In meinem Forum wurde die Frage nach einer Testmöglichkeit für die teuere und schon schwerer zu beschaffende Röhre ECLL800 angesprochen. Diese Röhre verbraucht sich schnell, geht frühzeitig kaputt und zeigt alle möglichen Krachel-Fehler. Was macht man, wenn einem auf einem Trödler oder Sammlermarkt eine "guterhaltene" und "funktionsfähige" ECLL800 angeboten wird? Später, zuhause hilft die Reklamation nicht mehr. Hier kann der kleine Portable Tester helfen. Kann ruhig sehr gedrängt aufgebaut werden.
In der Version 2 ist weiter die Möglichkeit geschaffen worden, auch andere 6 Volt oder 4 Volt (4,5 V Flachbatterie) - Röhren auf generelle Emission am Werktisch testen zu koennen. Dabei muß aber die Kenntnis des jeweiligen Sockelanschlußes vorausgesetzt werden. Version 3 verfügt über eine Kracheltest-Funktion.
Durch den Batteriebetrieb, treten am Prüfgerät auch keine Schäden auf, wenn die Röhre interne Schlüsse hat. Sollte das Instrument nach einer Kalibrierung zum Anschlag springen, aber sofort ausschalten. Messung immer mit maximaler Gitter-1-Minus-Spannung beginnen, Markierung an P1 anbringen.
Alle Angaben ohne Gewaehr. Fuer eventuelle Roehrenbeschaedigungen wird keine Haftung uebernommen. |
Wumpus-TT fuer ECLL800 (Version 1) Ein kleines Kästchen bekommt eine passende Röhrenfassung für die ECL800. Da kommt ein kleines mA-Meter-Instrument hinein und AA Mignon-oder AAA-Zellen a 1,5 Volt, Bat 1 für die Heizung (soll ja nicht 10 Wochen halten, die ECLL800 zieht immerhin 600 mA, das können gute Batterien dieses Types schon einige Zeit, trotzdem auf kurze Testzeiten achten, die Röhre muss aber sicher aufgeheizt haben (ca 80 Sekunden)) und 2 bis 5 (resultierend 18-45 Volt) Battererien Typ 9 Volt-Block für eine niedrige Anoden/Schirmgitterspannung. Bei der Version 2 ist noch eine weitere Batterie Bat 1a fuer 4 Volt (4,5 V) hinzu.
Dann noch ein Ein/Um -Ausschalter S2 für die Heizung (die Anodenspannung und Schirmgitterspannung muß nicht abgeschaltet werden) und einen Schalter S 1 mit 3 Stellungen, um Pentode 1 und Pentode 2 und Triode 1 abwechselnd mit Anodenspannung zu versorgen. Die beiden Schirmgitter erhalten ständig gleichzeitig die "vollen" 27 oder 36 Volt, da sie intern verbunden sind. Das Miliampere-Meter kommt dann in die jeweilige Anodenleitung, über den Umschalter. Als letztes wird mit einem 25 - 50 kOhm Trimmer oder Poti, der zwischen den 6 Volt Punkten der Heizbatterie liegt, eine negative Vorspannung an alle 3 Steuergitter gelegt. Natürlich am Sockel noch die anderen Elektroden richtig anschließen. Fertig. Gemessen wird der jeweilige Anodenstrom durch eines der drei Systeme.
Kalibrierung: Eine funktionierende ECLL800 kommt in die Fassung, dann wird ein System nach dem anderen mit Anodenspannung versorgt und der Strom gemessen, dabei wird der Trimmwiderstand so eingestellt daß die Triode und die beiden Penthoden einen Wert innerhalb des Auschlagbereiches des Instrumentes in der Naehe des Maximalausschlages erreichen, diesen Wert merken. Sollte das nicht ausreichen, die unterschiedlichen Positionen der Poti-Stellung bei Triode oder Penthode markieren. Eventuell das Instrument mit einem Parallelwiderstand (Shunt) etwas feinanpassen. Die gemessenen Werte sind nun Referenz für die nächste zu prüfende Röhre unterwegs.
Haben Sie keine Referenzroehre zur Hand, sollte bei Gitterspannung 0 Volt ein Strom von 5-10 mA durch die Penthode fliessen, bei der Triode ca. 2-4 mA.
Eine "starke Waffe" gegen Versuche, einem eine taube ECLL800 anzudrehen. Zu grosser Aufwand? Ja. Sinnnvoll bei den teueren Röhren? Ja. Jedenfalls sind einem die bewundernden Blicke der Zuschauer am Flohmarktstand sicher.
Sollte der Verkäufer den Test ablehnen, kann man ja mit einer im eigenen Bestand befindlichen ECLL800 eine Vertrauens-Prüfung vorführen. Ist der Verkäufer immer noch ablehnend, hat er vielleicht seine Gründe und der Prüfer hat sich schon bezahlt gemacht. Man kann das natürlich auch für andere Röhren ausbauen.
Nachtrag: Ein Nachbauer hat auch die Schirmgitter über das Instrument geleitet. |
Wumpus TT-2, Version 2. Ergänzung auf andere indirekt geheizte Röhren Die Roehrenfassung der ECLL800 bleibt frei. Die zu messenden Roehren werden in eine Roehrenfassung gesteckt und dort die entsprechende Verdrahtung vorgenommen und auch die Pruefschnuere angeschlossen. Bei den genutzten Spannungen ist eine versehentliche Beschaedigung von Roehren hoechst unwarscheinlich, wenn nur Batterien oder Akkus - wie im Schaltbild angegeben - verwendet werden. Tetroden, Penthoden und Roehren mit noch mehr Elektroden pro Sytem werden zu Trioden geschaltet. Das heisst, die Schirmgitter werden mit der Anode verbunden, wenn die Fanggitter getrennt herausgefuehrt werden kommen sie an Kathode. Zur Kalibrierung und Pruefung selbst gilt sinngemaess die Beschreibung des obigen Textfeldes. Eine Referenzroehre ist dabei immer sinnvoll, weil die resultierenden Stroeme bei vieleb Roehren recht unterschiedlich ausfallen. Aber, ob ueberhaupt eine Emission vorhanden ist, laesst sich auch ohne Refrenzroehre erkennen.
Heizspannung mit S2 auswaehlen, Stellung von S1 unerheblich. Die ECLL800-Fassung bleibt leer. An der zu pruefenden Roehre die Anode, und wenn vorhanden das Schirmgitterggitter zusammenschalten. Hier die Pruefschnur (1) anschliessen. Pruefschnur (2) kommt an einen der beiden Heizanschluesse der Roehre. Pruefschnur (3) kommt an Katode und den anderen Heizanschluss. Pruefschnur (4) kommt zum Steuergitter. Getrennt herausgefuehrte Fanggitter kommen an Kathode.
Beispiel einer EL84: Hier wird 6 Volt Heizspannung gewaehlt. Beispiel einer AF7: Hier wird 4 Volt (4,5V) Heizspannung gewaehlt. Fanggitter an Kathode
Natuerlich koennten auch noch weitere Heizspannungen eingearbeitet werden. Es koennten auch weitere Sockel in das Gehaeuese des Pruefgeraetes eingebaut werden. Mit kleinen Mini-Bananensteckern und Buchsen sind Umsteckmoeglichkeiten realisierbar, um umstaendliche Messloetungen zu vermeiden. Ein weites Feld fuer eigene Ueberlegungen. |
Wumpus TT-2, Version 3. Version 2 ergänzt für Krachelprüfung. Leider ist bei der ECLL800 das Problem der Krachelfehler sehr ausgeprägt. Um diese Fehler auch im Portablebetrieb testen zu können, wurde der Version 3 ein Kracheltest zugefügt. Mit einem angeschlossenen Kristallohrhörer (keinen anderen Hörertyp verwenden!) können Krachelgeräusche hörbar gemacht werden. Das jeweils getestete System wird abgehört. |
Mit sPlan 6.0 hergestellt
Version 2
Version 3
5.3.2006 / 04.02.2012
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