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Empfangs-Erlaubnisse, Versuchserlaubnisse. Wie bedient man Rückkopplungsempfänger?

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In den ersten Jahren des Rundfunks (ab Ende 1923) konnten Rundfunkhörer entweder fertige (teure) Geräte nutzen oder aber Radios selbst bauen. Aufgrund der damaligen Möglichkeiten, kamen Detektorempfänger (einfache Geräte zumeist ohne Verstärkung) und sogenannte Audion-Empfänger nach dem Einkreis- oder Mehrkreis-Geradeausprinzip zur Anwendung. ... mehr zu  Audion-Varianten.

 

<-- Audion mit variabler induktiver Rückkopplung

 

Bei den Audion-Radiogeräten konnte es bei unsachgemäßer Bedienung zum sogenannten "Rückkopplungspfeifen" kommen. Voraussetzung war es dabei, daß diese Geräte über eine Rückkopplungsmöglichkeit zur Steigerung der Empfangsleistung und Selektion verfügten.  Der Staat wollte diese Rückkopplungsstörungen möglichst vermeiden, da diese Störungen in der näheren Umgebung des gerade rückkoppelnden Radios andere Rundfunkempfänger empfindlich stören konnten.

 

Bei bestimmten Detektorempfängern konnte bei Einsatz bestimmter Halbleiter auch Rückkopplungen entstehen. Es wurde auch deshalb die Detektorversuchserlaubnis und die Audionversuchserlaubnis eingeführt. Der Selbstbau-Radioamateur mußte eine Prüfung ablegen, die zumeist von damaligen Funksportvereinen abgenommen wurde.

 

Daneben gab es auch die allgemeine Empfangserlaubnis, die ohne Prüfung für Kaufgeräte erhaltbar war. Ab September 1925 waren die Detektor- und Audionversuchserlaubnisse nicht mehr notwendig. Die allgemeine gebührenpflichtige Empfangserlaubnis blieb bestehen - bis heute ...

 

 


 

 

Wie bedient man einen Rückkopplungsempfänger richtig ohne Nachbarn (davon wird es immer weniger geben) zu stören ** ?

 

Nach dem Einschalten des Rückkopplung-Radios sucht man eine freie Stellen im Rundfunkband, wo kein Sender zu hören ist. Hat man Kenntnis, welcher der Bedienknöpfe der Rückkopplungseinsteller ist, dreht man diesen zuerst gegen den Uhrzeigersinn auf Anschlag. So ist man sicher (falls kein Fehler im Gerät vorhanden ist), dass das Radio sich nicht im Zustand der "Selbsterregung" ** befindet.

 

Hinweis: Bei vielen der frühen Rückkopplungs-Geradeaus-Radios gab es keine niederfrequenzseitige Lautstärke-Regelung. Man konnte stattdessen die Lautstärke mittels  des Umsteckens der Antennen-Stecker oder (wenn vorhanden) des Drehens an der Antennenenkopplung (zumeist über variable Koppelspulen) beeinflussen.  Dabei änderte sich gleichzeitig die Lautstärke, aber auch die Empfangsempfindlichkeit.

 

Das hat aber nichts mit der Aufgabe der Rückkopplung zu tun, denn diese hatte andere Ziele:

 

  • Mit dem "Anziehen" der Rückkopplung (im Uhrzeigersinn) wurde das Radio empfindlicher (positiv gemeint) gemacht. Der Schwingkreis der Stufe wurde Schritt für Schritt entdämpft. Die Folge war eben die erhebliche Steigerung der Empfangsleistung.
  • Daneben wurde auch die Bandbreite des Empfangskanals reduziert. Dadurch wurde das Radio selektiver. Nachbar-Sender (also die links oder rechts neben dem Empfangskanal sendeten) konnten weniger "durchschlagen" und das Nutzsignal weniger stören.Allerdings wurde der Klang dumpfer, die Höhen wurden beschnitten.

Hinweis zu den Unterschieden von Antennenkopplungs- und Rückkopplungs-Knöpfen: Die Wirkung konnte  ähnlich sein. Es konnte vorkommen, dass man bei halber Antennenankopplung gerade doch schwingfrei war, aber in die Selbsterregung geriet, sowie die Ankopplung angezogen wurde. Und das, obwohl man die Rückopplung nicht veränderte.

Man erkaufte sich diese positiven Eigenschaften allerdings mit dem Nachteil des eventuell auftretenden Quitschens oder Rückkopplungspfeifens, wenn die Rückkopplung zu hart eingestellt wurde. Gleichzeitig trat dabei eine Verzerrung des Nutzsignals auf. Die Kunst im Umgang mit dem Rückkopplungsradio war es, immer Sorge zu tragen, daß man nicht oder nur kurzzeitig beim Abstimmen in diesen Bereich geriet. Ein sichereres Zeichen für die UNERWÜNSCHTE Selbsterregung war es, wenn man beim "über das Band drehen" Pfeifstellen bemerkte. Dort waren jeweils ferne oder nahe Rundfunksender, die durch das eigene Radio gestört wurden.

 

Also als Fazit: Der erfahrene Rückkopplungsradiohörer geht sorgsam mit der Rückkopplung um und bedient sie feinmotorisch, bis kurz VOR dem Schwingeinsatz des Radios.


** = Rückkopplungsradios sind gleichzeitig auch Sender und zwar immer dann, wenn man den Knopf der Rückkopplung zu weit im Uhrzeigersinn aufdreht. Schwingt das eigene Radio, ist es um Umkreis von bis zu einigen Hundert Metern auf der eingestellten Frequenz als STÖRSIGNAL in anderen Radios, die auch auf dieser Frequent parken, zu ertragen.

 

Bei YouTube gibt es ein Video von mir, wo der Betrieb eines Audion-Rückkopplungs-Einkreisers vorgeführt wird.


 

 

 

19.06.2014 / 20.02.2018

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