Erste deutsche Wehrmachtsröhren- Seite, seit 28.3.1996. Ca. 275 Röhren gelistet. Diese Röhren sind nicht zu verkaufen.
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Einführung: Wehrmachtsröhren stellten vor und während des zweiten Weltkrieges (1939-1945) den technischen Höhepunkt der damaligen Möglichkeiten in Deutschland hinsichtlich der Röhrentechnik dar. Allerdings verfügten die damaligen Gegner ebenfalls über Hochleistungsröhren (insbesondere in der GHz-Technik).
Warum gab es überhaupt "Wehrmachtsröhren"? Die Zielsetzung der normalen Radioröhren dieser Jahre war es, preiswerte Röhren als Massenware mit durchschnittlicher Lebendauer zu bieten.
Das Militär wollten bessere Röhren haben, die genauer in Ihren Toleranzen waren und auch eine verbesserte Lebensdauer hatten, sowie auch besser gegen Stöße im rauhen Kriegseinsatz gerüstet waren. Deshalb gab es auch für viele Wehrmachtsröhren stark schützende Röhrenfassungen. Außerdem konnten übliche Radioröhren nicht für militärische Spezialaufgaben (wie UHF / SHF -Technik / Radar, usw.) verwendet werden.
Für die Rundfunktechnik waren die Wehrmachtsröhren teilweise deshalb interessant, weil in den ersten Nachkriegsjahren ein großer Mangel an Radioröhren herrschte. Röhren waren Verbrauchsmaterial. Deshalb nutzten Bastler und Industrie gern die großen Lagerbestände der Wehrmachtsröhren, um daraus sogenannte "Notradios" aufzubauen oder bestehende Radios umzurüsten.
Eine Besonderheit war bei vielen Wehrmachtsröhren die Art der Röhrensockel mit einem Griffteil zum schnellen Röhrenwechsel.
Legende wurde in diesem Zusammenhang die RV12P2000 (ein wirkliches Massenprodukt). Mir ihr konnte man (fast) jede Röhre nach Umbau in Radios ersetzen. Die RV12P2000 wurde u.a. als Triode und sogar als Diode (einschließlich Netzgleichrichter) verwendet. Gern kam sie auch auf Adaptersockeln zum Einsatz. Auch bei Funkamateuren war die RV12P2000 lange Jahre das "Bastel-Arbeitspferd".
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Beispiele Einige Beispiele aus meiner Sammlung von Wehrmachtsröhren
Die Systematik der Wehrmachtsröhren (Luftwaffe und Heer) finden Sie weiter unten auf dieser Seite
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Hersteller
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Röhren-Bezeichnung |
System
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Bemerkungen
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Telefunken
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Pentode
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HF-Verstärker, Breitbandverstärker. Oft bei Marine. Heizung 4 V / 0,7 A |
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DAH50 oder RV1PG1 ?
Der Hinweis auf die RV1PG1:
Bisher habe ich eine DAH50 nur als deutlich größere Röhre mit Octal-Sockel mit einer roten Glasumhüllung von Philips gesehen. Diese DAH50 kam um 1941 heraus.
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Heptode / Diode
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Labormuster?
Zweifel am Labormuster:
Ich habe die Röhre (siehe Photo mit Typenvermerk) vorläufig zur DAH50 erklärt, mit Restzweifeln. DH7UHU, Peter Greil, machte mich aufmerksam:
"Bei dem Bild handelt sich nicht um ein Labormuster der DAH 50, sondern wahrscheinlich um die RV 1 PG 1, eine Raumladegitter-Hexode mit Diode von Philips/Valvo für die Wehrmacht."
Vielen Dank für den Hinweis. Meine Vermutung auf "Labormuster" bezieht sich auf den Aufkleber mit Hinweis auf die DAH50. Vielleicht war das aber nur ein Hinweis auf Verwendungsänlichkeit?
Hier nochmals zwei Photos in höherer Auflösung der DAH50?:
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Valvo
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Duo Triode
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Eingesetzt auch in "Dorette".
Heizung 1,2 V / 0,1 A
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Lorenz
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Triode |
UHF Eichelröhre (Erste deutsche Eichelröhre) Der kompakte Aufbau machte sie im UHF-Bereich als Mischer und Oszillator gut wirksam.
Heizung 2 V / 0,78 A |
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Telefunken
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Triode
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UHF-Senderöhre
Heizung 12,6 V / 0,1 A
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Telefunken
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Triode
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UHF-Senderöhre
Heizung 12,6 V / 0,175 A
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Telefunken
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Gleichrichter |
Hochspannung. Zweiweg-Impulsgleichrichter
Heizung 12,6 V / 0,3 A
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Telefunken
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Pentode
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Senderöhre, selten
Heizung 12,76 V / 0,7 A
(Photo zeigt die Röhre ohne die Metallschutzschicht) |
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Telefunken
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Tetrode
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NF-Verstärker
Heizung 12,6 V / 0,22 A
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Telefunken
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Doppelgleichrichter
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Heizung 12,6 V / 0,2 A
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Lorenz
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Pentode
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VHF Heizung 2,4 V / 0,165 A |
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TeKaDe
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Pentode
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Sendeendröhre , Oszillatorröhre mit fest montierten Röhrensockelgriff |
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Telefunken
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Pentode
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Sendeverstärker
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Telefunken
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RL 12 T 15
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Triode
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Senderöhre
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Telefunken
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RL 4,8 P 15
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Pentode and Diode
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Senderöhre, selten
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Telefunken
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Pentode
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Keine RV2,4P45 !Selten!
Mit fest montierten Röhrensockelgriff
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Telefunken
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Pentode.
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HF-Verstärker. Photo der Glasröhre.
Mit fest montierten Röhrensockelgriff
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Telefunken
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Triode
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Oszillator / NF-Verstärker
Heizung 2,4 V / 0,06 A
(Danke für den Hinweis bezüglich der Triode an DL7UHU) |
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Gerade in Nachkriegs-Notradios und ähnlichen Bauprojekten wurde die Röhre gern beim Anodenstrom im Überlast-Modus betrieben. Die Röhre hielt das sogar eine gewisse Zeit aus. War sie verbraucht, griff man in die Kiste und holte eine Ersatz-Röhre heraus.
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Pentode.
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HF-Verstärker, NF-Verstärker.
Heizung 12,6 V / 0,075 A.
Anodenstrom um 2-4 mA Frequenzbereich bis ca. 300 MHz.
Eingesetzt ab ca. 1937.
Die wahrscheinlich am meisten genutzte Wehrmachtsröhre. Die Röhre wurde auch in Größenordnungen nach dem zweiten Weltkrieg in Radios eingebaut.
Viele "Notradios" der ersten Nachkriegsjahre nutzten gern die RV12P2000. Dabei mussten gewisse Kompromisse hinsichtlich der 12 Volt Heizspannung eingegangen werden. Es gab hierbei schonmal abenteuerliche Versorgungspannungs-Schaltungen ...
Die Röhre wurde sogar noch bis Anfang der sechziger Jahre in der DDR produziert.
Diese Röhre wurde in großen Mengen produziert. Es gab infolge dessen noch längere Zeit große Bestände. Es wurden sogar Trickschaltungengenutzt, um Radios nach dem WW II umzubauen.
Garnicht selten wurden z.B. zwei RV12P2000 parallel geschaltet (als Netzgleichrichter und / oder als NF-Endstufe.
Insbesondere auch Funkamateure nutzen die Röhre gern für alle möglichen und unmöglichen Bauvorhaben.
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Telefunken
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Pentode
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später bezeichnet als RV12P2000. Vorläufer der RV12P2000.
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Röhrenzieher-Knöpfe von verschiedenen Herstellern
Für einige Wehrmachtsröhren gab es Röhren-Zieher zum Aufschrauben auf die Röhrensockel, da diese Röhren tief in Spezialfassungen steckten und anders nicht entnommen werden konnten. Diese Röhrenzieher konnten auch von den Röhren abgeschraubt werden. Einige Typen hatten auch fest verankerte Abzieher, wie z.B. die RV2P800 oder RL2T2. |
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Liste von Wehrmachtsröhren. Systematik.Teil 1. Luftwaffenröhren
Auf manchen Röhren sind Aufdruck-Kürzel zu finden. So bedeutet z.B. RLM = Reichsluftfahrtministerium und BAL = Bauaufsicht Luft.
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Der Begriff Wehrmachtsröhren ist eigentlich ein Oberbegriff. Das damalige Militär unterschied relativ streng zwischen "Luftwaffenröhren", "Heeresröhren" und bedingt auch "Marineröhren".
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Ein Beispiel für eine militärische Schutzfassung: Die Röhre RV2P800 hatte selbst schon einen Metallschutzkäfig, Ausserdem wurde sie in eine Metallfassung eingesetzt, die weiteren mechanischen Schutz aufbaute. Die Durchlöcherung diente der besseren Wärmeabfuhr aus dem Inneren der Röhre.
Links: Röhrenfassung, rechts Röhrensockel
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Es war wohl um 1939-1945 schwierig für Zivil-Personen an Wehrmachtsröhren und Fassungen zu kommen. Deshalb hat beispielsweise Otto Siebenhüner um 1942 sich eine Fassung für Wehrmachtsröhren selbstgebaut. Sicher eine gelungene Lösung. (Vielen Dank an Kurt Siebenhüner für die Bereitstellung der Fassung zum photographieren.)
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Die meisten technischen Daten sind entnommen:
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1996 / 13.11.2013
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