menü (Demodulationsarten):
Hinweis: CW, DSB, USB, LSB, AM, NFM WFM zeigen durch die
Beispiel einer Morse-Dekodierung: Allgemeiner Anruf (CQ-Ruf)
der Amateurfunkstation LY2AX als Laufschrift
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Das Band-Menü (Speicherplätze-Menü):
Das Band-Menü zeigt eigentlich den Sender-Speicher des Geräts, es sind lediglich per Werkseinstellung 50 dieser frei programmierbaren Programmplätze vorbelegt. Diese 50 Plätze sind in fünf Bänken a 10 Plätze organisiert.
Befindet man sich im Menü "Band" durch Drücken der "Band"-Fläche auf dem Display, kann mit Drehen von Selector 1 zwischen den 5 Bänder-Displays gewechselt werden. Durch Antippen einer der 50 Flächen, kann ein Senderplatz ausgewählt werden.
Das Einspeichern eigener Sender in die Programmplätze geht so: Man stellt auf dem Frequenzeingabebereich ((10)) die Wunschfrequenz ein, wählt die Modulationsart und weitere gewollte Parameter ein (z.B. Kanalbandbreite) und wechselt dann in das Band-Menü. Nun wird auf dem gewünschten Speicherplatz getippt bis ein Piep-Ton herbar wird. Jetzt ist der Sender gespeichert.
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08.11.2024 / 13.11.2024 |
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