Bei dem Experimentierkasten von 1960 (Auflage 13) waren mit einem nicht im Lieferumfang befindlichen zweiten Transistor (z.B. OC72 oder OC604spez oder OC308) weitere Versuche moeglich. Ein Elektrolyt-Kondensator wurde selbst gebaut. Hoehepunkt war ein Roehren- oder (Transistor)-Rueckkopplungs-Audion mit oder ohne zusaetzlichem NF-Verstaerker. Im Lieferumfang befand sich ein Transistor OC71 (Hat jemand einen Radiomann mit anderer Transistor-Bestueckung?).
Die Roehre EF98 musste zusaetzlich erworben werden. 118 Versuche waren moeglich. Auswahl: Versuche: Zitronenbatterie, Leiter und Nichtleiter, Regulierwiderstand, Elektromagneten, Feilspanbruecke, Funken am Taster, Wellenausbreitung, Batterie als Elektronenpumpe, die Diode als Wellendetektor, Funkenerzeuger, Frequenzen und Wellenlaenge, Kondensator und Schwingkreis, der regulierbare Kondensator, der abstimmbare Dioden-Empfaenger .
Etwas gewoehnungsbeduerftig war der Kopfhoerer, der eben nur eine Hoermuschel hatte und mit einem auf die Dauer schmerzhaften Buegel am Kopf befestigt wurde. Der Drehkondensator dagegen war genial einfach und doch betriebssicher. Etwas problematisch war die Kontaktsicherheit der Kontakt-Buegel. Aussetzer waren beim Experimentieren an der Tagesordnung, das tat aber dem Forscherdrang keinen Abbruch.
Versuch 47. Detektorempfaenger mit induktiver Antennenkopplung.
Versuch Nr. 47. Schaltbild
Versuch Nr. 47. Praktischer Aufbau.
Versuch Nr. 78 Detektor mit Transistor-Verstaerker
Das war schon was. Lautstarker Radioempfang mit Transistor-NF-Verstaerker. Abends, nach Einbruch der Dunkelheit waren schon viele Sender gut empfangbar. Das Schaltungskonzept war etwas eigenwillig, denn die Diode hatte nur indirekt ueber den Elko bedingte galvanische Verbindung zu ihrem Stromkreis. Die Schaltung wuerde deutlich besser arbeiten, wenn von der rechten Seite der Diode ein ca 10-30 kOhm-Widerstand nach Masse angebracht worden waere.
Der selbstzubauende Elektrolyt-Kondensator bewaehrte sich in der rauhen Praxis nicht und
musste bald durch einen 'richtigen' 10 uF Kondensator ersetzt werden.
Versuch Nr. 117. Transistor-Rueckkopplungs-Empfaenger
Fuer den Versuch 117 wurde ein zweiter (nicht im Lieferumfang befindlicher) Drehkondensator zur Rueckkopplungseinstellung benoetigt (im Gegensatz zu Versuch 106, wo die Rueckkopplung nur durch Verschieben der Spule gesteuert wurde). Diese Schaltung ist etwas fragwuerdig, da meiner Ansicht nach hier keine Audion-Schaltung angewandt wurde, sondern der Transistor neben seiner eigentlichen NF-Verstaerker-Funktion angeblich noch Rest-HF mitverstaerken sollte und rueckkopplungs-phasig richtig dem Schwingkreis zurueck fuehren sollte.
Versuch 117
Eigentlich haette die Diode und der Elko durch einen ca 300 pf Kondensator ersetzt werden muessen. Auch die beiden Spannungsteiler-Widerstaende muessten etwas angepasst werden, um eine gute Rueckkopplungsaudion-Wirkung zu erzielen:
Versuch 117,Variante 1, von mir modifiziert.
Eine vereinfachte Schaltung, die den 2. Drehkondensator einspart:
Versuch 117,Variante 2, von mir modifiziert.
Weitere Versuche, Jugendsuenden.
Natuerlich wurden seitens des jugendlichen Experimentators mit dem rueckgekoppelten Empfaenger Sendeversuche unternommen (ich hoffe, dass diese wahrscheinlichen Gesetzesverstoesse nunmehr verjaehrt sind): Noch in 150 Meter Entfernung konnte das Pfeifen in der portablen Grundig-Box festgestellt werden.
Ebenfalls wurde auch vom immer noch jugendlichem Experimentator versucht, durch Erhoehung der Anoden-Betriebsspannung auf 5* 4,5 V = 22,5 V und Aufstocken der Heizspannung auf (4,5 V und 1,5 V) 6 Volt hoehere Lautstaerken beim Fernempfang zu erzielen, was auch Erfolg hatte. Der Versuch mit dem Roeheren-Rueckkopplungs-Audion mit angeschlossenem Transistor-Verstaerker brachte in Winternaechten Europa-Empfang !
Die Bastelanleitung stammte von Dr. Wilhelm Froehlich, der ausgezeichnete Beschreibungen lieferte, die für den jugendlichen Bastler didaktisch hervorragend gestaltet waren.
Nach Auskunft des Kosmos-Verlages war Dr. Froehlich Schweizer und ist 1969 verstorben.
Der Doktor hc -Titel ist von der Universitaet Bern ? zuerkannt worden. Er hat die Anleitungen zum Radiomann für diverse Auflagen geschrieben.
Beispielseite 1, Beispielseite 2, Beispielseite 3 belegt die anschauliche Darstellung des Funktion-Prinzips des Transistors.
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1997
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